Asarum europaeum L.
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/1218C5C4-2C3D-74C4-72AD-8C1433D0EE2A |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Asarum europaeum L. |
status |
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Asarum europaeum L. View in CoL View at ENA
Europäische Haselwurz
5-10 cm hoch. Stengel am Grunde mit 3-4 schuppenförmigen, weißen bis hellbraunen Niederblättern, kriechend, verzweigt, bogig aufsteigend, flaumig behaart, an der Spitze mit meist 2 lang gestielten Blättern und 1 endständigen Blüte. Blattstiele flaumig behaart. Blätter rundlich, am Grunde herzförmig, Durchmesser 3-10 cm, lederig, dunkelgrün. Perigon 1-1,5 cm lang, nicht abfallend; außerseits schwach grün, innerseits rotbraun, drüsig behaart; Perigonabschnitte 3 (selten 4), mit einwärts gebogener Spitze. Staubblätter mit verlängertem, pfriemförmigem Staubblattträger (Konnektiv), in 2 Reihen angeordnet, innere länger als äußere. Fruchtknoten 6 fächerig, in jedem Fach mit 2-3 Samenanlagen. - Blüte: Frühling.
Zytologische Angaben. 2n ca. 24: Ohne Herkunftsangabe des Materials ( Täckholm und Söderberg 1918). 2n = 26: Material von 12 Fundorten in Polen; Pollenmeiose normal (Malecka 1960), ohne Herkunftsangabe (Gregory 1956). 2n = 40: Material aus Südschweden (Ehrenberg 1945).
Standort. Kollin und montan. Feuchte, jedoch nicht vernäßte, lehmige, humose, lockere, nährstoffreiche, kalkhaltige Böden. Laubmischwälder, besonders im Querco-Carpinetum asaretosum Moor (1938).
Verbreitung. Eurosibirische Pflanze: In Europa nordwärts bis Nordfrankreich, England, Norddeutschland, Südfinnland, ostwärts bis ins Wolgagebiet, isoliert im Altai; südwärts bis Pyrenäen (?) (kommt in West- und Südfrankreich nicht vor), Apennin (bis Latium), Balkanhalbinsel ( südwärts bis Mazedonien), Ukraine; in Südschweden verwilderte Gartenpflanze. Verbreitungskarte von Meusel (1964). - Im Gebiet verbreitet, nicht häufig.
Bemerkungen. Es ist zu untersuchen, ob in Eurasien Sippen von A. europaeum vorkommen, die verschiedene Chromosomenzahlen besitzen. Malecka (1960) fand, daß die Pollenbildung vor dem Winter bis zum 2-Kern-Stadium fortschreitet; die Entwicklung des Embryosackes bleibt über den Winter auf dem 4-Kern-Stadium stehen, der letzte Teilungsschritt zum 8-Kern-Stadium erfolgt im Frühjahr.
Für das Gebiet von Südosteuropa und den Kaukasus hat Priszter (1950) auf Grund der Blattform A. europaeum in zahlreiche Formen gegliedert (lateinischer Schlüssel, deutsche Zusammenfassung, Untersuchungen nach Herbarmaterial).
Im Süden des Gebiets (z. B. Meride, Barbengo, San Salvatore) gibt es im Ostrya -Eichenbusch und im Alnus glutinosa -Auenwald eine Sippe mit auffallend zugespitzten Blättern. Es bleibt abzuklären, ob es sich nicht um die südeuropäisch-kaukasische A. intermedium C. A. Meyer ( A. europaeum var. caucasicum Duch. ) handelt (vgl. Priszter 1950, Poelt 1963); es ist auch auf die Verbreitung der Sippe zu achten (Genintrogressionen in den Föhntälern nördlich der Alpen).
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.