Luzula Desvauxii Kunth

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 519

Luzula Desvauxii Kunth

Desvaux’ Hainsimse

Unterscheidet sich von L. silvatica (Nr. 9) durch folgende Merkmale: Pflanze kahl oder nur an der Scheidemündung mit einzelnen Haaren (bei den andern Arten der Gattung außer L. glabrata, Nr. 4, sind Spreiten und Scheidemündungen ± zerstreut und abstehend behaart). Blütenstand schmäler, meist nickend. Perigonblätter 2-2,5 mm lang, alle gleich lang, mit häutigem Rand und aufgesetzter Spitze. Samen ca. 1 mm lang. - Blüte: Frühling.

Zytologische Angaben. Keine Untersuchungen.

Standort. Montan. Feuchte, lang mit Schnee bedeckte, kalkarme Böden in Felsrinnen. Hochstaudenfluren, Quellfluren, speziell in der Assoziation des Luzuletum Desvauxii Issler 1932 .

Verbreitung ( ungenügend bekannt): Mittel- und südeuropäische Gebirgspflanze (westlich): Pyrenäen, Corbière, Cevennen, französisches Zentralplateau, Vogesen, südlicher Schwarzwald (Belchen), Westalpen (nach Oberdorfer 1962, jedoch keine näheren Angaben). - Im Gebiet: Vogesen, Schwarzwald; Angaben aus den Alpen (Grimsel, Rhonegletscher) fragwürdig.

Bemerkungen. L. Desvauxii wird oft nicht oder nur als Rasse von L. glabrata (Nr. 4) unterschieden. L. Desvauxii unterscheidet sich durch mehrblütige Blütenköpfe, kleinere Blüten, verschiedenen Standort und wahrscheinlich auch getrennte geographische Verbreitung von L. glabrata . L. Desvauxii und L. glabrata sollten experimentell miteinander verglichen und ihre geographische Verbreitung abgeklärt werden (vgl. Kunz 1960a).