Euphorbia L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Euphorbiaceae, Birkhaeuser Verlag : 670-654

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/B841CD8C-767D-966A-1351-4067B06419EF

treatment provided by

Donat

scientific name

Euphorbia L.
status

 

Euphorbia L.

Wolfsmilch

Bäume oder Sträucher (oft im Habitus den Kakteen ähnlich) oder ausdauernde (am Grunde oft verholzte) bis 1 jährige Kräuter (unsere Arten); stets mit Milchsaft. Blätter meist wechselständig ( schraubenständig), seltener gegenständig (auch kreuzweise gegenständig), oft von unten nach oben an Größe zunehmend, ungeteilt, ganzrandig oder gezähnt, sitzend oder kurz gestielt, bei den 1 jährigen Arten Blätter oft vor der Fruchtreife ( früh) abfallend; selten keine Blätter vorhanden; Nebenblätter meist keine oder unscheinbar, seltener als Dornen entwickelt. Gesamtblütenstände (mindestens die endständigen) doldenartig, wobei oft alle Stiele 1. Ordnung 1- bis mehrmals 2fach gabelig verzweigt sind (Hauptachse schließt mit einem Einzelblütenstand [Cyathium, s. unten] ab, der jeweils von den beiden Seitensprossen, die je 1 Tragblatt besitzen, überragt wird); jeder Sproß (ausgenommen sterile Seitentriebe) schließt mit einem Einzelblütenstand (Cyathium) ab, der einer ⚥ Blüte ähnlich sieht: 5 Hochblätter sind ± weit hinauf zum kelchartigen sogenannten Hüllbecher verwachsen, der auf der Außenseite 4 oder 5 auffallende, ovale bis sichelförmige Drüsen trägt und der 1 meist lang gestielte, heraushängende ♀ Blüte und mehrere, nur aus 1 Staubblatt bestehende ♂ Blüten umschließt. ♀ Blüte besteht aus einem gestielten, 3 fächerigen Fruchtknoten, mit 3 am Grunde verwachsenen, 2teiligen Griffeln (keine Blütenhülle vorhanden!). Samen eiförmig, linsenförmig oder mit Längskanten, glatt oder mit Gruben, Höckern und Rippen verschiedener Größe, oft mit kegeloder schildförmigem Anhängsel (Kurunkula); kein Anhängsel besitzen unter unsern Arten E. nutans und die Artengruppe der E. Chamaesyce (bei den Längenangaben der Samen ist das Anhängsel [es wird von uns für die Systematik nicht verwendet] mitgemessen; unter der Dicke ist der größte Durchmesser des Samens zu verstehen). ♂ Blüte besteht aus 1 Staubblatt; Staubfaden gegliedert, an der Gliederungsstelle selten mit einer kleinen Schuppe.

Die Gattung Euphorbia umfaßt etwa 1600 Arten, die vor allem in den Tropen und Subtropen verbreitet sind. Viele Arten haben ein sehr enges Verbreitungsgebiet; einige sind als Unkräuter oder Ruderalpflanzen über die ganze Erde verbreitet.

Von Löve und Löve (1961) werden alle unsere Euphorbia arten mit Ausnahme von E. nutans (Nr. 1) und der Artengruppe der E. Chamaesyce (Nr. 2) in die Gattung Tithymalus versetzt. E. nutans und die Artengruppe der E. Chamaesyce werden als eigene Gattung Chamaesyce aufgefaßt.

Die Morphologie der Samen der europäischen Arten ist von Rössler (1943) vergleichend dargestellt ( Schlüssel, Diagnosen, Abbildungen).

Chromosomengrundzahlen n = 6, 7, 8, 9, 10; Polyploidie ist häufig; auch apomiktische Fortpflanzung ist festgestellt (z. B. bei E. dulcis Nr. 10). Auf Grund der Chromosomenzahlen läßt sich die von Zytologen geforderte Aufteilung der Gattung Euphorbia in mehrere Gattungen kaum begründen (vgl. dazu Perry 1943, Löve und Löve 1961).

Untersuchungsmaterial

Die Pflanzen müssen vollständig gesammelt werden (unterirdische Teile sorgfältig ausgraben!); reife Früchte sind unbedingt erforderlich ( Oberflächenstruktur von Früchten und reifen Samen!).

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