Agrostis L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 259

Agrostis L.

Windhalm, Straußgras

Ausdauernd oder 1 jährig (die 1 jährigen Arten werden oft als Gattung Apera Adans. abgetrennt), horstbildend, oft auch unterirdische und oberirdische Ausläufer treibend. Blätter in der Knospenlage gefaltet oder eingerollt, flach oder borstenförmig, allmählich zugespitzt; Blatthäutchen viel kürzer bis länger als die Breite der Blätter. Blütenstand eine Rispe. Ährchen 1 blütig, zwitterig, weniger als 4 mm lang (ohne Grannen gemessen), bei A. alpina oft 4 mm lang, meist rot oder braun, bei den 1 jährigen Arten gelbgrün. Hüllspelzen 2, ungleich lang oder gleich lang, 1nervig, spitz. Deckspelze häutig, kürzer als die Hüllspelzen, spitz, 3- oder 5nervig, meist begrannt, mit Granne nahe der Spitze oder nahe dem Grunde; unterhalb der Deckspelze meist mit wenigen Haaren, die kürzer sind als ¼ der Länge der Deckspelze (nur bei A. Schraderiana Haare bis ½ so lang wie die Deckspelze). Vorspelze verkümmert oder bis so lang wie die Deckspelze.

Die Gattung umfaßt etwa 200 Arten, die in den auβertropischen Gebieten beider Hemisphären verbreitet sind. Wichtigste Beiträge zur Zytogenetik und Taxonomie lieferten Björkman (1951 1954a 1960) und Jones (1956 1956a 1956b). Die ausdauernden Arten bilden eine polyploide Reihe (2n = 14 bis 56) mit der Chromosomengrundzahl n = 7. Sippen mit verschiedener Chromosomenzahl innerhalb derselben Art lassen sich an äußern Merkmalen meist nicht unterscheiden. Apomixis ist in der Gattung Agrostis nicht nachgewiesen. Bastardschwärme und Ökotypen scheinen die Ursachen für die Schwierigkeiten der Systematik zu sein. Nach Sokolovskaya (1938) haben alle 1 jährigen Arten die Chromosomenzahl 2n = 14.

Über Zusammenhänge mit der Gattung Calamagrostis s. unter dieser Gattung.