Orthotrichia, Eaton, 1873

Malicky, H. & Chantaramongkol, P., 2007, Beiträge zur Kenntnis asiatischer Hydroptilidae (Trichoptera), Linzer biologische Beiträge 39 (2), pp. 1009-1099 : 1030-1031

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.10114227

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/03F63A7C-FC54-FFDE-F346-FB91FD85FC47

treatment provided by

Valdenar

scientific name

Orthotrichia
status

 

Die Gattung Orthotrichia View in CoL

Orthotrichia -Arten bereiten beim Studium, abgesehen von ihrer geringen Grösse, noch zusätzliche Schwierigkeiten, weil sie asymmetrisch sind. Das bedeutet, dass man Schwierigkeiten hat, die Präparate genau lateral, dorsal oder ventral einzurichten, und wenn sie nur um eine Kleinigkeit verdreht sind, sieht das betrachtete oder gezeichnete Bild schon erheblich anders aus. Auch sind die Tiere oft winzig klein, so dass manche Strukturen selbst bei 200 facher Vergrösserung nicht deutlich erkennbar sind. Das bedeutet, dass man beim Bestimmen von Material unter dem Mikroskop beim Vergleich mit den Zeichnungen sehr sorgfältig verfahren und versuchen muss, sich die tatsächliche räumliche Lage der Strukturen vorzustellen. Das ist auch die Erklärung dafür, dass bei den Orthotrichia im Verhältnis zu dem geringen Interesse, das sie seit jeher erweckt haben, auffallend viele Synonyme bestehen. Manche Arten haben eine sehr weite Verbreitung, so dass ihr Auftreten in vom bekannten Areal weit entfernten Gegenden nicht erwartet wird.

Die Terminologie der einzelnen Strukturen ist ziemlich unklar. Die Deutung des 9. Segments ist im allgemeinen klar, aber ob das, was wir hier als Dorsalplatte bezeichnen, dem 10. Segment entspricht, ist keineswegs sicher. Es sind viele asymmetrische Dornen und andere Strukturen vorhanden, die morphologisch von uns nicht gedeutet werden können (von den anderen Autoren auch nicht). Deshalb versuchen wir, die Strukturen möglichst neutral zu bezeichnen. Immerhin glauben wir sicher zu sein, dass eine paarige ventrale Struktur, die im einzelnen sehr verschieden aussehen kann, die unteren Anhänge (UA) sind, und die dorsal oder lateral von ihnen angeordneten Stäbe, die eine deutliche Terminalborste tragen, mögen Dorsalfortsätze der unteren Anhänge genannt werden. Ferner ist

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sehr oft ein langer, spitzer Stab im Inneren des Segments zu sehen, der anscheinend von keiner anderen sklerotisierten Struktur ausgeht: er wird hier Innenstab genannt. In allen Fällen sind unbedingt die Zeichnungen zu vergleichen, denn diese komplizierten Strukturen sind mit Worten nicht genau beschreibbar.

Für den praktischen Zweck der Übersicht teilen wir die Arten in vier Gruppen ein: 1. Die O. polyxena -Gruppe mit kurzem 9. Segment, das in DA und VA meist rundlich ist, wobei der Ventralteil länger als der dorsale ist. Die UA sind gross und zu asymmetrischen, mehrfingerigen Gebilden verschmolzen, und die Dorsaläste der UA sind lang und dünn, nicht umgestaltet und neben den UA verlaufend. – 2. Die O. litoralis -Gruppe: 9. Segment im Dorsalteil grösser als im Ventralteil, oft nicht rundum geschlossen, sondern rechtsseitig offen. UA meist kompakt und in artcharakteristischer Form verschmolzen; die Dosaläste sind auch oft umgebildet. – 3. Die O. maeandrica -Gruppe: hochgradig asymmetrisch, 9. Segment rechts mehr oder weniger offen, UA und Dorsaläste in mannigfacher Weise umgebildet. Kennzeichnend ist ein langer, dünner Stab auf der rechten Seite, der aus der Basalkante des 9. Segments entspringt und in artspezifischer Weise nach hinten ragt. – 4. Andere Arten: die weder Ähnlichkeit mit diesen Gruppen noch untereinander haben.

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