Hieracium carinthiostiriacum J. VETTER & ZAHN

Brandstätter, G., 2009, Bemerkenswerte Hieracium-Funde aus Österreich, Linzer biologische Beiträge 41 (2), pp. 1793-1802 : 1794-1795

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https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5280189

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Hieracium carinthiostiriacum J. VETTER & ZAHN
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Hieracium carinthiostiriacum J. VETTER & ZAHN View in CoL

K[ärnten]: Turracher Höhe, [9049/3], 28.7.1931, leg. J. Schneider, det. G. Brandstätter 2001, Herbarium LI (494420) und Herbarium W (2001-13011).

Steiermark: Gurktaler Alpen: Turracher Höhe W vom See, 46°55’12’’N 13°52’25’’E, 9049/3, Zwergstrauchflur, Schiefer, 1800 m, 3.8.2005, Nr. 05-159-1, conf. G. Gottschlich, Dubletten im Herbarium KL und Privatherbarium G. Gottschlich GoogleMaps ; – W vom Turrachsee, 46°55’8’’N 13°52’30’’E, 9049/3, Fichten-Zirbenwald, Schiefer, 1785 m, 6.8.2005, Nr. 05-189-1 GoogleMaps .

Hieracium carinthiostiriacum , ein Endemit der Flora Österreichs, gehört zu den seltensten Hieracienarten überhaupt und ist nach derzeitigem Kenntnisstand nur von der Typuslokalität (Turracher Höhe) bekannt. Bis zu den oben angeführten Nachweisen aus der Steiermark, die unweit der Grenze zu Kärnten erfolgten, galt es dort als verschollen (vgl. HARTL & al. 1992: 384). An weiteren Hieracien (belegt im Herbarium des Verfassers) fanden sich H. lachenalii , H. valdepilosum , H. vollmannii subsp. vollmannii am erstgenannten, H. picroides am zweitgenannten Wuchsort, sowie H. chlorocephalum subsp. adustum an beiden.

Wie Herbarstudien zeigten, unterscheidet sich H. carinthiostiriacum von dem verwechslungsträchtigen, ebenfalls im Gebiet vorkommenden H. cydoniifolium (vgl. z. B. ZAHN 1936: 305, hier führt er unter "cottianum a. genuinum 1. acutisquamum c. floccosius" u.a. "Turracher Höhe" als Fundort an, was auf den von ihm bestimmten Beleg Vetter´s im Herbarium W, Invnr. 1950-312, der die Funddaten "Steirisch-kärntnerisches Grenzgebiet. Im Gestrüpp auf der Turracher Höhe, 27.VII.1931, leg. J. Vetter" trägt, zurückgeht und der sicherlich auch mitentscheidend war das H. carinthiostiriacum als Zwischenart von H. sparsum und H. cydoniifolium zu interpretieren) eindeutig im Indument der überdies schmäleren Stängelblätter, von denen die mittleren und oberen nur am Rand und Rückennerv behaart sind, während die von H. cydoniifolium zumindest auch auf der Fläche der Blattunterseite wenigstens zerstreut deckhaarig sind. Weitere Unterscheidungsmerkmale siehe z.B. bei GOTTSCHLICH in FISCHER et al. (2008b: 1012). Ein Belegfoto samt Detailaufnahme der Blütenköpfchen aus der Aufsammlung Nr. 05-159-1 findet sich in RABITSCH & ESSL (2009: 70).

Nebenbei sei hier noch erwähnt, dass sich in einer Partie unbestimmter Hieracien aus dem Herbarium General J. Schneider, die der Verfasser von B. Wallnöfer, Kurator am Herbarium W, im Jahr 2001 zur Determination erhielt, auch zwei Belege von H. carinthiostiriacum fanden, die von Schneider selbst am 28.7.1931 auf der Turracher Höhe gesammelt wurden, also nur einen Tag nachdem die Typusaufsammlung (Holotypus im Herbarium W, Invnr. 1950-7599) durch J. Vetter erfolgte.

Da die Erstbeschreibung 1938 in deutscher Sprache abgefasst wurde (vgl. ZAHN 1938: 698f.) und somit ungültig war, wurde die lateinische Version in GREUTER & RAAB- STRAUBE (2007) nachgeholt. An Typusbelegen wurde nur der vorhin erwähnte Beleg aus dem Herbarium W angeführt. Hier sei angemerkt, dass aus derselben Aufsammlung Vetter´s noch ein weiterer Beleg im Herbarium A. Huber-Morath (BASBG) existiert, von dem sich im Archiv des Verfassers ein von G. Gottschlich angefertigtes Foto befindet.

W

Naturhistorisches Museum Wien

G

Conservatoire et Jardin botaniques de la Ville de Genève

KL

Landesmuseum für Kärnten

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