Carpinus Betulus L.
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/F565D7D1-93AA-CD93-A28F-B01BE96B26F7 |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Carpinus Betulus L. |
status |
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Carpinus Betulus L. View in CoL View at ENA
Hainbuche, Weißbuche, Hagebuche
Bis 20 m hoher Baum. Stamm mit deutlichen Längswülsten. Rinde glatt, grau, mit hellen Flecken. Blätter 2zeilig angeordnet, oval oder breit lanzettlich, meist 5-8 cm lang, ca. 2mal so lang wie breit, am Grunde oft ausgerandet und fast immer asymmetrisch, mit meist weniger als 15 Paaren von Seitennerven, mit doppelt gezähntem Rand ( Zähne spitz); ältere Blätter oberseits kahl, dunkelgrün, unterseits nur auf den Nerven und in den Innenwinkeln zwischen Haupt- und Seiten-nerven behaart, hellgrün. Blühbeginn im Alter von 20-30 Jahren. Blüte fast jedes Jahr. Blütenstände erscheinen gleichzeitig mit den Blättern. ♂ Blütenstände 4-6 cm lang; Tragblätter 3eckig oder breit lanzettlich, am Rande weich behaart; Staubblätter an der Spitze mit einem Schopf von Haaren, die ungefähr so lang sind wie die Staubbeutel. ♀ Blütenstände zur Blütezeit 1-3 cm lang, später bis 15 cm lang; Tragblätter lanzettlich, allmählich in eine Spitze ausgezogen, außerseits locker und lang behaart; jede Blüte mit 3teiligem Vorblatt; Fruchtknoten vom verwachsenen, 4-5 zähnigen Perigon umschlossen; Perigon mit zahlreichen, deutlichen Längsnerven, oft borstig behaart; zur Fruchtzeit das grüne Vorblatt groβ, mit 3-5 cm langem Mittelabschnitt und meist weniger als ½ so langen, seitwärts abstehenden Seitenabschnitten, die Frucht umschlieβend ( Ränder nicht verwachsen); Nuß 5-10 mm lang, vom grünen Perigon kelchartig umschlossen. - Blüte: Frühling; Fruchtreife: Herbst.
Zytologische Angaben. 2n = 64: Material aus botanischen Gärten (Woodworth 1931), aus Schleswig-Holstein (Scheerer 1940). Die von Woodworth (1930a) und Johnsson (1942a) angegebene Zahl 2n = 16 gehört zu B. orientalis Miller.
Standort. Kollin, selten montan. Frische bis feuchte (sickernasse, jedoch nicht stagnierend nasse), lehmige, lokkere, nährstoffreiche Böden. Gedeiht auch noch auf flachgründigen, trockenen und auf bindigen Lehm- und Tonböden. Charakterart der Eichen-Hagebuchenwälder (Querco-Carpineten); außerhalb dieser Wälder ohne jede Bedeutung (vgl. Etter 1943, Moor 1958 und die dort zitierte Literatur).
Verbreitung. Europäisch-südwestasiatische Pflanze: Westwärts bis Westfrankreich (ohne atlantische Küste), nordwärts bis Südostengland, Jütland, Südschweden (65° NB), Kurland, Kaunas, Poltawa, Bessarabien, Krim, Transkaukasien, ostwärts bis an den Südrand des Kaspischen Meeres; südwärts bis an den Nordfuß der Pyrenäen (kommt auf Iberischer Halbinsel, Sardinien, Korsika, Sizilien nicht vor), Italien (bis Südzipfel), Balkanhalbinsel (bis südlicher Peloponnes und griechische Inseln), nördliches Kleinasien ( Schwarzmeerküste). Verbreitungskarten von Meusel (1957 Kleinasien ( Schwarzmeerküste). Verbreitungskarten von Meusel (1964). - Im Gebiet hauptsächlich im Mittelland, Tafeljura, Rhein- und deutschen Bodenseegebiet, oft jedoch durch die Bewirtschaftung verdrängt ( künstliche Fichtenwälder!); in den Zentralalpen nicht vorhanden.
Bemerkungen. Das Holz wird meist als Brennholz verwendet, da die Hagebuche bei uns vor allem Unterholz ist. Verjüngung häufig durch Stockausschläge. Das Laub wird sehr rasch abgebaut und steigert dadurch die biologische Aktivität der Böden. Unter unsern Waldbäumen ist die Hagebuche deshalb der geeignetste Baum, um schlechte Waldböden (z.B. in den zahlreichen, künstlichen Fichtenwäldern des Mittellandes) zu verbessern.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.