Androsace Vitaliana (L.) Lap.
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/012736A7-A1B2-8C6F-9379-E8CB9433DEC4 |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Androsace Vitaliana (L.) Lap. |
status |
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( Douglasia Vitaliano , [L.] Bentham et Hooker, Gregoria Vitaliana [L.] Duby, Vitaliana primuliflora Bertol. )
Goldprimel
Ausdauernd, mit zahlreichen Rosetten, die locker in kleinen Rasen angeordnet sind; Stengel unterhalb der Rosette mit einzelnen bis zahlreichen, schlaffen, abgestorbenen Blättern; bis 2 cm hoch. Blätter schmal lanzettlich, 3-12 mm lang, 0,5-1,5 mm breit, mit der größten Breite unterhalb der Mitte, besonders am Rand mit etwa 0,1 mm langen, verzweigten, 2-6strahligen Haaren, beiderseits matt. Blüten einzeln in den obersten Blattachseln. Blütenstiele 1-5 mm lang, behaart (Haare wie an den Blättern). Kelch 4-8 mm lang, mit 2,5-5 mm langen Zähnen, behaart (Haare wie an den Blättern) oder ± kahl. Krone mit 4-9 mm langen, vorn abgerundeten Zipfeln und 1& frac12; bis 2mal so langer Kronröhre, gelb (bei getrockneten Exemplaren oft grünlich oder bläulich). Kapsel ca. 5 mm lang. Samen 3,5-4 mm lang. - Blüte: Sommer.
Zytologische Angaben. 2n = 40: Material vom Simplon (Favarger 1958), aus botanischem Garten (Kress 1965), aus den Kottischen Alpen ( var. cinerea Suendermann ; Favarger 1965, Kress 1969), aus den Pyrenäen (Favarger und Küpfer 1968). 2n = 80: Material vom Simplon (Favarger 1958), aus botanischem Garten ( var. cinerea Suendermann ; Schwarz 1963). Chiarugi (1930) zählte an Material aus den Venetischen Alpen 2n = 36.
Standort. Alpin (bis über 3000 m), seltener subalpin. Ziemlich feuchte, feinerdereiche, meist kalkarme, im Winter schneebedeckte Böden. Nicht geschlossene Rasen, Ruhschutt, Felsabsätze.
Verbreitung. Alpin-pyrenäische Pflanze: Pyrenäen, Westalpen (Seealpen bis Tessin), Südostalpen ( Südtirol bis Oberösterreich). Verbreitungskarten von Chiarugi (1930, dort auch detaillierte Fundortslisten), von Schwarz (1963) und Hegi und Merxmüller (1963). - Im Gebiet: Haute-Maurienne und Tarentaise, Aostatal, Wallis (Alpen von Leuk bis Gredetschtal und Mattertal bis Merezenbachtal), Valsesia (Ceresole), Ossolatäler, Nordtessin (Val Bavona, Val Sambuco, Campolungo), nördliches Veltlin (Alpi di Caldeno, Alpi di Acquanegra), Bergamasker Alpen (Monte Legnone, Tonalepaß, Val di Scalve, Val Camonica).
Bemerkungen. In Spanien (Sierra Nevada und Jawalamba) und im Apennin (Abruzzen) treten 2 nahe verwandte Arten auf, die zusammen mit A. Vitaliana als eigene Gattung Vitaliana Sesler (vgl. Chiarugi 1930, Schwarz 1963) abgetrennt oder zu den Gattungen Douglasia Lindl , oder Gregoria Duby gestellt werden. Favarger (1958) hat auf die enge zytologische Verwandtschaft zwischen unserer Art und der Gattung Androsace verwiesen, und Kress (1965) hat sie auch auf Grund morphologischer und pflanzengeographischer Ähnlichkeit mit der Sektion Aretia (L.) Koch von Androsace in diese letztere Gattung eingereiht.
Chiarugi (1930), Schwarz (1963) und auch Kress (Hegi V/3, 1966) unterteilten A. Vitaliana auf Grund morphologischer Merkmale und geographischer Verbreitung. Schwarz (1963) unterscheidet 2 Arten: 1. Vitaliana primuliflora Bertol. mit fast kahlen oder nur unterseits behaarten Blättern in den Südostalpen, in den mittleren Westalpen und in den Zentralpyrenäen. Die südostalpinen Pflanzen mit fast völlig kahlen Blättern werden zudem noch als ssp. primuliflora von den übrigen Pflanzen der Art ( ssp. canescens O. Schwarz ) abgetrennt. 2. Vitaliana chionotricha Schwarz aus den Südwestalpen und Ostpyrenäen mit beidseits dicht behaarten Blättern. Vergleiche an Herbarpflanzen haben uns aber zur Überzeugung gebracht, daß zwar die Behaarung der Blätter in den Südostalpen im Mittel spärlicher ist als in den Südwestalpen, daß aber keine klare Grenze gezogen werden kann, da selbst in den Seealpen Pflanzen mit völlig kahler Blattoberfläche zu finden sind. Die bei Schwarz angeführten übrigen Merkmale zur Charakterisierung seiner 2 Arten, wie Größe und Zuspitzung von Blättern und Kelchzipfel, Größe der Kronen usw., variieren in den Walliser Alpen und in den Südwestalpen sehr stark und nicht parallel mit der Behaarungsdichte. Auch in der Chromosomenzahl sind entgegen der Ansicht von Schwarz keine Unterschiede vorhanden (vgl. Favarger 1965 und Kress in Hegi V/3, 1966). Über die Nomenklatur der Art vgl. Ferguson 1969.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.