Tetrogmus caldarius, Roger, J., 1857

Roger, J., 1857, Einiges Ueber Ameisen., Berliner Entomologische Zeitschrift 1, pp. 10-20 : 12-15

publication ID

4093

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.6297759

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/F38BC633-D406-A756-B5F0-B6D9A3EDE756

treatment provided by

Christiana

scientific name

Tetrogmus caldarius
status

n. sp.

T. caldarius   HNS n. sp.

Operaria. Ferruginea aut luteorufa, ftavide pilosula, abdomen absque basi et ano piceum; frons ab antennatum bast fere ad rerticem sulcata, metanotum excavaium, 4 spinis armatum.

Arbeiter. Laenge 2 - 2 1 / 4 mm.

Hellrostfarben oder gelbrothbraun, der Hinterleib pechbraun, die Basis und der After heller, der ganze Koerper mit Ausnahme der Beine reichlich mit abstehenden gelblichen Borstenhaaren besetzt.

Die Oberkiefer sind sehr fein gerunzelt, mit sparsamen Puenktchen, aus welchen die Borstenhaare entspringen, meist mit 6 Zaehnen, von denen die vordern drei die staerksten, die hintern viel schwaecher sind.

Die Kiefertaster sind dreigliedrig. Das erste Glied ist etwas kuerzer als die zwei gleich langen naechsten Glieder.

Die Lippentaster sind zweigliedrig. Die Glieder sind ziemlich gleich lang, etwas laenger als das dritte Kiefertasterglied.

Der Clypeus ist von oben nach unten ziemlich gewoelbt, laengsgerunzelt und in der Mitte (von der Seite besehen) fein aber deutlich gekielt.

Von der Fuehlerwurzel bis in die Naehe des Kopfhinterrandes laufen zwei Fuehlerfurchen, deren innerer Rand scharf ist, wodurch die Stirne etwas in die Hoehe gehoben erscheint.

Hinter den Netzaugen auf der Unterseite des Kopfs befindet sich ein gegen den Scheitel hinauflaufender rinnenartiger Eindruck.

Der Schaft der zwoelfgliedrigen Fuehler liegt in der Ruhe in den Fuehlerfurchen, und reicht wie diese nicht bis zum Hinterrand des Kopfs, ist mit feinen Haaren besetzt, schwach bogenfoermig gekruemmt, am Geisselende etwas verdickt. Das erste Geisseiglied ist noch mal so lang als breit, das zweite bis achte Glied sind viel breiter als lang, das neunte und zehnte sind viel groesser, fast so lang als breit; das Englied ist spindelfoermig und so lang als die beiden vorhergehenden zusammen. An dem Geisselgliede sind etwas abstehende Borstenhaare.

Das Stirnfeld ist' undeutlich abgegrenzt, laengsgerunzelt.

Die Stirne und der Scheitel sind fein laengsgerunzelt, die Seiten des Kopfs, besonders die Umgegend der Augen fein netzmaschig, die Maschen sind glatt.

Das Pronotum ist oben laengsgerunzelt, glanzlos, seine Seilen und das Mesonotum sind fein granulirt-gerunzelt, ebenfalls ohne Glanz. Der Raum zwischen den Dornen ist fein queergerunzelt.

Das ganze Metanotum, die Basalflaeche wie die abschuessige Stelle ist rinnenartig ausgehoehlt und von ziemlich scharfen Raendern eingefasst. In der Mitte des rinnenfoermigen Metanotums, da wo die abschuessige Stelle winklig beginnt, spitzen sich die scharfen Raender zu zwei kleinen Dornen zu. Aehnliche Dornen sitzen am Ende der abschuessigen Stelle.

Die Knoten des Stielchens sind malt, feinkoernig gerunzelt. Am Anfang des Stielchens auf der Unterseite steht ein kleines Zaehnchen.

Der Hinterleib ist glaenzend pechbraun, und in fast regelmaessigen Reihen, jedoch ziemlich sparsam, mit langen Borstenharen besetzt. Am After sitzen reichlicher gelbliche feine Haare.

Die Schienen sind sparsam anliegend behaart.

Weibchen. Laenge 2 2 / 1 - 2 2 / 3 mm.

Dunkelrostroth, die Oberkiefer, die Fuehler und die Beine viel heller. Ein kleiner Flecken auf dem Scheitel an den Punklaugen, cin fast halbkreisfoermiger Streifen auf dem Thorax, der von den Fluegelansaetzen an den Seitenrand das Metanotum und den Hinterland des Schildchens einfasst, mehr oder weniger schwarzbraun. Der Hinterleib mit Ausnahme von Basis und After pechbraun, sehr glaenzend.

Der ganze Koerper ist mit gelben abstehenden Borstenhaaren besetzt, die Schienen aber haben anliegende Haare.

Der ganze Kopf ist mit ziemlich starken Laengsrunzeln versehen, zwischen diesen ist er fein gekoernt.

Der Clypeus ist gerunzelt. Es treten besonders drei Runzeln staerker hervor; eine, etwas kielfoermig, die Mitte einnehmend, und je eine auf beiden Seiten; sie treten von der Stirne herein und erreichen kaum die Mitte des Clypeus.

Das Stirnfeld ist undeutlich.

Die Kiefer, die Fuehlerfurchen und die Fuehler wie beim [[ worker ]].

Die Punktaugen sind ziemlich gross.

Das Netzauge deutlich groesser als das des [[ worker ]].

Der Eindruck hinter den Netzaugen auf der Unterseite des Kopfs ist sehr schwach oder fehlt, ganz.

Der Thorax ist bis ueber die Mitte so breit wie am Vorderrande, fast quadratisch, ganz flach.

Der Pronotum ist vom Mesonotum durch eine feine Rinne getrennt. Die Oberflaeche ist bis zum Metanotum laengsgerunzelt, die Seiten wie der obere Theil der abschuessigen Stelle sind feinkoernig oder lederartig gerunzelt, der untere Theil der letztern ist glaenzend glatt

Das Metanotum mit der abschuessigen Stelle ist ebenso ausgehoehlt und mit 4 Dornen besetzt, wie beim [[ worker ]].

Das Stielchen ist ziemlich stark koernig gerunzelt.

Der Hinterleib ist wie beim [[ worker ]], aber reichlicher und nicht so ganz regelmaessig beborstet.

Exemplare mit Fluegeln konnte ich bisher nicht finden.

Diese Myrmica   HNS lebt in grosser Menge in einem Ananashause in Rauden, und ist moeglicherweise, jedenfalls aber vor langer Zeit, mit tropischen Pflanzen zu uns gekommen. Man sieht die Arbeiter zahlreich auf den Saegespaenen, die den Raum zwischen den Ananaspflanzen ausfuellen, umherlaufen, dagegen gewahrt man sie auf den Pflanzen selbst nur sehr selten, und dann immer nur auf den untersten, auf den Saegespaenen aufliegenden Blaettern. Sie scheinen hauptsaechlich in der unter den Saegespaenen befindlichen Erde zu nisten, aus der man sie, Erdkuegelchen, Spaene u. s. w. zwischen den Kiefern tragend, hervorkommen sieht; doch habe ich daselbst noch keinen Bau gefunden. Wohl aber fand ich einigemal ein Nest unter Blumentoepfen, wo eine grosse Anzahl Arbeiter und ein Dutzend ungefluegelter Weibchen regungslos beisammen sassen. Dabei lagen die aeusserst kleinen, fast wasserhellen, mit einem dunklen Punkte versehenen Eichen und bereits mehr entwickelte weisse Larven. Beim Aufheben des Topfes fingen die Thierchen erst nach einigen Augenblicken an sich zu bewegen und davonzulaufen. Unter den Toepfen war von einem kuenstlichen Nestbau nichts zu sehend

Diese kleine Myrmica   HNS laeuft ziemlich schnell, ist sehr wenig furchtsam und wenig bissig. Beruehrt man sie, so kruemmen sie sich rasch zusammen und verhalten sich einige Minuten regungslos. Sie tragen sich auch gegenseitig spazieren. Eine fasst die andere an den Mundtheilen an, worauf die tragende Ameise Kopf und Brust etwas in die Hoehe richtet, die Getragene aber den Leib nach unten so kruemmt, dass die Spitze ihres Hinterleibs auf den Vorderhueften der tragenden Ameise zu liegen koemmt. Diese Art und Weise, sich zu tragen, habe ich bei verschiedenen andern Ameisen-Arten auch bemerkt, z. B. bei Form, sanguinea   HNS , von der ich auch die F. fusca   HNS tragen sah, und muss ich mich darueber wundern, dass Latreille dieser Gewohnheit der Ameisen nicht gedenkt. Stoert man ein solches Ameisenpaar, so lassen sie sich rasch los und laufen eiligst davon, und zeigt sich dabei ganz deutlich, dass nicht etwa bloss Schwache oder Kranke die Getragenen sind. Einzelne ungefluegelte [[ queen ]] wurden von mir im Sommer, in groesserer Anzahl, aber ebenfalls ohne Fluegel, zugleich mit Eiern und Larven im December gefunden, [[ male ]] konnte ich bisher nicht erhalten.

Am naechsten sieht Tetrogmus   HNS dem Mayr'schen Genus Leptothorax   HNS , von dem cs jedoch die verschiedenen Taster, die Fuehlergruben und der verschiedene Bau des Metanotum leicht unterscheiden lassen.

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