Scilla autumnalis L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 554

Scilla autumnalis L.

Herbst-Meerzwiebel

5-15 cm hoch. Blätter alle grundständig, grasartig (1-2 cm breit), fleischig, im Querschnitt halb-kreisförmig, im Frühjahr erscheinend, zur Blütezeit im Herbst abgestorben, neben dem Blütenstengcl stehend. Blütenstand meist 10-20 blütig, erst im Herbst erscheinend. Tragblätter nicht vorhanden. Perigonblätter sternförmig abstehend, schmal oval oder lanzettlich, 4-5 mm lang und ca. 1,5 mm breit, rotviolett, mit dunklem Mittelnerv. - Blüte: Herbst.

Zytologische Angaben. 2n = 14: Material aus Marokko, Algerien, Tunesien, Spanien, Sizilien, Türkei (Battaglia 1957). 2n = 28: Material aus Italien (Puglie, Lazio, Marche, Emilia, Toscana, Liguria, Trento, Venetia), Frankreich (Var, Cahors), Spanien (Balearen), Portugal (Lissabon, Coimbra, Sacavem) (Battaglia 1957), aus England (Maude 1939). 2n = 42: Material aus England (Maude 1939Maude 1940), aus Ungarn (Baksay 1956), aus botanischem Garten (Battaglia 1957). Außerhalb der polyploiden Reihe zählten Tarnavschi (1948) an Material aus Rumänien 2n = 12, Heitz (in Maude 1939) an Material aus England 2n = 24 und Satô (1942) an Material ohne Herkunftsangabe 2n = 29. Keine Angaben über morphologische Unterschiede zwischen den einzelnen Chromosomensippen. An Material von 23 Fundorten aus dem weiten Verbreitungsgebiet zwischen Portugal und Türkei hat Battaglia (1964) nochmals die Chromosomenzahlen 2n = 14, 28, 42 festgestellt.

Standort. Kollin. Trockene, kalkhaltige, steinige Böden in warmen, meist südexponierten Lagen. Trockenwiesen ( Xerobrometum alsaticum M. v. Roch. 1951).

Verbreitung. Mediterrane Pflanze: Nordwärts bis Südengland, Gegend von Paris , Elsaß, Südtirol, Donaugebiet (Plattensee), Krim, ostwärts bis in den Kaukasus und Kleinasien; Nordafrika. - Im Gebiet: Elsaß; an das südliche Tessin angrenzende italienische Gebiete (Stucchi in lit. 1963).

Bemerkungen. In unsern Gärten werden vor allem folgende Scilla arten kultiviert (selten verwildert):