Pinguicula grandiflora Lam.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Lentibulariaceae, Birkhaeuser Verlag : 264

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292249

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/B3627831-A973-1F34-D869-35AAAA76E26D

treatment provided by

Donat

scientific name

Pinguicula grandiflora Lam.
status

 

Pinguicula grandiflora Lam.

Großblütiges Fettblatt

Unterscheidet sich durch folgende Merkmale von P. leptoceras (Nr. 2): Umrollung des Blattrandes nur vereinzelt oder nicht unterbrochen; Unterlippe des Kelches höchstens bis zur Mitte 2teilig; Abschnitte nicht spreizend, stumpf; Krone violett, zusammen mit dem Sporn 2,5 - 3,5 cm lang; Oberlippe stark nach oben gebogen; Abschnitte der Unterlippe gestutzt, sich teilweise überdeckend, am Rande oft wellig; häufig dunkle Äderung der Kronblätter; untere Schlundinnenseite mit deutlichen Längsstreifen; Sporn ½ bis so lang wie der übrige Teil der Krone, karminrot; Kapsel kegelförmig. - Blüte: Frühsommer.

Zytologische Angaben. 2n = 32: Material aus Vercors, Vallée de la Fauge, 1300 m (Doulat 1947), aus dem Jura ( Crête de la Neige) (Contandriopoulos 1962).

Standort. Montan bis subalpin (600-2400 m). Nasse, bemooste Felsen, lehmige Bergwiesen, Hang- und Flachmoore, Bachränder. Im Gebiet auf Kalk, in den Pyrenäen auch auf Urgestein.

Verbreitung. Westeuropäische Pflanze: Pyrenäen, Corbières, westlicher Teil der Dauphinée und Savoyens; südlicher Jura ( nordwärts bis zur Dôle), südwestliche Gebiete Irlands. Verbreitungskarte von Casper (1966). - Im Gebiet: Südwestlicher Jura. Sichere Fundorte bei Gex ( Dép. Ain), 730 m; Lélex und Mijoux ( Vallée de la Valsérine, Dép. Ain). Bei Mijoux auch zusammen mit f. pallida (s. unten). Alle Angaben östlich der Linie La Dôle-Cluses-Megève-Alpe d’Huez-Gap-Sisteron beruhen auf Verwechslungen mit P. leptoceras , P. vulgaris oder P. longifolia ssp. Reichenbachiana (Schindler) Casper (nur in den Südwestalpen und Apuanischen Alpen) (Steiger 1972).

Bemerkungen. Im Französischen Jura gedeiht in Gesellschaft der typischen Sippe eine Sippe mit hellgrünem Kelch (beim Typus rotbraun bis olivgrün), hellilafarbener Krone, 1 oder 3 violetten Flecken an der Basis der untern Kronlippe, hellgrüner Kapsel (beim Typus rotbraun bis olivgrün) und oft auffallend langem lilafarbenem bis grünlichem Sporn. Andere Unterschiede gegenüber der typischen Sippe bestehen nicht. Der Sippe kommt nach Casper (1962 1966) kein systematischer Wert zu; er bezeichnet sie als f. pallida (Gaudin) Casper (bisher unter den Namen P. Reuteri Genty oder P. juratensis Bernhard bekannt). Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32 (Contandriopoulos 1962). Sicherer Fundort (nach Steiger 1972) (zusammen mit der typischen Sippe): Mijoux ( Vallée de la Valsérine, Dép. Ain). Weitere Fundortsangaben von Richard (1963).

Der morphologisch abweichenden Sippe im westlichen Teil der Dauphinée und Savoyens kommt nach Casper (1962 1966) der Rang einer Unterart von P. grandiflora zu: ssp. rosea (Mutel) Casper. Die Bluete ist hellrosa und kleiner als bei der typischen Sippe, der Sporn deutlich kuerzer und die Krone staerker gewellt. Im Unterschied zur f. pallida sind Kelch und Kapsel braunrot, der Sporn karmin bis rosa und es fehlen die dunklen Flecken auf der Kronunterlippe. Die Chromosomenzahl ist 2n = 32 (Contandriopoulos 1962). Sicherer Fundort (nach Steiger 1972): Zwischen Chambéry und Grenoble, etwa 1 km unterhalb Sollières. An diesem Fundort kommt die typische Sippe nicht vor. Vgl. auch die Angaben zu P. vulgaris f. bicolor in Savoyen (Bemerkungen unter Nr. 3). In Irland kommt, in Gesellschaft der typischen Sippe, ebenfalls eine hellblütige Sippe vor (Steiger 1972).

Darwin Core Archive (for parent article) View in SIBiLS Plain XML RDF