Scirpus maritimus L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 407

Scirpus maritimus L.

( Bolboschoenus maritimus [L.] Palla)

Meer-Binse

30-120 cm hoch. Unterirdische, knollig verdickte Ausläufer vorhanden. Stengel scharf 3kantig, im obern Teil oft gebogen. Blätter 3-8 mm breit. Die gröβten Hochblätter viel länger als der Blüten- stand. Blütenstand bis 6 cm lang, einfach kopfig oder eine Spirre, an deren Ästen endständig 2-5 Ähren kopfig angeordnet sind. Ähren 10-30 mm lang, vielblütig. Tragblätter braun, fein behaart, an der Spitze ausgerandet, in der Ausrandung bildet die Fortsetzung des Mitteinervs eine kurze Granne. Perigonborsten meist viel kürzer als die Frucht, rauh. Frucht ca. 3 mm lang, 3kantig, dunkelbraun bis schwarz, glänzend; Griffelbasis nicht verdickt. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 76-77: Material aus Rumänien (Tarnavschi 1948). 2n = 80: (Rodrigues aus Darlington und Wylie 1955). 2n ca. 104: Material aus Schweden ( Håkansson 1927). 2n = 110: Material aus Japan (Tanaka 1937).

Standort. Kollin. Stehende oder langsam fließende, nährstoffreiche (besonders salzhaltige) Gewässer über schlammigem Grund. Röhrichtgesellschaften.

Verbreitung. Pflanze mit weltweiter Verbreitung: Kommt nur in der Arktis und Antarktis nicht vor. - Im Gebiet in den wärmeren Gegenden: Westlicher Teil des Gebiets (viele Fundstellen in den Départements Jura und Doubs und in Savoyen, im Wallis einzig am Montorge bei Sitten), Oberrheinische Tiefebene, deutsches Bodenseegebiet, italienische Grenzgebiete (?), Meran. Nach Dübi (in lit. 1963) sind im Tessin alle Fundorte zerstört.

Bemerkungen. S. maritimus ist im weiten Verbreitungsgebiet sehr vielgestaltig; über eine Gliederung der Art vgl. Hultén (1962); dort auch Verbreitungskarte.