Tachinus (Tachinus) paramalaisei LI & OHBAYASHI 1996

Schülke, M., 2006, Zur Kenntnis der Arten der Tachinus fimbriatus-Gruppe des Himalaja-Gebietes (Coleoptera, Staphylinidae, Tachyporinae), Linzer biologische Beiträge 38 (2), pp. 1669-1714 : 1669-1714

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.13320517

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/DD146934-FF94-FFCB-FEF0-FE14123DFA03

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Felipe

scientific name

Tachinus (Tachinus) paramalaisei LI & OHBAYASHI 1996
status

 

Tachinus (Tachinus) paramalaisei LI & OHBAYASHI 1996 View in CoL

Tachinus nepalensis SCHEERPELTZ 1976 View in CoL (nec ULLRICH 1975), syn. nov.

Tachinus praealtus HERMAN 2001 View in CoL , syn. nov.

H o l o t y p u s - 3 ( T. nepalensis ): "3 / Nepal Prov. Nr. 3 East Khumjung 3800 m / 1.-3.VII.1964 [L]öffler leg. (41) / Staatsslg. München / Tachinus nepalensis Scheerp. / HOLOTYPUS [rot] / TYPUS Tachinus nepalensis O. Scheerpeltz [rot] / Tachinus nepalensis nov. spec. det. Scheerpeltz 1966 / Zool. Staatsslg. München [hellblau] / Tachinus (s.str.) paramalaisei Li & Ohbayashi, 1996 det. M. Schülke 2004" 13 (ZSSM) ( Abb. 8A View Abb , D-F).

P a r a t y p e n - ♀ ♀ ( T. nepalensis ): " ♀ / Nepal Prov. Nr. 3 East Khumjung 3800 m / 1.- 3.VII.1964 [L]öffler leg. (41) / Staatsslg. München / Tachinus nepalensis Scheerp. / ALLOTYPUS [rot] / TYPUS Tachinus nepalensis O. Scheerpeltz [rot] / Zool. Staatsslg. München [hellblau] / Tachinus (s.str.) paramalaisei Li & Ohbayashi, 1996 det. M. Schülke 2004" 1♀ ( ZSSM) ( Abb. 8B View Abb ) ; " ♀ / Nepal Prov. Nr. 3 East Khumjung 3800 m / 1.-3.VII.1964 [L]öffler leg. (41) / Staatsslg. München / COTYPUS Tachinus nepalensis O. Scheerpeltz [rosa] / Zool. Staatsslg. München [hellblau] / Tachinus (s.str.) paramalaisei Li & Ohbayashi, 1996 det. M. Schülke 2004" 1♀ ( ZSSM) ( Abb. 8C, G View Abb ) .

W e i t e r e s U n t e r s u c h t e s M a t e r i a l Nepal: Parbat distr., Ghoropani pass N slope, 2700 m, 6.X.1983, Smetana & Löbl, 13 (MHNG); Manang distr. , For. W Bagarchhap, 2200 m, 21.IX.1983, Smetana & Löbl, 10 Ex. ( MHNG, cSch, cSme) ; Nepal occ, Jumla distr., Mugu Karnali Bachtal W Taka, 2200-2800 m, KL, 29°34’N, 82°24’E, 29.VI.1999, A Weigel, 233 ( NME, cSch) GoogleMaps ; Nepal, Manang district , Latha Manang W Bagarchhap, 2400 m, 24.IX.1983, Smetana & Löbl, 13. ( MHNG) ; Dhawalagiri, Baglung Lekh, 25 km W Baglung, 2700 – 2900 m, 15.V.2004, leg. A. Kleeberg, 13 (cKle) ; Thakkola, Tukche Thaksang , 3100-3300 m, 1.- 5.VII.1973, J. Martens, 4 Ex. ( SMFM, cSch) ; Thakkola, Tukche Thaksang , 3100-3300 m, 5.- 10.VII.1973, J. Martens, 1 Ex. ( SMFM) ; Nepal, prov. Janakpur distr. Dolakha, Rolwaling Himal, upper Simigau village, 3300 m, 11.IX.1999, leg. J. Schmidt, 1 Ex. ( NME) ; Dhaulagiri, upp. Myagdi Khola valley, bef. Italy Camp , 3400-3500 m, 4.VII.1998, Berndt & Schmidt, 2 Ex. ( SMTD, cSch) ; Nepal occ, Jumla distr. , Talphi S Maharigaon, 3200 m, KL, 29°20’25"N, 82°23’18"E, 7.-9.VII.1999, A Weigel, 1 Ex. ( NME) GoogleMaps .

Messwerte des HT ( T. nepalensis ) (in mm): AL: 0,38; KBr: 1,29; HBr: 2,20; HL: 1,48; FBr: 2,34; FNL: 1,94; FSL: 2,49; VKL: 4,62; GL (bis Segment VI): 6,09; AedL: 1,35. Indizes Holotypus: KBr/AL: 3,37; HBr/HL: 1,49; KBr/HBr: 2,17; HBr/FBr: 0,94; HL/FNL: 0,76; FBr/FSL: 0,94. Längenverhältnis der Fühlerglieder I-XI: 16:10:15:9:12:12:11:11:11:11:15. Länge/Breite der Fühlerglieder III: 2,50; IV: 1,33; V: 1,37; VI: 1,20; VIII: 1,10; X: 1,10; XI: 1,58.

Variabilität (n=12): AL: 0,35-0,42; KBr: 1,18-1,38; HBr: 2,00-2,37; HL: 1,38-1,63; FBr: 2,09-2,71; FNL: 1,82-2,37; FSL: 2,31-2,98; VKL: 4,43-5,23; AedL: 1,22-1,35. Indizes: KBr/AL: 3,17-3,39; HBr/HL: 1,44-1,53; KBr/HBr: 2,05-2,18; HBr/FBr: 0,87-1,00; HL/FNL: 0,67-0,77; FBr/FSL: 0,89-0,95.

Ergänzungen zur Beschreibung: Einfarbig braun bis dunkelbraun, lediglich der Kopf etwas dunkler, die Seitenränder des Pronotums unscharf aufgehellt. Beine braun mit etwas helleren Tarsen. Fühlerglieder 1 bis 4 und Taster gelb, Fühlerglieder 5 bis 11 dunkler, das Endglied nicht heller.

Punktierung auf dem Kopf völlig reduziert, auf dem Pronotum vorn fehlend, hinten fehlend oder sehr undeutlich und fein (PD: <5µm, PA: ca. 50 µm), durch die kräftige Mikroskulptur kaum sichtbar. Elytren mit kräftigerer Punktierung die neben der Naht deutlich dichter als an den Seiten ist (PD: ca. 5-8 µm, PA: neben der Naht 25-30 µm, aussen ca. 40 µm), Abdominaltergite etwas kräftiger als die Elytren punktiert, die Punkte lang gestreckt (PD: 8-10 µm, PA: ca. 30 µm). In den Punkten auf den Abdominaltergiten inseriert eine helle kurze Pubeszenz von 10-15 µm Länge.

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Mikroskulptur ( Abb. 8 View Abb H-M) auf dem Scheitel rhomboid, zum Vorderrand und auf den Schläfen aus längeren Maschen bestehend, am Vorderrand des Kopfes deutlich quermaschig (MW: ca. 1 Masche / 10 µm), am Hals völlig reduziert, dort mit völlig glatter, glänzender Oberfläche. Pronotum mit rhomboider Mikroskulptur gleicher Maschenweite wie auf dem Kopf, nur in den Vorderecken mit einem kleinen Bereich querer Maschen. Scutellum mit rhomboider Mikroskulptur wie auf dem Pronotum. Elytren mit unregelmässig rhomboider Mikroskulptur von ca. 15 µm Maschenweite. Abdominaltergite lang quermaschig und etwas enger als der Vorderkörper skulpturiert (1,5 Maschen / 10 µm).

Männchen: Vordertarsen kräftig erweitert. Mesosternum ohne auffällige Borsten tragende Höcker, Metasternum am Hinterrand in der Mitte etwas gefurcht, daneben auf beiden Seiten mit einem kleinen, lang gestreckten Höcker, der jeweils eine kurze Borste trägt. Hinterschenkel ohne Zähne oder Höcker. Sternit II gekielt und in der Mitte nach hinten in eine dreieckige Spitze ausgezogen. Sternit III in der Vorderhälfte ebenfalls gekielt, neben dem Kiel mit schräg abstehender Behaarung. Sternit VII ( Abb. 9A, B View Abb ) mit einfacher, flacher Ausrandung am Hinterrand. Borstenfeld umfangreich, halbmondförmig, in der Mitte den Hinterrand freilassend. Segment VIII mit deutlicher Variabilität, meist gestreckt, Sternit VIII ( Abb. 9C View Abb ) mit deutlicher sekundärer basaler Seitenrandkante. Tergit VIII ( Abb. 9D View Abb ) mit verschmolzenen Mittellappen, diese am Hinterrand nur flach gekerbt. Sternit IX ( Abb. 9E View Abb ) breit, deutlich unsymmetrisch, etwa doppelt so lang wie breit. Aedoeagus ( Abb. 9F, G View Abb ) mit breiten, unsymmetrischen Parameren. Diese apikal etwas abgestutzt, links mit einer zusätzlichen ventralen Kante.

Weibchen: Vordertarsenglieder 1 und 2 etwas erweitert. Metasternum ohne Höcker. Auszeichnungen an den Sterniten II und III weniger umfangreich als beim 3. Sternit VIII ( Abb. 10 View Abb A-C) fünflappig, Mittellappen am Hinterrand durch eine schmale und flache Ausrandung unterbrochen, jeweils mit ca. 5-6 Borsten. Borstensaum in der Mitte deutlich unterbrochen. Kurze Beborstung auf der Oberfläche der Mittellappen weitläufig. Tergit VIII ( Abb. 10 View Abb D-F) mit verschmolzenen, schmalen Mittellappen, die so lang wie die Seitenlappen und apikal nur kurz eingekerbt sind. Spermathek ( Abb. 9L View Abb ) mit +/- geradem Basalteil, Ductus receptaculi mit etwa 10 Windungen.

Verbreitung: Die Art wurde bisher von West-Nepal (Jumla) bis in das Everest-Gebiet bekannt (Karte 3).

Diskussion: Tachinus nepalensis wurde von SCHEERPELTZ (1976) aus dem Khumbu Himal ( Nepal) beschrieben und ist jüngeres primäres Homonym von Tachinus (Tachinoderus) nepalensis ULLRICH 1975 . HERMAN (2001a) ersetzte den Namen Tachinus nepalensis SCHEERPELTZ folgerichtig durch einen Ersatznamen: Tachinus praealtus HERMAN 2001 . SCHEERPELTZ (1976) gab in der Originaldiagnose eine gewohnt weitschweifige Beschreibung der männlichen und weiblichen sekundären Geschlechtsmerkmale, publizierte jedoch keine Abbildungen des Aedoeagus, des 3-Tergit VIII, des ♀ -Sternit VIII und des ♀ -Tergit VIII. Bereits 1996 hatten LI & OHBAYASHI aus dem zentralen Nepal eine Art (nach einem einzelnen Weibchen) unter dem Namen Tachinus paramalaisei beschrieben, die sie in der Originalbeschreibung mit dem aus dem östlichen Burma beschriebenen Tachinus malaisei SCHEERPELTZ vergleichen. Die zu Tachinus paramalaisei publizierten Abbildungen des ♀ -Sternit VIII und ♀ -Tergit VIII stimmen mit den Typen von Tachinus nepalensis und zahlreichen weiteren Exemplaren aus Nepal gut überein. Ich betrachte deshalb beide Arten als Synonym, der Name Tachinus paramalaisei LI & OHBAYASHI hat Priorität vor T. praealtus HERMAN. Die von COIFFAIT

1682

(1982) als Tachinus sikkimi ULLRICH gemeldeten Exemplare gehören ebenfalls hierher. Es handelt sich um eine weit verbreitete und relativ variable Art. Die vorliegenden Weibchen zeigen eine variable Ausbildung des Mittellappens des ♀ -Tergit VIII, der normalerweise durch einen kurzen dreieckigen Mitteleinschnitt apikal in zwei Spitzen ausläuft. Es kommen aber Exemplare vor, bei denen dieser Mitteleinschnitt fast vollständig verschwunden ist, so dass der Hinterrand des Mittellappens fast geradrandig ist ( Abb. 10 View Abb D-F).

Tachinus paramalaisei unterscheidet sich von allen anderen ähnlichen Arten durch:

• das umfangreiche Borstenfeld auf 3-Sternit VII ( Abb. 9A, B View Abb ),

• den Aedoeagus mit abgeflachten, unsymmetrischen Parameren ( Abb. 9 View Abb F-H) (von allen Arten ausser sikkimi),

• die schmalen, lang gestreckten und apikal nur wenig eingekerbten Mittellappen von ♀ -Tergit VIII ( Abb. 10 View Abb D-F).

Karte 3: Verbreitung von Tachinus paramalaisei LI & OHBAYASHI : Typenfundort von T. nepalensis SCHEERPELTZ (c), Typenfundort von T. paramalaisei LI & OHBAYASHI (D), weiteres untersuchtes Material (*).

MHNG

Museum d'Histoire Naturelle

NME

Sammlung des Naturkundemseum Erfurt

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Coleoptera

Family

Staphylinidae

Genus

Tachinus

Loc

Tachinus (Tachinus) paramalaisei LI & OHBAYASHI 1996

Schülke, M. 2006
2006
Loc

Tachinus praealtus HERMAN 2001

HERMAN. Die von COIFFAIT 2001
2001
Loc

Tachinus nepalensis

SCHEERPELTZ 1976
1976
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