Zwei neue Arten und neue Funddaten paläarktischer Carphacis-Arten (Coleoptera, Staphylinidae, Tachyporinae) Author Schülke, Michael text Linzer biologische Beiträge 2016 2016-07-30 48 1 663 679 journal article 276863 10.5281/zenodo.5417288 49f43ae8-72ff-4e7e-b741-effac6e28cf6 0253-116X 5417288 Carphacis rufipennis nov.sp. Typenmaterial: Holotypus - : " CHINA : S-Shaanxi ( Qinling Shan ) pass on rd. ZhouzhiFoping 105 km SW Xi’an , N-slope, 1990 m , 33°44’N , 107°59’E , leg. M. Schülke [C01- 01] / 2./ 4. VII. 2001 , small creek valley, mixed deciduous forest, bamboo, small meadows, dead wood, mushrooms (sifted) [C01-01] / HOLOTYPUS- Carphacis rufipennis spec. nov. det. M. Schülke 2015 [rot]" (cSch). Paratypus - : gleiche Daten , "PARATYPUS- Carphacis rufipennis spec. nov. det. M. Schülke 2015 [gelb]" (cSch). Messwerte (n=2) Holotypus (Minimum – Maximum) in mm: KBr: 0,65 (0,65-0,69); HBr: 1,06 (1,06-1,17); HL: 0,93 (0,93-1,06); FBr: 1,24 (1,24-1,39); FNL: 0,97 (0,97- 1,14); FSL: 1,24 (1,24-1,47); VKL: 2,58 (2,58-2,99); GL (bis Segment VI): 4,39 (4,39- 5,06); AL: 0,24 (0,24-0,26); SL (PT): 0,32; AedL: 0,83 (0,83-0,86); MedLL: 0,58 (0,58- 0,60). Indizes Holotypus (Minimum – Maximum): HBr/HL: 1,13 (1,11-1,13); KBr/HBr: 0,62 (0,60-0,62); HBr/FBr: 0,85 (0,84-0,85); HL/FNL: 0,96 (0,93-0,96); FBr/FSL: 1,00 (0,94- 1,00). Längenverhältnis der Fühlerglieder I-XI ( Holotypus ): 11;7;7;4,5;5,5;5,5;5,5;6;6;7;13,5. Länge/Breite der Fühlerglieder ( Holotypus ) III: 1,4; IV: 0,64; V: 0,61; VI: 0,55; VIII: 0,53; X: 0,62; XI: 1,32. B e s c h r e i b u n g Kopf, Pronotum und Abdomen schwarz, Seiten- und Hinterrand des Pronotums schmal, Hinterränder der Abdominalsegmente breiter aufgehellt. Scutellum schwarz, Elytren einfarbig rotbraun, die Epipleuren etwas dunkler braun. Das Basalglied der Antennen gelbbraun, die folgenden Glieder von Glied zu Glied dunkler werdend, braun. Antennenglieder V-X schwarz, Glied XI wenigstens apikal bräunlich aufgehellt. Beine und Taster gelbbraun bis dunkelbraun. Im Habitus ( Abb. 4, 5 ) entspricht die Art anderen Gattungsvertretern. Körpergrösse etwa 5-6 mm . Kopf etwas länger als breit (KL/KBr: 1,15-1,20), an den Schläfen etwas breiter als über den Augen. Augen kaum aus dem Kopfumriss hervortretend. Oberfläche des Kopfes mit feiner weitläufiger Punktur und deutlicher, um den Scheitel herumlaufender Mikroskulptur. Supraorbitalborstenpunkt klein, etwa um seine doppelte Breite vom Innenrand der Augen entfernt, mit winziger Borste. Antennen zurückgelegt die Mitte des Pronotums kaum überragend. Glieder I-III länger als breit, ab Glied IV deutlich quer, Glied XI etwas länger als breit. Pronotum stark gewölbt, nur wenig länger als breit (HBr/HL: 1,11-1,13). Oberfläche wie auf dem Kopf mit kaum sichtbarer, weitläufiger Punktur und querwelliger Mikroskulptur. Scutellum abgerundet dreieckig, ohne Punktur aber mit deutlicher querwelliger Mikroskulptur. Elytren im Gesamtumriss etwa quadratisch (FBr/FSL: 0,94-1,00), an der Naht nur wenig länger als das Pronotum (HL/FNL: 0,93-0,96), nach hinten etwas erweitert. Die maximale Breite der Elytren ist deutlich grösser als die Breite des Pronotums (HBr/FBr: 0,84- 0,85). Diskalborstenreihe mit 6-8, Suturalborstenreihe mit 8-10, Lateralborstenreihe mit 9-10 Borstenpunkten. Am Hinterrand der Elytren befinden sich 5 Apikalborsten. Oberfläche der Elytren mit Ausnahme der Borstenpunktreihen ohne Punktur aber mit feiner querwelliger Mikroskulptur, die deutlich feiner und enger als auf Kopf und Pronotum ist. Abdomen gestreckt, bis Segment VII von etwa gleich bleibender Breite. Punktur der Tergite kräftig aber nicht sehr eng, aus meist langgestreckten Borstenpunkten bestehend. Mittelbereich von Tergit III fast vollständig, von Tergit IV bis auf die Basalfurche, von Tergit V und VI nur in der Hinterhälfte weitgehend unpunktiert. Beborstung etwa 100 bis 120 µm lang, hell. An den Seiten der Hinterränder der Tergite mit einigen sehr langen Borsten (bis 400 µm). Mikroskulptur ähnlich fein und eng wie auf den Elytren. Hautsaum (palisade setae) am Hinterrand von Tergit VII deutlich ausgebildet. Beine wie bei anderen Arten der Gattung gebaut. Männchen: Vordertarsen nicht deutlich erweitert. Sternit VII am Hinterrand nicht ausgerandet, die Reihe langer Apikalborsten ist in der Mitte unterbrochen, davor mit einem grösseren Feld feiner, weitläufig stehender Borsten ( Abb. 6 ). Sternit VIII am Hinterrand gleichmässig verrundet ( Abb. 7 ), in der Mitte mit einem langgestreckten Feld dichtstehender kleiner heller Borsten, das deutlich vor dem Hinterrand des Sternits endet. Aedoeagus ( Abb. 8, 9 ) kompakt, Innenstrukturen aus wenig kräftig sklerotisierten Chitinelementen bestehend. Parameren relativ schlank, zum Apex hin deutlich nach innen geschwungen, apikal parallel nebeneinander liegend. Weibchen: unbekannt. D i f f e r e n t i a l d i a g n o s e Carphacis rufipennis unterscheidet sich von allen anderen aus China bekannten Arten durch die einfarbig rotbraunen Elytren ( Abb. 4, 5 ), die Form der Beborstung der ♂-Sternite VII und VIII, sowie durch den Bau des Aedoeagus ( Abb. 8, 9 ). D e r i v a t i o n o m i n i s: Der Name der Art (lat., adj.) bezieht sich auf ihre einfarbig roten Elytren (rufus, pennis). V e r b r e i t u n g u n d B i o n o m i e:Bishernur von einem Fundort im Qinling Shan Gebirge im Süden der chinesischen Provinz Shaanxi bekannt. Am Typusfundort dominiert ein mit Bambus unterwachsener feuchter Laubmischwald. Die beiden Exemplare wurden dort aus Bodenstreu mit Pilzen , gemeinsam mit der nachfolgend beschriebenen Art gesiebt.