Agrostis rupestris All.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 259

Agrostis rupestris All.

Felsen-Windhalm

Unterscheidet sich von A. alpina (Nr. 10) durch folgende Merkmale: Rispenäste glatt (bei allen andern Arten, ausgenommen A. tenuis, Nr. 3, mit feinen, borstigen Kurzhaaren); beide Hüllspelzen fast gleich lang, 2,5-3 mm lang; Deckspelze an der Spitze mit höchstens 0,1 mm langen, grannenartigen Zähnen, mit Granne auf dem Rücken zwischen dem untersten Drittel und Viertel; keine Haare unterhalb der Deckspelze oder Haare nur 0,1 mm lang. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 14, 21, 28: In den Pyrenäen kommen alle 3 Chromosomensippen vor; in den Alpen (71 Pflanzen aus den ganzen Alpen, darunter Material vom St. Bernhard-Hospiz, Saas Fee, Gotthard, Bernina, Piz Clünas, Weißtannental und Speer) wurden nur 2n = 28 gefunden; an Material aus der Tatra 2n = 14 und 28 gezählt. Die 4 Genome der tetraploiden Sippe scheinen homolog zu sein (autopolyploide Sippe); keine Störungen in Meiose; auch der vermutliche Bastard mit 2n = 21 ist fertil. B-Chromosomen sind selten. Die Chromosomensippen 2n = 14 und 28 sind an äußern Merkmalen einzig an der Länge der Antheren zu unterscheiden ( Björkman 1960). Skalinska et al. (1957) fanden an Material aus der Tatra 2n = 14 + 1-3 B-Chromosomen.

Standort. Subalpin, alpin, selten montan. Besonders saure, selten kalkhaltige, trockene, humose Böden mit kurzer Schneebedeckung. Weiden, Magermatten, Felsspalten, feiner Moränenschutt.

Verbreitung. Mittel- und südeuropäische Gebirgspflanze: Zentralspanische Gebirge, Pyrenäen, zentralfranzösische Gebirge, Alpen, Bayrischer Wald, Sudeten, Karpaten, Korsika, Apennin, Gebirge der Balkanhalbinsel, Atlas (Marokko). In der Arktis, in Ostasien und Nordamerika nahe verwandte Arten. Verbreitungskarte von Meusel (1964). - Im Gebiet: Alpen, verbreitet, häufig.