Nomada dolosa MOCSARY 1883

Ocsary, 2013, Zur Kenntnis der Nomada-Fauna Spaniens, mit Klärung der Nomada dolosa MOCSARY (= Nomada centenarii DUSMET) (Hymenoptera: Apidae), Linzer biologische Beiträge 45 (1), pp. 971-993 : 977-993

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https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5299937

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Nomada dolosa MOCSARY 1883
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Nomada dolosa MOCSARY 1883 View in CoL

Nomada dolosa MOCSARY 1883 - Magy. Acad. Termesz. Èrtek 13: 67. Holotypus: ♀: Mus. Budapest.

Nomada centenarii DUSMET 1932 View in CoL - Eos 8: 233. Cotypus: ♀: Mus. Madrid. syn.nov.

Der Holotypus, ein ♀ der Nomada dolosa View in CoL , aus dem Museum Budapest konnte studiert werden, er ist folgend bezettelt: 1. ein blaues Zettelchen, 2. "562", 107. [Anm.: 562 ist unterstrichen und unterhalb steht 107], 3."38", 4." Granada 1880", 5. von der Hand des Autors geschrieben " Nomada View in CoL dolosa Mocs. Hispan. View in CoL ". Nomada dolosa MOCS. View in CoL ist ein Vertreter der Untergattung Nomadita.

♀. Der Habitus wird in Abb. 59 dargestellt. Labrum eben, kurz, 1.6 mal breiter als lang (16:10), ziemlich dicht punktiert mit schmalen, glatten Zwischenräumen, kurz vor der Spitze mit crenuliertem Quergrat (Abb. 60). Gesicht schwach queroval, 1.2mal breiter als lang 55:45 (Abb. 61). Der Stirnkiel ist durch eine feine Linie angedeutet. Die Fühler sind kurz, das 3. Fühlerglied nur wenig länger als breit (13:12) und so lang wie das 4. Glied, dieses wenig länger als breit (13:12), die folgenden Glieder, abgesehen vom längeren Endglied, so lang wie breit (12:12) (Abb. 62).

Clypeus ziemlich fein und dicht, der übrige Kopf etwas gröber und weitläufiger punktiert, mit schmalen, glatten Punktzwischenräumen. Das Mesonotum mit klarer Punktierung, die Punkte etwa so gross wie auf der Stirn, deutliche, wenn auch schmale, glatte Punktzwischenräume erkennbar und das Scutellum kissenartig gewölbt ohne die Spur eines Längseindruckes, etwas feiner und dichter als das Mesonotum punktiert (Abb. 63). Die Pleuren etwas dichter, das Sternum weitläufiger punktiert, mit glatten, glänzenden Zwischenräumen, die teils grösser als die Punkte sind. Propodeummittelfeld zart chagriniert an seiner Basis einige zarte Querkielchen erkennbar. Die Propodeumseitenfelder, im Anschluss des Mittelfeldes, chagriniert, etwas weitläufiger punktiert, abstehend, silbrig behaart, die Skulptur nicht vollkommen bedeckend (Abb. 64).

Kopf spärlich und unauffällig, die Pleuren etwas reichlicher und anliegend, das Sternum kaum, hell, das Mesonotum gelblich, ganz zart und anliegend behaart. Abdomen wenig glänzend, da die Tergite fein chagriniert sind und die Tergite 2-5 eine feine Punktierung aufweisen. Die Enddepressionen sind breit und unpunktiert, die Sternite ähnlich skulpturiert, doch merklich glänzender.

Hinterschienenende fast wie bei N. hungarica DALLA- TORRE & FRIESE gestaltet, an der Spitze befindet sich ein kleines, jedoch deutliches Endläppchen, davor sind zahlreiche (etwa 6-8) rötliche, senkrecht abstehende Dörnchen entwickelt (Abb. 65).

Kopf und Thorax schwarz, rostrot gefärbt sind: das Labrum, die Mandibeln, bis auf die gebräunten Spitzen, der Clypeus, ausgenommen sein Basaldrittel, die Wangen, das Untergesicht breit bis zum Stirnschildchen, die inneren Orbiten schmal bis zum Scheitel, die äusseren Orbiten schmal bis wenig über die Fühlerbasis, der Fühlerschaft hinten gegen die Spitze etwas gebräunt, die Geissel, deren Oberseite leicht gebräunt ist, die Pronotumseiten, Schulterbeulen, Tegulae, Scutellum und das Postscutellum. Abdomen rostrot, die Basis des 1. Tergits unregelmässig verdunkelt. Die Tergite 2 und 3 haben beiderseits einen kleinen, gelben Fleck. Auf den Tergiten 4 und 5 ist eine etwas ausgedehntere, verwaschene, gelbe Zeichnung erkennbar. Beine einfärbig rostrot, die Coxen und die hinteren Trochanter schwarz. Metatarsus der Hinterbeine fast zylindrisch, oben wenig gebräunt.

Länge: 8mm.

3 ( Nomada centenarii DUSMET 1932 ). Der Holotypus, ein ♀, existiert nicht mehr, da die Sammlung R. Meyer durch Kriegseinwirkungen zerstört wurde. Im Museum Madrid (Inst. Esp. Entom. Madrid), befindet sich jedoch ein Cotypus, ein 3 dieser Art, das untersucht werden konnte. Nach der Beschreibung stammen alle Tiere vom gleichen Fundort wie das ♀. Das Tier ist folgend bezettelt: 1. Tipasa Algérie April 29 Dr. R. Meyer, 2. "Collection Dusmet", 3. "Cotype", 4. das von Dusmet geschriebene Bestimmungsetikett " Nomada centenarii 3 Dusmet".

Von dieser Art besitzen wir etliche Tiere beider Geschlechter aus Spanien, Portugal, Marokko und Tunesien, so stimmt ein 3 aus Tunesien: " Tunis, Thuburbo Majus 9.4.1962 leg. W. Grünwaldt" mit dem "Cotypus" völlig überein, in der Form und Bildung des Labrums, sowie in der Gestaltung der Fühler, der Skulptur und Behaarung. Abb. 66 zeigt den Habitus dieses Männchens. Die Fühlerglieder haben an ihrer Basis eine bereifte Zone, ähnlich wie bei den meisten Sphecodes 33 (Abb. 67). Charakteristisch für diese Art ist jedoch die Gestaltung der Mitteltibia, eine ähnliche Gestaltung ist uns bisher von keiner Nomada -Art bekannt geworden. Lateral betrachtet, ist sie am Ende breit und lang, schräg abgestutzt, hinter dem Sporn be-

Abb. 1-6: (1, 3, 5) Nomada gredosiana nov.sp. ♀: (1) Labrum; (3) Fühler; (5) Scheitel und Mesonotum; (2, 4, 6) Nomada barcelonensis COCKERELL ♀: (2) Labrum; (4) Fühler; (6) Scheitel und Mesonotum.

Abb. 7-12: (7, 8, 10, 12) Nomada gredosiana nov.sp. ♀: (7) Abdomen; (8) Propodeum; (10) Bedornung der Hinterschiene; (12) Metatarsus III; (9 und 11) Nomada barcelonensis COCKERELL ♀: (9) Propodeum; (11) Bildung der Hinterschiene.

Abb. 13-18: (13) Nomada barcelonensis COCKERELL ♀: Metatarsus III; (14 und 15) Nomada gredosiana nov.sp. 3: (14) Genital, dorsal; (15) Genital, ventral; (16-18) Nomada barcelonensis COCKERELL 3: (16) Genital, dorsal; (17) Genital, ventral; (18) Sternit 7.

Abb. 24-29: (24, 26, 28) Nomada mandibularis nov.sp. ♀: (24) Labrum; (26) Mesonotum; (28) Abdomen; (25, 27, 29) Nomada panzeri LEPELETIER ♀; (25) Labrum; (27) Mesonotum; (29) Abdomen.

Abb. 30-35: (30) Nomada mandibularis nov.sp. ♀: Propodeum; (31) Nomada panzeri LEPELETIER ♀: Propodeum; (32 und 34) Nomada kriesteni nov.sp. ♀: (32) Fühler; (34) Labrum und Mandibel; (33 und 35) Nomada rostrata Herrich-Schäffer ♀: (33) Fühler; (35) Labrum und Mandibeln.

Abb. 36-41: (36, 38, 40); Nomada kriesteni nov.sp. ♀: (36) Mundwerkzeuge; (38) Scheitel; (40) Propodeum; (37, 39, 41) Nomada rostrata HERRICH- SCHÄFFER ♀: (37) Mundwerkzeuge; (39) Scheitel; (41) Propodeum.

Abb. 42-47: (42) Nomada kriesteni nov.sp. ♀: Bedornung der Hinterschiene: (43) Nomada kriesteni nov.sp. 3: Mundwerkzeuge; (44-47) Nomada cadiza sp. nov. ♀: (44) Habitus; (45) Gesicht; (46) Labrum; (47) Bedornung der Hinterschiene.

Abb. 48-53: (48-52) Nomada cadiza nov.sp. ♀: (48) Fühler; (49) Scheitelrand; (50) Mesonotum; (51) Propodeum; (52) Pygidium; (53) Nomada cadiza nov.sp. 3: Gesicht.

Abb. 54-59: (54-58) Nomada cadiza nov.sp. 3: (54) Fühler; (55) Thorax; (56) Genital, dorsal; (57) Sternit 7; (58) Sternit 8; (59) Nomada dolosa Mocsary ♀: Habitus.

Abb. 60-65: Nomada dolosa MOCSARY ♀: (60) Labrum; (61) Gesicht; (62) Fühler; (63) Mesonotum; (64) Propodeum; (65) Bedornung der Hinterschiene.

Abb. 66-70: Nomada dolosa MOCSARY 3: (66) Habitus; (67) Fühler; (68) Abdomen, lateral mit Sternitbehaarung; (69) Gestaltung der Mitteltibia; (70) Genital, dorsal.

Abb. 71-74: Nomada dolosa MOCSARY 3: (71) Genital, lateral; (72) Tergit 7; (73) Sternit 7; (74) Sternit 8.

findet sich eine rundliche Erweiterung, dadurch erscheint die Tibia beilförmig (Abb. 69). Auffällig ist die lange, fast gerade abstehende Behaarung der Sternite (Abb. 68). Endtergit in der Basalhälfte etwas weitläufiger, in der Apikalhälfte sehr dicht und fein punktiert, matt, seine Spitze abgerundet (Abb. 72). Das für Nomadita charakteristische Genital wird dorsal in Abb. 70 und lateral in Abb. 71 dargestellt. Die Abb. 73 zeigt das 7. und Abb. 74 das 8. Sternit.

Dank

Für die professionelle Anfertigung der umfangreichen Fotos danken wir herzlich Frau Lisa Haitzinger MSc. und Herrn Wolfgang Schwarz, beide vom Biologiezentrum des Oberöstereichischen Landesmuseums, Linz.

Zusammenfassung

Für die Fauna Spaniens konnten 4 neue Nomada -Arten festgestellt werden: Nomada cadiza nov.sp., Nomada gredosiana nov.sp., Nomada kriesteni nov.sp., Nomada mandibularis nov.sp. Von Nomada dolosa MOCSARY 1883 , werden ausführliche Beschreibungen und Abbildungen beigefügt. Nomada centenarii DUSMET 1932 konnte als ein Synonym der Nomada dolosa MOCS. erkannt werden syn.nov.

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Anschriften der Verfasser: Maximilian SCHWARZ

Eibenweg 6

A-4052 Ansfelden, Austria

E-Mail: maximilian.schwarz@liwest.at

Fritz GUSENLEITNER

Biologiezentrum des Oberösterreichischen Landesmuseums J.-W.-Klein-Str. 73

A-4040 Linz/Dornach, Austria

E-Mail: f.gusenleitner@landesmuseum.at

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Hymenoptera

Family

Apidae

Genus

Nomada

Loc

Nomada dolosa MOCSARY 1883

Ocsary 2013
2013
Loc

Nomada centenarii

DUSMET 1932
1932
Loc

Nomada dolosa

Mocsary 1883
1883
Loc

Nomada dolosa MOCS.

Mocsary 1883
1883
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