Cerastium trigynum Vill.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 808

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/45127B85-CAB3-7869-3233-B54DB3FF1444

treatment provided by

Donat

scientific name

Cerastium trigynum Vill.
status

 

Cerastium trigynum Vill. View in CoL ( C. cerastioides [L.] Britton

C.lapponicum Crantz ), Dreigriffliges Hornkraut

Ausdauernd, mit kriechenden, oft wurzelnden, sterilen Trieben; 5-15 cm hoch. Stengel niederliegend bis aufsteigend, mit aufrechten, blühenden Trieben; die aufgerichteten Triebe wenigstens im obern Teil mit 1 behaarten Längsstreifen, unter den Blüten allseitig drüsig behaart. Blätter schmal lanzettlich, die untern oft stumpf, meist nur bis 1 cm lang, meist 3-6mal so lang wie breit, kahl, seltener am Grunde etwas bewimpert, meist etwas einseitswendig (bei den andern Arten der Gattung in der Regel nicht so!). Blätter im Blütenstand krautig, ohne häutigen Rand. Fruchtstiele 3-5mal so lang wie der Kelch. Kelchblätter 4-7 mm lang, am Grunde drüsig behaart. Kron- blätter 1½ -2mal so lang wie die Kelchblätter, 7-12 mm lang, im vordersten Drittel 2teilig, weiß. Griffel 3, selten 4 oder mehr (bei den andern Cerastium- Arten außer C. anomalum 5 Griffel). Kapsel etwa B 1⅓ so lang wie der Kelch, sich mit 6 Zähnen öffnend (bei den andern Cerastium- Arten außer C. anomalum mit 10 Zähnen). Samen 0,7-1 mm lang, mit kleinen, rundlichen Hökkern auf der Oberfläche. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 38: Material von verschiedenen Stellen der Alpen ( Söllner 1954, Brett 1955), aus Island ( Löve und Löve 1956b), aus Großbritannien (Brett 1955, Blackburn und Morton 1957), aus Grönland ( Böcher und Larsen 1950, Jörgensen et al. 1958). Mattick (in Tischler 1950) zählte an Material aus Tirol 2n = 36 und Sörensen und Westergaard (in Löve und Löve 1948) aus Grönland 2n = 40.

Standort. Alpin. Feuchte, lange vom Schnee bedeckte, Stickstoffreiche, kalkarme Böden. Schneetälchen, Lägerstellen, Quellfluren.

Verbreitung. Arktisch-alpine Pflanze: Arktische Gebiete und höhere Gebirge Europas ( südwärts bis Sierra Nevada in Spanien, Abruzzen, Epirus); Atlas; Kleinasien, Kaukasus, zentralasiatische Gebirge, Korea; Nordostamerika; Grönland. Verbreitungskarten von Hultén (1958) und Meusel (1964). - Im Gebiet: Alpen, ziemlich häufig.

Bemerkungen. Über die Nomenklatur vgl. Janchen und Neumayer (1941). Der Name C. cerastioides ist ein widersinniger Name und deshalb abzulehnen, der Name C. lapponicum ist zwar älter als C. trigynum , aber ganz ungebräuchlich. C. trigynum ist ein verbreiteter und sehr charakteristischer Name und sollte beibehalten werden.

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