Viola Schultzii Billot

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Violaceae, Birkhaeuser Verlag : 748

Viola Schultzii Billot

Schultz’ Veilchen

Bis 15 cm hoch. Stengel aufsteigend bis aufrecht; Pflanze buschig. Keine grundständigen Blätter vorhanden. Stengelblätter 1⅓-2mal so lang wie breit, kahl oder auf den Flächen und am Rand mit einzelnen Haaren, blaugrün. Nebenblätter der mittleren Stengelblätter ¼ -⅔mal so lang wie der Blattstiel; untere Fransen deutlich kürzer als die Breite des ungeteilten Restes. Kelchblätter mit Anhängsel 6-9 mm lang; Anhängsel 1-2 mm lang. Krone von vorn gesehen deutlich höher als breit, hellblau bis weiß; das unterste Kronblatt mit dem Sporn 12-18 mm lang; Sporn an der Spitze fast rechtwinklig aufwärts gebogen, grünlich bis gelblich, bis zur 2teiligen Spitze allmählich verengt. Frucht stumpf. Samen 1,5-2,2 mm lang, dunkel. Blüte: Später Frühling und früher Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 40: Material aus Bayern ( Schöfer 1954, Schmidt 1961).

Standort. Kollin. Nasse, oft kalkarme, torfige Böden. Flachmoore, Riedwiesen.

Verbreitung. Mitteleuropäische Pflanze: Wahrscheinlich nur Gebiet rund um die Alpen. - Im Gebiet ist die Verbreitung abzuklären: Jura, Oberrheinische Tiefebene ( Forêt de la Thur, Richwiller, Mulhouse, Herlisheim), Bodenseegebiet (Eriskirch), Mittelland (z. B. Genf, Pfäffikersee, Hinwil), Wallis, Vintschgau, Alpensüdseite (z. B. Muzzanersee, südliche Bergamasker Alpen).

Bemerkungen. Die Stellung von V. Schultzii ist umstritten. Ihre morphologische und ökologische Selbständigkeit wurde besonders von Gerstlauer (1943) und Schmidt (1961) betont. Nach Schmidt (1961) ist sie nächstverwandt mit V. montana .