Dufourea (Dufourea) halictula amethystina, A.W, 2008

A. W, 2008, Die westpaläarktischen Arten der Gattung Dufourea LEPELETIER 1841 (Insecta: Hymenoptera: Apoidea: Halictidae: Rophitinae) Fünfter Nachtrag, Linzer biologische Beiträge 40 (1), pp. 581-625 : 584-585

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5428815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/B660730A-FFF2-9341-4AF9-1A4CFCD40936

treatment provided by

Valdenar

scientific name

Dufourea (Dufourea) halictula amethystina
status

subsp. nov.

Dufourea (Dufourea) halictula amethystina nov.ssp.

Holotypus und 9 Paratypen: Spanien, Sierra Nevada, südlich Laguna de las Yeguas, N37.03.01 W3.22.44, 2950 m, 16.7.199 9, an Jasione amethystina Lag. & Rodr. Weiterer Paratypus

: Sierra Nevada, oberhalb Laguna de Aguas Verdes , N 37.02.59 W 3.22.14, 3000-3100 m, 14.7.199 9, alle leg. Ebmer ; Typenserie coll. Ebmer, Holotypus wird später im Biologiezentrum Linz hinterlegt, 1 Paratypus coll. Dr. Henrique Asensio, Valladolid.

Die Population in der Sierra Nevada ist extrem isoliert, die südlichste und auffällig höchste der Gesamtverbreitung und weicht in einigen Merkmalen von allen anderen Populationen ab, so dass die Beschreibung einer eigenen Unterart angemessen ist. Auch wenn wir die Situation nie paläontologisch beweisen können (in eiszeitlichen Schottern und Schuttfeldern finden wir keine Reste von Insekten), dürfte die Isolierung der Population der Sierra Nevada im Vergleich zu allen anderen Populationen früher als nach dem letzten Glazial stattgefunden haben. Als Futterpflanze für Nektar und Pollen dient die auch von den anderen Arten der Gattung Jasione abweichend polsterförmig wachsende Jasione amethystina LAG. & RODR.

Der Typusfundort ist jenes steil ansteigende Kerbtal südlich der Laguna de Las Yeguas, das ich bei meinen Aufsammlungen der Dufourea paradoxa nivalis EBMER 1989 am 4./ 5. August 1982 als Fundort "westlich des Veleta-Gipfels" bezeichnet habe – damals gab es leider noch keine GPS-Geräte zur Messung der Koordinaten. Obwohl ich im Jahr 1982 dieses Hochtal gut zwei Wochen später als 1999 besucht habe, lagen 1982 noch ausgedehnte Schneefelder und D. p. nivalis beflogen Blüten unmittelbar neben dem Schnee. Im Jahr 1999 waren keinerlei Schneereste in diesem Tal vorhanden und entlang der feuchteren Talrinne blühte Jasione amethystina . Schneereste waren Mitte Juli 1999 nur mehr in nordseitigen Schluchten des Veleta-Gipfels zu sehen. Nicht nur in unseren Alpen, sondern auch in der Sierra Nevada kann die Phänologie sehr verschieden sein und damit auch selektiv das Auffinden einzelner Arten an Bienen.

B e s c h r e i b u n g:

D. halictula amethystina ( Abb. 1, 2 View Abb ) – Fotos vom Holotypus

Grundsätzlich zerstreuter punktiert als die Stammform, am deutlichsten zwischen der Fühlerbasis und dem Innenrand der Augen zu sehen, 15-20 µm / 1,5-4,0.

Stirn ( Abb. 1 View Abb ) zwischen Fühlerbasis und Ocellen leicht beulig gewölbt, hier mitten 15-22 µm / 0,2-1,0 punktiert, vereinzelt noch etwas zerstreuter.

Die glatte und stark glänzende, annähernd flach dreieckige Zone zwischen dem gerunzelten Mittelfeld und den punktierten Seitenfeldern breiter ( Abb. 2 View Abb ).

Tergite ebenfalls durchschnittlich zerstreuter punktiert, am deutlichsten auf der Krümmung von Tergit 1 oben ausgebildet, 8-18 µm / 1,0-5,0.

D. halictula halictula (Abb. 3, 4) – Fotos nach einem aus Oberösterreich, SW Gutau, beim Bauernhof Unter-Nasinger, N48.24.41 E14.36.10, 31.7.197 4, an Jasione montana , leg. Ebmer.

Zwischen Fühlerbasis und Augeninnenrand dichter punktiert, 15-20 µm / 0,8-1,5.

Stirn (Abb. 3) flach konvex gewölbt, hier mitten 18-20 µm / 0,1-0,5.

Die glatte Zone zwischen Mittelfeld und punktierten Seitenfeldern etwas schmäler (Abb. 4).

Tergite durchschnittlich dichter punktiert, am deutlichsten auf der Krümmung von Tergit 1 oben ausgebildet, 10-15 µm / 0,5-3,0.

Naturschutzrelevante Situation: Der Bestand von D. h. amethystina und der Futterpflanze Jasione amethystina ist im Nationalpark Siera Nevada gesichert, weil die ansonsten in Südeuropa exzessive Beweidung durch Schafe und Ziegen fehlt. Als einzige grosse Pflanzenfresser sind in diesem Gebiet, besonders bei der Laguna de Aguas Verdes die Sierra-Nevada-Steinböcke (Capra pyrenaica hispanica) zu beobachten, keineswegs mehr extrem scheu - ein positiver Nationalpark-Effekt, wenn die Bejagung und Beweidung eingestellt wurde. Im Jahr 1982 sah ich nur einen kleinen Trupp, durch Schüsse aufgeschreckt, in wilder Flucht im Bereich der Puerto de Navacerrada. Nun lassen die Steinböck stille Beobachter bis auf 50-70 Meter herankommen!

N

Nanjing University

W

Naturhistorisches Museum Wien

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