Deschampsia litoralis (Gaudin) Reuter

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 306

Deschampsia litoralis (Gaudin) Reuter

Strand-Schmiele

Unterscheidet sich von D. caespitosa (Nr. 1) durch folgende Merkmale: Blätter kurz, oft eingerollt; Blatthäutchen bis 4 mm lang, oft zerschlitzt; Rispenäste meist glatt, selten etwas rauh; die obere ( längere) Hüttspelze oft 5-6 mm lang; Granne die Deckspelze überragend, mit der Spitze aus dem Ährchen hervortretend. Im Bodenseegebiet eine vivipare Sippe ( D. rhenana Gremli ). - Blüte: Später Frühling.

Zytologische Angaben. 2n = 49: Material aus Kanada (isolierte Fundstelle auf dem Mount Albert, Gaspé) (Kawano 1963).

Standort. Kollin, seltener montan. Kiesige bis sandige, periodisch überschwemmte Strandzone. Eleocharetum acicularis W. Koch 1926 .

Verbreitung. Unbekannt, da meist nicht von D. caespitosa unterschieden; die isolierte Fundstelle in Kanada (s. Zytologie) ist fraglich. - Im Gebiet an Seen und größeren Flüssen: Genfersee, Rhone, Saane, Lac de Joux, Bodensee, Rhein, Silsersee, Poschiavosee.

Bemerkungen. Von besonderem Interesse ist die zu D. litoralis gehörige, oft nur als Varietät oder Form unterschiedene Sippe D. rhenana Gremli , die in der Verbreitung auf das Bodenseegebiet beschränkt ist und sich vor allem durch Viviparie von D. litoralis unterscheidet. D. rhenana wird als Glazialrelikt bezeichnet und bildet zusammen mit Saxifraga amphibia , Armeria purpurea , Ranunculus reptans , Litorella uniflora und Heleocharis acicularis am Bodensee eine besondere Assoziation: Deschampsietum rhenanae Oberd. 1957. Aus Resultaten, die an nahe verwandten Arten der D. caespitosa im Norden gewonnen wurden (Nygren 1949a, Hedberg 1958) ist zu erwarten, daß D. litoralis und D. rhenana sich auch zytologisch von D. caespitosa unterscheiden. Ausführliche Angaben über D. rhenana von Baumann (1911) .