Bradycellus (Bradycellus) ganglbaueri APFELBECK 1904

Jaeger, B., 2008, Die westpaläarktischen Arten der Bradycellus-Untergattung Bradycellus ERICHSON 1837 unter besonderer Berücksichtigung des Mittelmeerraumes (Coleoptera, Carabidae), Linzer biologische Beiträge 40 (2), pp. 1509-1577 : 1530-1532

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5431524

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/03C887F3-FFC6-C574-FF51-FB32FCE7FD89

treatment provided by

Valdenar

scientific name

Bradycellus (Bradycellus) ganglbaueri APFELBECK 1904
status

 

Bradycellus (Bradycellus) ganglbaueri APFELBECK 1904 View in CoL (Abb. 1, 14-16, 55-57)

Bradycellus ganglbaueri APFELBECK 1904: 209-210 View in CoL (loc.typ.: Herzegowina, Mostar und Montenegro, Podgorica).

Acupalpus pallipes DEJEAN 1829: 450-451 View in CoL (loc.typ.: Dalmatie) [Sekundäre Homonymie! nec Bradycellus pallipes ( STEPHENS 1828) View in CoL ].

U n t e r s u c h t e s T y p e n m a t e r i a l:

Acupalpus pallipes DEJEAN 1829 View in CoL : Holotypus (MNHN) vergl. JAEGER (1997: 348).

Bradycellus ganglbaueri APFELBECK 1904 View in CoL :

In der im Museum Budapest deponierten Teilsammlung von V. Apfelbeck befindet sich ein als Holotypus von B. ganglbaueri View in CoL ausgewiesenes mit folgender Etikettierung: "Mostar Matzen.", "Coll. Apfelbeck" [gedruckt], "Ganglbaueri Apf. Typ." [script. Apfelbeck?], " Holotypus 1904, Bradycellus Ganglbaueri Apfelbeck View in CoL " [rot gerandet, " Holotypus " rot gedruckt]. Das Exemplar stammt zwar von einem der beiden in der Beschreibung genannten Typen-Fundorte, wurde aber offenbar von Matzenauer und nicht von Apfelbeck gesammelt. Das Exemplar ist ausserdem 5,3 mm (laut Beschreibung aber nur 4,5 mm) und stimmt auch bezüglich anderer Merkmale nicht mit der Beschreibung überein. Es handelt sich daher offenbar nicht um einen der beiden Syntypen, die sich vermutlich in der zweiten Teilsammlung von Apfelbeck, im Museum Sarajevo befinden.

D i a g n o s e:

Mit 4,4-5,3 mm eine mittelgrosse Art (Abb. 1) der Untergattung. Ober- und Unterseite dunkel rot- oder schwarzbraun, Flügeldecken oft etwas heller. Seitenränder, Mitte von Apex und Basis des Halsschildes, Oberlippe und Mandibeln sowie Nahtintervall hell rotbraun. Kopf leicht verdickt und im Verhältnis zum Halsschild vergleichsweise breit (KB/HB: 0,76-0,80). Augen relativ klein und mässig, seltener deutlich gewölbt. Halsschild ( Abb. 14-16 View Abb ) herzförmig, 1,25-1,35 breiter als lang und 1,15-1,31 breiter als der Kopf. Seiten nach vorn konvex, zur Basis schwach gerundet oder nahezu gerade verengt, vor den deutlich markierten Hinterwinkeln kurz ausgeschweift. Apikalrand oft sanft ausgeschnitten, mitunter auch schwach konvex, Vorderwinkel etwas zugespitzt und leicht vorstehend. Basis in der Mitte konvex, an den Seiten schräg vorgezogen. Hinterecken einen kleinen scharfen, aber stumpfen Winkel bildend. Seitenrand schmal und meist bis zur Mitte der Basaleindrücke fortgesetzt. Basaleindrücke von variabler Form, meist rundlich und mässig vertieft und punktiert. Die Punktierung der Basis bleibt meist auf die Eindrücke und deren nähere Umgebung beschränkt, seltener ist sie stärker ausgedehnt. Medianlinie mässig eingeschnitten, unpunktiert oder mit nur wenigen feinen Punkten. Flügeldecken annähernd parallelseitig, nach hinten meist nur schwach erweitert, 1,51-1,76 länger als breit, 1,40-1,53 breiter und 2,91-3,23 länger als der Halsschild. Skutellarstreifen vorhanden. 3. Flügeldeckenintervall meist beidseitig mit 3 Porenpunkten, seltener sind ein- oder beidseitig nur 2 oder 4 Punkte ausgebildet. Makropter, Metepisternen lang, an der Innennaht etwa 1,6 länger als an der Basis breit. 6. Sternit am Apikalrand mit zwei () oder vier () längeren Seten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Arten der Untergattung sind nicht nur das 1.-4. Glied der Vordertarsen, sondern auch das 1.-4. Glied der Mitteltarsen der erweitert und unterseits mit biseriat angeordneten Hafthaaren ausgestattet. Medianlobus des Aedoeagus ( Abb. 55-57 View Abb ) mit charakteristischer Form und spezifischen Feinstrukturen der Internalsacks.

Innerhalb der westpaläarktischen Bradycellus -Arten ist B. ganglbaueri durch die Präsenz von 2 oder 3 Porenpunkten im 3. Flügeldeckenintervall abzugrenzen (selten sind einseitig nur 1 oder 4 Porenpunkte ausgebildet). Im männlichen Geschlecht zeichnet sich B. ganglbaueri ausserdem durch die erweiterten, unterseits mit Hafthaaren ausgestatteten Mitteltarsen, das bisetose 6. Abdominalsternit sowie die Form des Medianlobus des Aedoeagus und dessen stark abweichende Strukturen des Internalsacks ( Abb. 55-57 View Abb ) aus und kann auch daher mit keiner anderen westpaläarktischen Art verwechselt werden.

V e r b r e i t u n g:

B. ganglbaueri ist in den ostadriatischen Karstgebieten von Nordost-Italien bis nach Albanien verbreitet. Ein bislang isoliertes Vorkommen ist ausserdem aus der Nordosttürkei bekannt. Nachweise der Art liegen bislang aus Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien- Herzegowina, Jugoslawien, Albanien und der Türkei vor. Das bisher nur durch ein Ex. repräsentierte Vorkommen in der türkischen Provinz Erzurum kann jetzt durch einen weiteren Fund aus der gleichen Region bestätigt werden.

In Ergänzung zu JAEGER (1997: 352 und 2007: 349) konnte folgendes Material der Art untersucht werden:

U n t e r s u c h t e s M a t e r i a l:

I t a l i e n: Friuli-Venezia Giulia: Abisso di Chiusa I. / II.1931, Stolfa (1 - MCSNT) ; Basovizza, Gr. cf 28, VI. 1934 (1 - MCSNT) ; Trieste, Grotta pr. la Chiusa (1 - MCSNT) ; Gr. S. Giuseppe b. Basovizza, XI. 1931, Springer (3 - MCSNM) ; Grotta del Ciglione, Paesso Basovizza, IX. 1931, Stolfa (1 - MCSNM). - Unklare Zuordnung: "Grotta No 22", IV. 1933, Fabro (1 - MCSNM) .

S l o w e n i e n: M. Taiano, Cima, V. 1922, Schatzmayr (1 - MCSNM) ; M. Tajano, III. 1922 (1 - MCSNT) ; Mte. S. Gabriele, XI. 1932, Springer (3 - MCSNM, cJAE) ; Mte. S. Gabriele, X. 1940, Springer (1 - MCSNM) ; Reifenberg, Springer (4 - MCSNT) ; Reifenberg., Sunka, III. 1937, Springer (1 - MCSNT) ; Reifenberg, Sunka, II. 1937 + XII. 1939, Springer (6 - MCSNM) .

K r o a t i e n: " Istrien, Simmel" (1 - MCSNT); Höhle von Cagalj (1 - MCSNT).

B o s n i e n - H e r z e g o w i n a: Mostar, Matzenauer (1 - HNHM).

J u g o s l a w i e n: Montenegro:Radostak,Holdhaus(1–NHMW).

T ü r k e i: Erzurum: 60 km n Tortum, VI. 1989, Schönmann & Schillhammer (1 - NHMW).

U n k l a r e Z u o r d n u n g: Jablanica,Paganetti (1 – NHMW).

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Coleoptera

Family

Carabidae

Genus

Bradycellus

Loc

Bradycellus (Bradycellus) ganglbaueri APFELBECK 1904

Jaeger, B. 2008
2008
Loc

Acupalpus pallipes

JAEGER B 1997: 348
1997
Loc

Bradycellus ganglbaueri

APFELBECK V 1904: 210
1904
Loc

Acupalpus pallipes

DEJEAN P 1829: 451
1829
Darwin Core Archive (for parent article) View in SIBiLS Plain XML RDF