Silene L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 787-774

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/60864565-9A96-2341-FE6C-F40BE4E41E49

treatment provided by

Donat

scientific name

Silene L.
status

 

Silene L. View in CoL View at ENA

Leimkraut

Blätter ohne Nebenblätter. Pflanzen mit zwitterigen Blüten oder mit 1geschlechtigen und dann 2 häusig (bei den andern Gattungen im Gebiet Blüten fast immer zwitterig). Kelchblätter verwachsen; Kelch röhrenförmig oder auffallend erweitert (aufgeblasen), oben oft verengt, nur mit kurzen Zähnen ( Zähne kaum länger als ⅔ des verwachsenen Kelchteiles), 10-, 20-, 30- oder 60nervig, am Grunde nicht von grünen Kelchschuppen umhüllt. Kronblätter länger als der Kelch, ganzrandig, ausgerandet oder 2teilig, am Grunde lang stielartig verschmälert, ohne oder mit Schuppen am Schlundeingang (Nebenkrone). Staubblätter 10. Griffel 3 oder 5 (selten 4). Kapsel sich mit 5, 6 oder 10 Zähnen öffnend. Narbe kahl (nur innen mit Papillen). Samen nierenförmig, oft abgeflacht, dunkel, mit körniger Oberfläche.

Die Gattung Silene umfaßt über 500 Arten und hat ihre Hauptverbreitung im Mittelmeergebiet, kommt aber mit einzelnen Arten auch in ganz Afrika, Eurasien und Amerika vor.

Lychnis L. , Melandrium Roehling , Viscaria Roehling und Heliosperma Rchb. werden meist als selbständige Gattungen von Silene abgetrennt. Wie Chowdhuri (1957), Bocquet und Baehni (1961) und dort erwähnte weitere Autoren zeigten, sind diese Gattungen größtenteils unnatürlich und durch Übergänge mit Silene verbunden. Einzig die Gattung Lychnis (vereinigt mit Viscaria ) wird von Bocquet und Baehni (1961) noch beibehalten, da sich die Kapseln nur mit 5 Zähnen (bei Silene mit 6 oder 10 Zähnen) öffnen. Andere Autoren machen die Abtrennung auf Grund der Griffelzahl (5 bei Lychnis , 3 bei Silene ), wobei dann noch einzelne Melandrium- arten unter die Gattung Lychnis fallen. Da aber auch zwischen diesen Gattungen z. T. noch fertile Bastarde vorkommen (z. B. Lychnis Flos-cuculi L. mit Melandrium dioecum [L.] Simonkai und mit Silene vulgaris [Moench] Garcke; auch zahlreiche Bastarde in Amerika zwischen Silene und Lychnis , vgl. Kruckeberg 1962), ist eine Trennung von Lychnis und Silene kaum gerechtfertigt. Wir vereinigen deshalb im folgenden die Gattung Lychnis , Melandrium , Viscaria und Heliosperma mit der Gattung Silene .

Silene dioeca und S. alba sind immer 2 häusig (Geschlechtschromosomen!). Bei manchen Silene arten mit gewöhnlich zwittrigen Pflanzen (z. B. S. Otites , S. Saxifraga , S. vulgaris ) treten indessen auch genetisch bedingte männliche und weibliche Pflanzen auf. Chromosomengrundzahl n = 12. Polyploidie ist bei europäischen Arten selten, dagegen in Amerika häufig (Kruckeberg 1954).

Darwin Core Archive (for parent article) View in SIBiLS Plain XML RDF