Bartsia alpina L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Scrophulariaceae, Birkhaeuser Verlag : 240

Bartsia alpina L.

Alpen-Bartschie

Mit unterirdisch kriechendem, beschupptem Rhizom; 10-20 cm hoch. Stengel mit zahlreichen, krausen, 1-2 mm langen Haaren. Blätter behaart, oval, stumpf gezähnt, mit abgerundetem oder herzförmigem Grunde sitzend. Kelch 6-8 mm lang, zur Fruchtzeit bis 10 mm lang, mit etwa 1 mm langen Drüsenhaaren. Krone 1,5 - 2,5 cm lang, dunkelviolett, mit Drüsenhaaren. Frucht 1-1,5 cm lang, behaart. Samen etwa 2 mm lang. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 12: Material aus dem Tirol (Mattick in Tischler 1950). 2n = 24: Material aus Österreich (Witsch 1932, Mattick in Tischler 1950), aus dem Wallis (Favarger 1953), aus Island ( Löve und Löve 1956b), aus der Tatra (Skalinska et al. 1959), von der Halbinsel Kola (UdSSR) (Sokolovskaya und Strelkova 1960), aus Finnland (Sorsa 1963), aus den Pyrenäen (Favarger und Küpfer 1968). 2n = 28: Material aus Grönland ( Böcher und Larsen 1950). 2n = 36: Material vom Col du Lautaret (Doulat 1946).

Standort. Subalpin und alpin, selten montan. Frische, ziemlich nährstoffreiche, schwach saure bis basische, humose Böden. Wiesen, Weiden, Zwergstrauchbestände, Quellmoore.

Verbreitung. Arktisch-alpine Pflanze: Europa nördlich 60° NB, ostwärts bis in den Ural; Schottland, Nordengland, Pyrenäen, Plateau Central, Alpen, Jura, Vogesen, Schwarzwald, Gebirge der Balkanhalbinsel, Sudeten, Karpaten; Grönland; östliches Nordamerika zwischen 50 und 60° NB. Verbreitungskarte von Hultén (1958). - Im Gebiet: Alpen, Jura ( nordostwärts bis zum Chasseral), Vogesen (Hohneck), Schwarzwald; ziemlich häufig.

Bemerkungen. Die Chromosomenzahlen müssen anhand von umfangreichem Material neu überprüft werden. Es sollte abgeklärt werden, ob auch äußere Unterschiede zwischen den Chromosomensippen vorhanden sind.