Saxifraga oppositifolia L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Saxifragaceae, Birkhaeuser Verlag : 277

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/DF717B9A-7004-AF14-F51F-8AAD38188257

treatment provided by

Donat

scientific name

Saxifraga oppositifolia L.
status

 

Saxifraga oppositifolia L.

Gegenblättriger Steinbrech

Pflanze im Zentrum ± dichte, flache Polster bildend, gegen die Peripherie hin Triebe locker über den Boden ausgebreitet. Nur 1 gelegentlich kalkausscheidende Grube je Blatt; Blätter über 2 mm lang Spitze nicht rückwärts gebogen, am Rande jederseits mit 8-13 Wimperhaaren. Kelch bewimpert; Wimperhaare jedoch ohne Drüsen (s. unter Bemerkungen). - Blüte: Sofort nach Schneeschmelze.

Zytologische Angaben. 2n = 26: Material aus England, Norwegen, der Halbinsel Kola, Island, Grönland, Kanada und der Schweiz (Brienzer Rothorn 2300 m und Samnaun). 2n = 39: Material aus Grönland. 2n = 52: Material von Spitzbergen, Nordostrußland und Kanada. Zusammenfassung und Diskussion der vielen Zählungen von Löve und Löve (1951), Hamel (1953), Jörgensen et al. (1958), Löve und Löve (1961), Damboldt und Podlech (1963), Packer (1964), Mosquin und Hayley (1966), Zhukova (1967), Hedberg (1967), Johnson und Packer (1968).

Standort. Alpin (im Wallis am Matterhorn und Weißmies bis 3800 m), selten auch subalpin und montan. Unbewachsene, von Schmelzwasser durchfeuchtete, steinig-grusige Böden an Hängen, in Mulden und Felsspalten.

Verbreitung. Arktisch-alpine Pflanze: Spitzbergen, Island, Großbritannien, Irland, Norwegen, Nordfinnland, arktische Küsten von Rußland und Sibirien ostwärts bis zur Beringstraße; Sierra Nevada, Pyrenäen, zentralfranzösische Gebirge, Alpen, Jura, Apennin, illyrische Gebirge, Sudeten, Karpaten, Rilagebirge (Balkan), Gebirge von Turkestan und Himalaja bis zum Baikalsee; Nordamerika ( südwärts bis Neufundland und Gebirge von Washington und Wyoming); Grönland ( nordwärts bis 83°39' NB). Verbreitungskarten von Merxmüller (1952) und Meusel et al. (1965). - Im Gebiet: Alpen, verbreitet und ziemlich häufig; Hochjura ( Dôle, Reculet, Colombier, Dent de Vaulion).

Bemerkungen. S. oppositifolia ist sehr vielgestaltig hinsichtlich Habitus, Blattform, Behaarung, Größe, Form und Farbe der Kronblätter.

Aus der Sierra Nevada, den Pyrenäen und Westalpen ( südliche Ketten ostwärts bis Gotthard und vereinzelt in Graubünden) wird eine Sippe mit drüsig behaarten Kelchzipfeln angegeben (einziger Unterschied zu S. oppositifolia ). Die Sippe ist beschrieben als S. Murithiana Tissiere , S. oppositifolia L. ssp. glandulifera Vaccari , S. oppositifolia L. var. distans Ser. Der systematische Wert dieser Sippe ist unklar.

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