Revision der europäischen Gattungen und Arten der Familie Brachychthoniidae (Acari, Oribatei) Teil 2. Mixochthonius Niedbala, 1972, Neobrachychthonius nov. gen., Synchthonius v. d. Hammen, 1952, Poecilochthonius Balogh, 1943, Brachychthonius Berlese, 1910, Brachychochthonius Jacot, 1938
Author
Moritz, M.
text
Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin
1976
52
227
319
http://unknown
journal article
ORI10014
Brachychochthonius honestus
nov. spec.
(Abb. 26abc)
Brachychthonius zelawaiensis
: Evans 1952, p. 233, Fig. 3.
Brachychthonius zelawaiensis
: Bulanova-Zachvatkina 1967, p. 118, Taf. 2, Fig. 19.
Brachychthonius zelawaiensis
: Kunst 1971, p. 544, Fig. 12.
Material:
ZMB
Nr.
442/1 212E
:
1 Ad.
,
Holotypus
,
10 Ad.
,
Paratypen
,
DDR
,
Weisswasser
,
Naturschutzgebiet "Urwald"
,
Moospolster
,
H.-D. Engelmann
leg.
4. 6. 1967
.
-
ZMB
Nr.
442/1 192E
:
1 Ad.
,
Paratypus
,
DDR
,
Weisswasser
,
Naturschutzgebiet "Urwald"
,
Pholia nutans-Polster
,
H.-D. Engelmann
leg.
4. 6. 1967
.
-
ZMB
Nr.
442/B284
:
1 Ad.
,
Paratypus
,
DDR
,
Hohnekamm
(
Harz
), ca.
800 m
, Nadelstreu, Moos auf Humus,
W. Karg
leg.
Mai 1966
.
Holotypus
, Locus typicus: Der
Holotypus
befindet sich in Alkohol konserviert im Zoologischen Museum der
Humboldt-Universitaet
zu Berlin.
Der Locus typicus ist DDR,
Naturschutzgebiet "Urwald"
in den
Waeldern
am
Jagdschloss
bei
Weisswasser
(Oberlausitz)
. Der Standort ist ein feuchtes Molinio-Piceetum typicum, Moospolster,
H.-D. Engelmann
leg.
4. 6. 1967
.
Beschreibung:
Koerperfarbe
hellgelbbraun. Dorsalborsten stark hypertrophiert, vom
zelawaiensis-Typ
, aber der Borstenrand sehr fein
gesaegt
. Dorsalfelder mit glatten
Raendern
und fein punktiert.
Prodorsum schmal, im Profil sehr
hochgewoelbt
und bis zu den Lamellarhaaren von gleicher
Hoehe
. Vor den Lamellarhaaren zum Rostrum fast senkrecht abfallend. Das Rostrum oberhalb der Rostralhaare
aehnlich
wie bei
Br. zelawaiensis
mit einer gerundeten
kielfoermigen
Vorwoelbung
. Im Gegensatz zur Vergleichsart
faellt
es aber hier von der
Vorwoelbung
bis zum Rostralrand fast senkrecht ab (Abb. 26 c). Rostral- und
Lateralzaehne
sind wie bei
Br. zelawaiensis
vorhanden. Die Rostralhaare sind kurz und kompakt und an den
Raendern
mit
kraeftigen
Stachelspitzen besetzt. Die
uebrigen
prodorsalen Borsten
lanzettfoermig
, in der distalen
Haelfte
sich schnell
verjuengend
und sehr spitz auslaufend. Ihre
Raender
sind fein
gesaegt
. Dorsalfelder des Prodorsum in der Anordnung wie bei
Br. zelawaiensis
, ihre
Flaeche
aber fein punktiert.
Exobothridialhoecker
zu einem
grossen
Insertionshoecker
des Exobothridialhaares reduziert, den Lateralrand des Prodorsum erreichend. Sensilluskeule mit etwas feineren Stachelspitzen etwas dichter besetzt als bei
Br. zelawaiensis
. Das
Laengenverhaeltnis
zwischen Sensilluskeule und -stiel
betraegt
im Durchschnitt 1,48.
Opisthosoma mit
annaehernd
parallelen Seiten. Die Dorsalfelder des Notogaster sind alle fein und dicht punktiert. Ihre
Raender
sind vollkommen glatt. Die Anordnung der Dorsalfelder erinnert mehr als bei
Br. zelawaiensis
an das Grundmuster der Gattung (vgl.
Br. suecicus
). Bei den verschmolzenen Medianfeldern des Notogasterschildes Na sind die transversalen Trennungslinien als schwache Punktreihen gerade noch angedeutet. Die Rosettenfelder des Notogasterschildes Na stehen mit dem Kutikularring noch in Verbindung. Der ovale Kutikularring steht mit dem mediocaudalen Rosettenfeld in offener Verbindung.
Die Dorsalborsten des Notogaster sind wesentlich
kuerzer
und von anderer Gestalt als bei
Br. zelawaiensis
. Die
Borstenraender
sind zum
groessten
Teil sehr fein
gesaegt
, und die
groesste
Borstenbreite wird in der Mitte der Borste erreicht, von wo aus sich die Borste dann sehr rasch bis zur Spitze
verjuengt
. In der distalen
Haelfte
verlaufen dabei die
Borstenraender
teilweise leicht konkav. Bei
Br. zelawaiensis
behalten dagegen die Borsten ihre
groesste
Breite ein
betraechtliches
Stueck
ueber
die Borstenmitte hinaus bei. Die Borsten inserieren auf flachen
Borstenhuegeln
.
Abb
. 26.
Brachychochthonius honestus
nov. spec.
, Holotypus. a Dorsalansicht, b Rostrum dorso-frontal. c Lateralansicht.
Tabelle 22. Brachychochthonius honestus nov. spec.
EmTaCe
|
Durchschnitt |
Min.-Max. |
Holotypus |
Gesamtlaenge
|
172,4 |
167,5 - 178,7 |
175,0 |
Laenge
Prodorsum
|
68,7 |
67,5 - 70,0 |
70,0 |
Laenge
Na
|
42,2 |
41,2 - 42,5 |
42,5 |
Breite Prodorsum |
60,3 |
60,0 - 62,5 |
60,0 |
Breite Na |
88,1 |
87,5 - 90,0 |
90,0 |
Sensilluslaenge
|
38,5 |
37,5 - 40,0 |
38,7 |
Keulenlaenge
|
23,0 |
21,2 - 23,7 |
23,2 |
Abstand ro |
12,0 |
11,2 - 12,5 |
12,5 |
Abstand la |
23,0 |
22,5 - 23,7 |
22,5 |
Abstand ila |
25,6 |
25,0 - 26,2 |
26,2 |
Abstand c1 |
28,6 |
27,7 - 29,5 |
29,5 |
Abstand e1 |
29,0 |
28,7 - 30,0 |
29,5 |
Laenge
c1
|
14,0 |
11,2 - 15,0 |
15,0 |
Laenge
e1
|
22,6 |
22,5 - 23,0 |
22,5 |
Abstand la: ro |
1,92 |
EmTaCe |
1,80 |
Abstand ila: la |
1,11 |
EmTaCe |
1,16 |
Laenge
er: Na
|
0,54 |
EmTaCe |
0,53 |
Laenge
Na: Abstand la
|
1,83 |
EmTaCe |
1,89 |
Laenge
Na: Abstand c1
|
1,45 |
EmTaCe |
1,44 |
Systematische Stellung:
Brachychochthonius honestus
n. sp.
laesst
sich durch die feine Punktierung aller Dorsalfelder, deren glatte
Raender
, die andersartig geformten und etwas
kuerzeren
Dorsalborsten und durch das Prodorsumprofil sehr gut von dem nahe verwandten
Br. zelawaiensis
unterscheiden.
Ueber
die
oekologischen
Ansprueche
lassen sich zur Zeit keine sicheren Angaben machen. Bisher liegen nur Funde aus feuchtnassen Moosproben bewaldeter Standorte vor, in denen die Art gemeinsam mit
Br. zelawaiensis
angetroffen wurde.