Campanula cervicaria L.

Info Flora, 2021, Info Flora Schweiz - Campanulaceae, https://www.infoflora.ch/de/flora/campanulaceae.html (accessed 2023-10-20) : -

publication ID

292513

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.10918725

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/A0EFD9F6-BABA-97AE-AD53-CE6DA618F09D

treatment provided by

Plazi

scientific name

Campanula cervicaria L.
status

 

Campanula cervicaria L. View in CoL

Borstige Glockenblume

Art ISFS: 75100 Checklist: 1008380 Campanulaceae Campanula Campanula cervicaria L.

Zusammenfassung

Artbeschreibung (nach Lauber & al. 2018): 30 bis 100 cm hoch, stechend steifhaarig. Untere Blätter schmal-lanzettlich, in den geflügelten Stiel verschmälert. Blüten sitzend, in end- und seitenständigen Knäueln, von oben nach unten aufblühend. Krone hellblau bis blasslila, höchstens 2 cm lang. Griffel die Krone etwas überragend. Kelchzipfel stumpf, Buchten zwischen den Zipfeln eng, stumpf, mit umgerollten Rändern.

Blütezeit (nach Lauber & al. 2018): 6-8

Standort und Verbreitung in der Schweiz (nach Lauber & al. 2018): Wechselfeuchte, tonige Böden in schattigen Lagen / kollin-montan / M, JN (SO, SH)

Verbreitung global (nach Lauber & al. 2018): Europäisch

Ökologische Zeigerwerte (nach Landolt & al. 2010) 3w + 43-344.h-k.2n=34

Status

Status IUCN: Stark gefährdet

Nationale Priorität: 3 - Mittlere nationale Priorität

Internationale Verantwortung: 1 - Gering Erhalten/ Fördern Gefährdungen Kleine, isolierte Vorkommen Rückgang der geeigneten Biotope Ungeeignete oder keine Bewirtschaftung, verringerte Waldnutzung Konkurrenz (invasive Arten, Goldrute, Schilf, Adlerfarn, Brombeeren) Wildverbiss Beschattung, Verwaldung Ungeeignete pflege (zu frühe Mahd von Weg- und Strassenrändern im Wald)

Ökologie

Lebensform Mehrjähriger Hemikryptophyt, Monokarper Hemikryptophyt

Lebensraum Lebensraum nach Delarze & al. 2015

5.1.1 - Trockenwarmer Krautsaum ( Geranion sanguinei)

Ökologische Zeigerwerte nach Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F mässig feucht; Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen) Lichtzahl L halbschattig Salzzeichen --
Reaktionszahl R neutral bis basisch (pH 5.5-8.5) Temperaturzahl T kollin ( Laubmischwälder mit Eichen)
Nährstoffzahl N mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich Kontinentalitätszahl K subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name ( Checklist 2017): Campanula cervicaria L.

Volksname Deutscher Name: Borstige Glockenblume Nom français: Campanule hérissée Nome italiano: Campanula ruvida

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
= Campanula cervicaria L. Checklist 2017 75100
= Campanula cervicaria L. Flora Helvetica 2001 1899
= Campanula cervicaria L. Flora Helvetica 2012 1983
= Campanula cervicaria L. Flora Helvetica 2018 View Cited Treatment 1983
= Campanula cervicaria L. Index synonymique 1996 75100
= Campanula cervicaria L. Landolt 1977 2918
= Campanula cervicaria L. Landolt 1991 2361
= Campanula cervicaria L. SISF/ISFS 2 75100
= Campanula cervicaria L. Welten & Sutter 1982 1693

Status Indigenat: Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (nach Walter & Gillett 1997): Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN: Stark gefährdet

Zusätzliche Informationen Kriterien IUCN: A2c; B2ab(iii); C2a(i)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) vom Aussterben bedroht (Critically Endangered) A2c; B2ab(iii); C2a(i)
Mittelland (MP) stark gefährdet (Endangered) A2c; B2ab(iii); C2a(i)
Alpennordflanke (NA) verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)
Alpensüdflanke (SA) regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) --

Status nationale Priorität /Verantwortung

Nationale Priorität 3 - Mittlere nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
GE Vollständig geschützt (25.07.2007)
VD Vollständig geschützt (02.03.2005)
Schweiz --
TI Vollständig geschützt (23.01.2013)

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele für die Waldbewirtschaftung: Z - Zielart weitere Informationen

Erhalten/ Fördern Gefährdungen und Massnahmen Kleine, isolierte Vorkommen Schutz aller Fundstellen (Mikroreservate) Regelmässiges Überwachen der Fundstellen (Mission) Periodisches Absuchen der erloschenen Vorkommen und potentieller Standorte in der Umgebung aktueller Vorkommen insbesondere nach Windwurf, Feuer und Ausholzungen Ex-situ Vermehrung von indigenem Material (Samen) und Wiederansiedlung an ursprünglichen (oder potentiellen) Fundstellen, Verstärkung und Vernetzung bestehender Populationen Rückgang der geeigneten Biotope Föderung von lichten Wälder und Waldrändern auf mesophilen Standorten mit eher kalkarmen Böden und einer niedrigen, lückigen Krautschicht, die gelegentlich spät gemäht oder sehr extensiv beweidet werden Die hapaxanthe Art hat vor der Blüte Rosettenblätter, die in den halbschattigen Biotopen genügend Licht benötigen und Samen die auf offene Bodenstellen keimen Ungeeignete oder keine Bewirtschaftung, verringerte Waldnutzung Angepasste Bewirtschaftung fördern Schaffung von Lichtungen, offenen Stellen im Wald Konkurrenz (invasive Arten, Goldrute, Schilf, Adlerfarn, Brombeeren) Problempflanzen bekämpfen An den Fundstellen, insbesondere nach Massnahmen für mehr Licht oder Windwürfen Neophyten (v.a. Solidago sp.) regelmässig bekämpfen Wildverbiss Gezielter Schutz von einzelnen Beständen Gegebenenfalls einzäunen und sorgfältig pflegen Beschattung, Verwaldung Waldpflege an Fundstellen mit Rücksicht auf die Art durchführen Regelmässig aber wenig auslichten Ungeeignete pflege (zu frühe Mahd von Weg- und Strassenrändern im Wald) Forstwegränder an Fundstellen nur alle 2-3 Jahre und erst im Spätherbst ausmähen Gleichgewicht zwischen Verbuschung und Stehenlassen der Individuen finden Eventuell Mähen unter Erhaltung der Wintersteher Ex situ Material Close In-situ Massnahmen Close Mehr Informationen G. Gelpke & A. Keel, 2004: Aktionsplan Campanula cervicaria Fachstelle Naturschutz Kt. Zürich & Topos, 2020: Anleitung zur Kultivierung Campanula cervicaria D. Schaefer and al., 2021: Anleitung zur Kultivierung bedrohter Pflanzenarten Campanula cervicaria (L.) Desv

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