Gratiola officinalis L.

Info Flora, 2021, Info Flora Schweiz - Plantaginaceae, https://www.infoflora.ch/de/flora/plantaginaceae.html (accessed 2023-10-20) : -

publication ID

292597

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.10922870

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/B322B86A-D53E-A0BB-76E7-0FD1F1DD92B2

treatment provided by

Plazi

scientific name

Gratiola officinalis L.
status

 

Gratiola officinalis L. View in CoL

Gnadenkraut

Art ISFS: 193000 Checklist: 1021920 Plantaginaceae Gratiola Gratiola officinalis L.

Zusammenfassung

Artbeschreibung (nach Lauber & al. 2018): 15-30 cm hoch, einfach oder verzweigt, kahl. Blätter gegenständig, schmal-lanzettlich, fein und scharf gezähnt, sitzend und teilweise umfassend. Blüten lang gestielt, einzeln in den Blattwinkeln. Krone blassrosa, mit gelber Röhre, weit offen-zweilippig, innen bärtig, ca. 1,5 cm lang. Kelch am Grund mit 2 lanzettlichen Vorblättern. Fruchtkapsel mit 4 Klappen aufspringend.

Blütezeit (nach Lauber & al. 2018): 7-8

Standort und Verbreitung in der Schweiz (nach Lauber & al. 2018): Gräben, Teiche, Flachmoore / kollin-montan / TI, vereinzelt M

Verbreitung global (nach Lauber & al. 2018): Eurasiatisch

Ökologische Zeigerwerte (nach Landolt & al. 2010) 4 + w + 43+344.g.2n=32

Status

Status IUCN: Verletzlich

Nationale Priorität: 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung: 1 - Gering Erhalten/ Fördern Gefährdungen Kleine, isolierte Vorkommen Zerstörung des Lebensraums (Weg-, Strassenbau, Unterhalt, Überbauung) Nutzungsänderungen Düngung, Eutrophierung Verlust des Lebensraums (Austrocknung, Entwässerung, Meliorationen) Sukzession, fehlende Dynamik, welche offene Stellen in Riedgebieten schafft ( Überschwemmungen, extensive Beweidung, Befahren, Tritt, etc.) Konkurrenz, invasive Arten wie Goldruten und Adlerfarn, Verbuschung, Beschattung Beweidung, Tritt, Erosion

Ökologie

Lebensform Geophyt

Lebensraum Lebensraum nach Delarze & al. 2015

2.3.1 - Pfeifengraswiese (Molinion)

Ökologische Zeigerwerte nach Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F nass; Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen) Lichtzahl L halbschattig Salzzeichen 1
Reaktionszahl R neutral bis basisch (pH 5.5-8.5) Temperaturzahl T kollin ( Laubmischwälder mit Eichen)
Nährstoffzahl N mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich Kontinentalitätszahl K subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Ruhiges Wasser 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name ( Checklist 2017): Gratiola officinalis L.

Volksname Deutscher Name: Gnadenkraut Nom français: Gratiole officinale Nome italiano: Graziella

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
= Gratiola officinalis L. Checklist 2017 193000
= Gratiola officinalis L. Flora Helvetica 2001 1769
= Gratiola officinalis L. Flora Helvetica 2012 1656
= Gratiola officinalis L. Flora Helvetica 2018 View Cited Treatment 1656
= Gratiola officinalis L. Index synonymique 1996 193000
= Gratiola officinalis L. Landolt 1977 2601
= Gratiola officinalis L. Landolt 1991 2109
= Gratiola officinalis L. SISF/ISFS 2 193000
= Gratiola officinalis L. Welten & Sutter 1982 1455

Status Indigenat: Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (nach Walter & Gillett 1997): Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN: Verletzlich

Zusätzliche Informationen Kriterien IUCN: C1; C2a(i)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
Mittelland (MP) stark gefährdet (Endangered) C1; C2a(i)
Alpennordflanke (NA) regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
Alpensüdflanke (SA) verletzlich (Vulnerable) C1; C2a(i)
Östliche Zentralalpen (EA) regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
Westliche Zentralalpen (WA) regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)

Status nationale Priorität /Verantwortung

Nationale Priorität 4 - Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
GE Vollständig geschützt (25.07.2007)
TG Vollständig geschützt (01.01.2018)
Schweiz --
VD Vollständig geschützt (02.03.2005)
TI Vollständig geschützt (23.01.2013)

Erhalten/ Fördern Gefährdungen und Massnahmen Kleine, isolierte Vorkommen Schutz aller Fundstellen (Mikroreservate) Regelmässige Bestandeskontrollen Dauerbeobachtungsflächen einrichten Ex-situ Vermehrung von indigenem Material (Samen) und Wiederansiedlung an ursprünglichen (oder potentiellen) Fundstellen, Verstärkung und Vernetzung bestehender Populationen Durchführung von gezielter Suche nach G. officinalis an potentiellen Standorten Erfolgskontrolle der Massnahmen gewährleisten Zerstörung des Lebensraums (Weg-, Strassenbau, Unterhalt, Überbauung) Auf Fundstellen Rücksicht nehmen Anpassen von Projekten bereits bei der Planung Nutzungsänderungen Bewirtschaftungsverträge abschliessen Meist Beibehaltung der gegenwärtigen oder Wiedereinführung der früheren Nutzung Teils extensivieren Düngung, Eutrophierung Pufferzonen vergrössern oder einrichten Düngeverbot Als letzter Ausweg, Bodenabtrag entlang von Ufern und bei Feuchtgebieten Verlust des Lebensraums (Austrocknung, Entwässerung, Meliorationen) Nur «sanfte» Meliorationen Der Austrocknung entgegenwirken Evtl. Aufstau, jedoch wechselfeuchten Charakter beibehalten Renaturierungsmassnahmen Sukzession, fehlende Dynamik, welche offene Stellen in Riedgebieten schafft ( Überschwemmungen, extensive Beweidung, Befahren, Tritt, etc.) Bestehende, punktuelle Störungen beibehalten Offene, pionierartige Stellen in wechselnassen Riedwiesen gezielt fördern Wissenschaftlich begleitete Versuche mit extensiver Beweidung bis an die Ufer durch Rinder als Pflegemassnahme durchführen (sofern nicht andere stark gefährdete Arten betroffen sind) Konkurrenz, invasive Arten wie Goldruten und Adlerfarn, Verbuschung, Beschattung Invasive Arten früh bekämpfen (evtl. von Hand) Entbuschen Benachbarte, die Bestände beschattende Baumreihen oder Gehölze teilweise auslichten Frühes Mähen, falls erforderlich, um Schilf zu kontrollieren Beweidung, Tritt, Erosion Bei zu intensiver Beweidung extensivieren Leichte Beweidung jedoch beibehalten Evtl. lokal einzäunen ( einzäunte Bereiche angemessen zu pflegen) Ex situ Material Close In-situ Massnahmen Close Mehr Informationen Merkblatt Artenschutz R. Dickenmann & A. Keel, 2004: Aktionsplan Gratiola officinalis Fachstelle Naturschutz Kt. Zürich & Topos, 2016: Anleitung zur Kultivierung Gratiola officinalis

GBIF Dataset (for parent article) Darwin Core Archive (for parent article) View in SIBiLS Plain XML RDF