Paraliochthonius globuliferus, Moritz, M., 1976

Moritz, M., 1976, Revision der europäischen Gattungen und Arten der Familie Brachychthoniidae (Acari, Oribatei) Teil 1. Allgemeiner Teil: Brachychthoniidae Thor, 1934. Spezieller Teil: Liochthonius v. d. Hammen, 1959, Verachthonius nov. gen. und Paraliochthonius nov. gen., Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin 52, pp. 27-136 : 124-128

publication ID

ORI10013

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.6284272

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/3AD8E997-D6AE-E5E9-B1BB-270028745938

treatment provided by

Thomas

scientific name

Paraliochthonius globuliferus
status

nov. comb.

Paraliochthonius globuliferus (Strenzke, 1951), nov. comb. (Abb. 33, 34a bis c)

Brachychthonius globuliferus Strenzke, 1951: p. 243, Abb. 8.

Brachychthonius globuliferus : Sellnick 1960, p. 83.

Brachychthonius globuliferus ; Niedbala 1968, p. 3, Fig. 2.

Liochthonius globuliferus : Niedbala 1974, p. 493, Fig. 40.

Material: SMF Nr. 13936 : 1 Ad., Holotypus, Coll. Strenzke Nr. 485a, mikroskop. Präparat (sub Brachychthonius globuliferus Strenzke), BDR, Holstein, am Pluss-See   GoogleMaps , K. Strenzke leg. 18. 3. 1941.

ZMB Nr. 418/IV : 1 Ad., Greifswald, Elisenhain   GoogleMaps , M. Moritz leg. 2. 9. 1957. - ZMB Nr. 418/B89 : 13 Ad., Bad Frankenhausen, Suedrand des Kyffhaeusergebirges   GoogleMaps , M. Moritz leg. 10. 11. 1964.

Holotypus, Locus typicus: Das mikroskopische Präparat des Holotypus trägt neben dem Artnamen nur die Nr. 485 a, die sich auf die entsprechende Probennummer und Fundortbeschreibung in der Originalarbeit bezieht: "Holstein (!). Schwach feuchter Rohhumus unter Fichte am Pluss-See. pH = 5,0 - 5,5. 18. III. 1941 (Pr. 485)".

Die Originalbeschreibung Strenzkes begründet sich auf ein einziges Exemplar, das als mikroskopisches Dauerpräparat vorliegt. Der Holotypus ist leicht gequetscht und etwas seitlich gedreht. Es fehlen ihm der rechte Sensillus und das linke Lamellarhaar. Die nachfolgende Beschreibung der Art bezieht sich außerdem auf 14 Exemplare, die mit dem Holotypus, soweit dessen Einzelheiten im Präparat erkennbar sind, sehr gut übereinstimmen.

Beschreibung: Die Körperfarbe ist hellgelb bis grauweiß. Die Dorsalflecke sind bei stärker sklerotisierten Exemplaren erkennbar. Die Art ist heterotrich, indem die Dorsalborsten des mittleren Notogasterschildes und des Pygidium stärker hypertrophiert sind. Der Vorderrand des Opisthosoma ist vom schmalen Prosoma schulterartig abgesetzt. Zwischen dem mittleren Opisthosomaabschnitt und dem Pygidium ist das Opisthosoma lateral stärker eingeschnürt.

Das Prodorsum ist schmal und flach. Das Rostrum ist breit gerundet und nicht besonders abgesetzt. Der Lateralrand des Prodorsum ist in Höhe des Exobothridialhöckers stärker eingezogen, so daß die hintere Lateralfläche des Prodorsum gegenüber der vorderen verschmälert ist. Beide Teile werden durch eine vom Lateralrand zum Exobothridialhöcker verlaufende feine Bogenlinie getrennt. Die Rostralhaare sind die kürzesten und dünnsten Prodorsumborsten. Sie überragen zur Hälfte den Rostralrand. Die Lamellarhaare stehen mehr als doppelt so weit auseinander wie die Rostralhaare und sind rekurv, so daß ihre Spitzen auf die nach vorne weisenden Interlamellarhaare gerichtet sind.

Der Sensillus besteht aus einer kurzen und sehr dicken, etwas spindelförmigen Keule und einem gleichlangen dünnen und geraden Stiel. Stiel und Keule sind voneinander scharf abgesetzt. Die Keule trägt gleichmäßig angeordnete feine spitze Borsten, die distad schräg nach außen gerichtet sind. Am distalen Ende der Keule befindet sich eine ebensolche feine, aber etwas längere Spitze.

Der kleine Exobothridialhöcker ist nur wenig aufgewölbt und halb so groß wie der Durchmesser der Bothridiumöffnung.

Zwischen den Interlamellarhaaren befinden sich 4 Paar mehr oder weniger runde Dorsalflecke, die von vorne nach hinten an Größe stark abnehmen. Die beiden hinteren Paare sind dabei um mehr als das Doppelte kleiner als die beiden vorderen. Eine durch den Mittelpunkt der Dorsalflecke gedachte Sagittallinie beschreibt einen um das Interlamellarhaar herumgelegten, laterad geöffneten Bogen.

Die Notogasterborsten sind deutlich heterotrich. Während die c- und d-Borsten des vorderen Notogasterschildes kurz und fein sind, sind die Borsten des mittleren Schildes und des Pygidium wesentlich länger und in der basalen Hälfte auffällig bauchartig erweitert. Der Querschnitt dieser Borsten ist auch in diesem erweiterten Abschnitt rund. Im durchfallenden Licht erscheinen diese Borsten hohl, so daß ein wesentlicher Unterschied zu den weidenblattartig verbreiterten Borsten zum Beispiel mancher Liochthonius-Arten besteht. Alle Notogasterborsten stehen auf kleinen Insertionshöckern, die besonders deutlich auf dem Pygidium entwickelt sind.

Es ist ein freier Suprapleuralschild SpC vorhanden, der die c3- Borste trägt. Dieser Schild liegt auf einem lateralen Wulst, der vom Notogasterschild durch eine vertiefte Längsfalte abgesetzt ist. Ein Suprapleuralschild SpE ist nicht vorhanden. Die Lyrifissur im liegt unterhalb des lateral scharf begrenzten Notogasterschildes Nm in einer nur wenig sklerotisierten Fläche.

Eine Suprapleuralincisur des Pygidium konnte nicht festgestellt werden, so daß die Lyrifissur ip innerhalb des Pygidium liegt.

Der vordere Pleuralschild Pl1 ist gewölbt. In seinen Umrissen ist er schwer gegen die askleritischen Zonen abzugrenzen. Seine vordere Ecke ist gerundet, während die hintere Kante dem lateralen Vorderrand des Pygidium genähert ist. Zwischen dem Unterrand des Pleuralschildes und der Genitalöffnung befindet sich eine breite, in 4 Falten verlaufende askleritische Zone.

Die Adanalborsten stehen jederseits auf einem getrennten Adanalschild. Beide Adanalschilde sind bei stärker sklerotisierten Tieren gut sichtbar. Die hypertrophierte Adanal- borste ad2 ist säbelartig spitz und ziemlich gerade. Die Borsten ad1 und ad3 sind piliform. Die Borste ach ist nur wenig kürzer als ad2, während die Borste ad3 sehr fein und gerade 1/3 so lang wie die beiden anderen Adanalborsten ist. Alle übrigen Borsten der Ventralseite sind piliform, sehr kurz und fein.

Das Subcapitulum besitzt im Mittelteil, dicht hinter der Subcapitulumborste a 2 flache Querwülste. Das schlanke Rutellum ist am Ende meißelartig verbreitert und am distalen Rand mit 2 bis 3 winzigen Zähnchen besetzt, die nur bei starker Vergrößerung (1 ooofach) sichtbar sind.

Systematische Stellung: P. globuliferus ist mit P. occultus (Niedbala) sehr nahe verwandt (siehe dort) und unterscheidet sich von dieser im wesentlichen durch die stark aufgetriebenen Dorsalborsten, besonders der des mittleren Notogasterschildes Na und des Pygidium.

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