Saxifraga Cotyledon L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Saxifragaceae, Birkhaeuser Verlag : 282

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/2A0DEA76-8B6D-2577-3CA0-A3D86DCC6E62

treatment provided by

Donat

scientific name

Saxifraga Cotyledon L.
status

 

Saxifraga Cotyledon L.

Ausdauernd, bis 60 cm hoch. Blattrosetten groß, im Durchmesser bis 15 cm. Blätter der Rosetten ähnlich denen von S. Aizoon (Nr. 6), jedoch viel breiter (die meisten 1-1,5 cm breit), 2-4mal so lang wie breit, nach der Spitze deutlich verbreitert, nicht bandförmig, mit aufgesetzter Spitze, übrige Blattmerkmale wie bei S. Aizoon . Stengel aufrecht, im obern Teil überneigend, mit Drüsen und mit wechselständigen, am Rande drüsigen Blättern, vomGrunde an oder wenig darüber rispig verzweigt. Blütenstand eine auffallend reichblütige, weit ausladende Rispe; Rispenäste mit bis 20 Blüten. Kelchblätter 1,5-3 mm lang, stumpf, mit Drüsen, den Kronblättern anliegend. Kronblätter oval, etwa 3mal so lang wie die Kelchblätter, weiß. Fruchtknoten nicht oberständig. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 28: Material aus den Alpen (Mattick aus Tischler 1950, Hamel 1953), aus Island ( Löve und Löve 1951), aus botanischen Gärten (Schoennagel 1931, Skovsted 1934), aus Norwegen (Knaben und Engelskjön 1967).

Standort. Kollin, montan, subalpin, selten alpin (von den Insubrischen Tälern [ca. 200 m] bis ca. 2600 m am Madone di Quadrella im Tessin ansteigend). Warme, feuchte Felsspalten auf Urgestein (nur auf kalkfreier Unterlage). Asplenio-Primuletum hirsutae ( Lüdi) Br.-Bl. 1934.

Verbreitung. Arktisch-alpine Pflanze ( europäisch): Island, Norwegen ( nordwärts bis 70° NB), Pyrenäen, Alpen (von den Grajischen Alpen und Savoyen ostwärts bis Vorarlberg, Graubünden und Bormio); Rodnaer Karpaten. Verbreitungskarte von Löve und Löve (1951). - Im Gebiet besonders in den südlichen Urgesteinsketten (Savoyen, Aostatal, Wallis, Tessin, Grigna, nördliche Bergamasker Alpen, Veltlin, Graubünden); Berner Oberland (Haslital und Grimselgebiet), Unterwalden (um Engelberg), Uri ( Reußtal und Seitentäler), weiter im Osten nordwärts des Rheins nicht vorhanden; Vorarlberg (Gaschurn bis Parthennen, Zeinisjoch).

Bemerkungen. Nach Janchen (1957) schlägt H. P. Fuchs den Namen S. multiflora All. , nach Janchen (1959) den Namen S. montavoniensis Kerner als gültig vor, und schließlich nach Janchen (1963) sollte im Sinne von Fuchs der Name S. Halleri Vest gelten. Nach einer Mitteilung von Fuchs an Janchen soll S. Cotyledon in den Alpen und Pyrenaeen von jener Sippe in Nordeuropa spezifisch verschieden sein, und der Name S. Cotyledon wäre deshalb nur für die nordeuropäische Sippe gültig. Die spezifischen Unterschiede werden jedoch nicht erwähnt. In Anbetracht dieser ungeklärten Lage behalten wir den Namen S. Cotyledon bei.

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