Cerastium alpinum L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 817

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/842F971C-1B37-B986-42D4-0F3CDDD0647D

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Donat

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Cerastium alpinum L.
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Alpen-Hornkraut

Ausdauernd, mit dünnem, verzweigtem Rhizom und niederliegenden, rosettenartigen Trieben; 5-20 cm hoch. Stengel aufsteigend, höchstens am Grunde verzweigt, mit bis 1,5 mm langen, dünnen, abstehenden, mehrzelligen Haaren, im obern Teil oft auch mit Drüsenhaaren. Blätter oval bis lanzettlich, 0,5-2 cm lang, 1½ -4mal so lang wie breit, meist behaart (Haare an den jungen Rosettenblättern 1-2,5 mm lang). In den Achseln der Blätter meist ohne Blattbüschel. Unterste Blätter im Blütenstand höchstens ½ so lang wie das oberste Stengelblatt, krautig, oberseits ± kahl, an der Spitze meist mit schmalem, häutigem Rand. Fruchtstiele 1-2, selten bis 4mal so lang wie der Kelch. Kelchblätter 7-9 mm lang, abstehend, oft drüsig behaart. Kronblätter etwa 2mal so lang wie die Kelchblätter, 12-15 mm lang, weiß. Kapsel 1-2mal so lang wie der Kelch. Samen 1-1,4 mm lang, mit kleinen, kegelförmigen Höckern auf der Oberfläche. - Blüte: Sommer und früher Herbst.

Zytologische Angaben. 2n = 72: Material aus Grönland ( Böcher 1938b, Böcher und Larsen 1950, Söllner 1954, Jörgensen et al. 1958), aus Skandinavien ( Löve und Löve 1944b, Söllner 1954), aus Island ( Löve und Löve 1956b), aus Großbritannien ( Söllner 1954, Brett 1955, Blackburn und Morton 1957), aus Kanada, aus den Alpen, Pyrenäen und dem Plateau Central ( Söllner 1954). Von Grönland, Kanada und Schottland wurden auch 2n = 108 gezählt ( Böcher und Larsen 1950, Brett 1952, Söllner 1954, Blackburn und Morton 1957, Jörgensen et al. 1958), ebenso von der Halbinsel Kola (Sokolovskaya und Strelkova 1960). Brett (1952) zählte an einer Pflanze aus Nordschweden 2n = 144.

Standort. Alpin, selten subalpin. Trockene, windexponierte, humose, meist kalkarme Böden. Rasen auf Gratrücken und Buckeln. Elynetum (Brockmann-Jerosch) Br.-Bl. 1913.

Verbreitung. Arktisch-alpine Pflanze: Arktische Gebiete Europas, Nordamerikas ( östlich) und Grönlands; Island, Großbritannien, spanische Gebirge, Pyrenäen, Plateau Central, Alpen, Gebirge der Balkanhalbinsel, Karpaten; Kleinasien. Verbreitungskarten von Hultén (1958) und Meusel (1964). - Im Gebiet: Alpen, nicht häufig, im westlichen Teil selten, im Aostatal und in Savoyen nach Offner und Le Brun (1956) nicht vorhanden.

Bemerkungen. C. alpinum bildet mit 8 anderen Arten eine arktisch-alpine Gruppe (vgl. Hultén 1956). Im Gebiet treten gelegentlich verkahlende Pflanzen auf. Sehr stark behaarte Pflanzen werden oft als C. lanatum Lam. bezeichnet. Zwischen den beiden extremen Formen treten alle Übergänge auf und geographisch lassen sie sich nach Söllner (1954) nicht trennen. Nur eine zytotaxonomische Untersuchung der ganzen Gruppe kann abklären, ob und wie weit das vielgestaltige C. alpinum systematisch gegliedert werden kann.

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