Aphanistes iwatai UCHIDA, 1958
publication ID |
https://doi.org/ 10.21248/contrib.entomol.68.1.151-175 |
publication LSID |
lsid:zoobank.org:pub:71237BF7-B238-44E1-8545-44F24BB51EEC |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/03AC5D11-FFBE-F766-FCDA-9F166F5F4E3B |
treatment provided by |
Carolina |
scientific name |
Aphanistes iwatai UCHIDA, 1958 |
status |
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Aphanistes iwatai UCHIDA, 1958 View in CoL
1 : „Hollotype(!) Aphanistes iwatai Uch. “, „Kyoto- Nanzenji Honshu 22/IX 1956 K. Iwata leg.“ ( EIHU)
1 : Fennia Heinola 20.- 28.7.1948 leg. W. Hackman
1 : Parikkala Hellén
1 : Finland Mikkeli, Hiidenmaa 29.7.201 1, Ilkka Teräs leg. (coll. SCHNEE)
1 : Schlesien ex coll. PFANKUCH, (als A. thoracicus BRISCHKE ) (MFN)
1 : Ohne Fundortangabe, coll. HARTIG (ZSM)
1 : Kaesong , Nordkorea Mts. Pakyon, 27 km NE Kaesong 10.– 12.9.1971 ( HNHM)
Gültiger Name: Aphanistes wadai UCHIDA, 1958 = ( Aphanistes iwatai UCHIDA, 1958 syn. nov.).
Die Untersuchung der beiden genannten UCHIDA-Typen hat ergeben, dass sie konspezifisch sind. A. iwatai ist lediglich deutlich kleiner und noch etwas ausgedehnter rot gefärbt.
HELLÉN (1949) hat das von HACKMAN gefangene Exemplar inkorrekt als Anomalon rufum HABERMEHL, 1920 determiniert.
Die folgende Redeskription basiert auf den Typen und den europäischen Exemplaren.
Körperlänge 12 bis 23 mm, Vorderflügel 8 bis 14,5 mm, Fühler 9–16 mm lang.
Kopf: Augen in Fühlerhöhe leicht ausgerandet, innere Augenränder mässig nach unten konvergierend, Gesicht (ausgenommen die fast glatten Orbiten) schwielig runzlig, Foveae fast die Augenränder berührend; Clypeus basal mehr oder weniger dicht, sonst nur sehr zerstreut punktiert und glänzend, mitten mit weit vorgezogenem, starkem Endzahn ( Fig. 14 View Fig ); Mandibeln breit, oberer Zahn viel länger als unterer, Wangenlänge 0,23 der basalen Mandibelbreite; Stirn fast netzrunzlig, mit Mittelkiel, der nicht leistenartig erhöht ist wie bei einigen anderen Aphanistes -Arten; Ocellen gross, sehr dicht beieinan- der liegend, POL<OOL; Kopf hinter den Augen konvex verengt Fig. 15 View Fig ), Augen gross, 2,0 bis 2,3-mal so breit wie die schmalen, von oben nach unten gleich breiten Schläfen, diese oben dicht und fein, nach unten zerstreuter punktiert; Fühler 45–52gliedrig, 1. Geisselglied 5 bis 6-mal so lang wie breit und deutlich länger als die Glieder 2 und 3 zusammen, alle Geisselglieder länger als breit.
Mesosoma: Untere Propleurenecke durch Querleiste abgegrenzt, Pronotum überwiegend längsrunzlig, oben mitten aber glatt und glänzend, Epomia deutlich, nach oben umgebogen und den hinteren Rand des Collare erreichend; Mesopleuren stark unregelmässig runzelig ( Fig. 16 View Fig ), Speculum klein, Praepectalleiste bis 0,3 des hinteren Pronotumrandes reichend, Postpectalleiste vor Mittelcoxen unterbrochen; Mesoscutum vorn gattungstypisch quer eingedrückt, darüber steil ansteigend, sehr dicht und relativ fein punktiert, fast matt, vor Scutellum fein querstreifig, Notauli flach, aber durch Runzelung gut markiert; Scutellum kaum gewölbt, oben abgeflacht, vorn und an den Seiten mit mehr oder weniger deutlichen Leisten; Propodeum kaum länger als breit, wie die Metapleuren grob netzrunzlig, bis 0,4 der Hintercoxenlänge reichend.
Beine schlank, Hinterfemur 7 bis 8-mal so lang wie breit, Hintertrochanter länger als Trochantellus, Hintertarsen nicht verdickt, Hinterbasitarsus länger als Glieder 2–5 zusammen, Klauen klein, mit Kammzähnen.
Flügel: Nervulus um fast seine Länge postfurcal ( Fig. 17 View Fig ), Brachialzelle nach aussen deutlich erweitert, Postnervulus etwas, Nervellus weit unter seiner Mitte gebrochen, incliv, 13 Hamuli.
Metasoma: Petiolus schlank, Postpetiolus dagegen deutlich verbreitert, 1. Sternit in 0,5 der Postpetiolus-Länge endend, Pygostyli lang und dünn, Bohrerklappen 0,55- mal so lang wie der Hinterbasitarsus, Bohrerspitze subapikal-dorsal konkav ausgehöhlt, dann sehr spitz auslaufend.
Färbung: Überwiegend dunkelrot; schwarz sind Stirn, Scheitel, Schläfen im oberen Drittel, Mittelstreifen des Mesoscutums, Mesopleuren, Mesosternum und Scutellum zum Teil, Propodeum basal, 2. Tergit dorsal sowie Hintertibien im Enddrittel; Hintercoxen dunkelrotbraun, Fühler nach dem Ende zu ebenso; gelb sind Gesicht und Clypeus, Mandibeln, Wangenbereich, Fühlerschaft unten, mitunter kleine Scheitelflecke, Vorder-und Mitteltrochanter und -tibien dorsal sowie Hintertarsen (ausser rotem Klauenglied).
Ausser von den in den Originalbeschreibungen UCHIDAs genannten Fundorten in Japan wurde Aphanistes wadai auch von den Ryukyu-Inseln im Süden Japans gemeldet ( Momoi 1970).
Das Vorkommen der Art in Europa ist durchaus überraschend. Da von HARTIG keine Kontakte nach Ostasien bekannt sind, muss sein Tier wohl auch europäischer Herkunft sein. Die Tatsache, dass aus dem gesamten Gebiet der ehemaligen Sowjetunion bisher keine Nachweise existieren, könnte ein Hinweis auf ein disjunktes Areal in Nord- und Mitteleuropa sein. Eine Unterscheidung von Subspecies lässt sich morphologisch nicht erkennen.
Wegen ihrer teilweise roten Färbung wurden die genannten Exemplare von A. wadai mit der Beschreibung von Anomalon thoracicum BRISCHKE, 1880 verglichen. BRISCHKE vermutete, dass die von ihm als neu beschriebene Art eine Varietät von wesmaeli sein könnte. Damit könnte er zwar eine Aphanistes -Art vor sich gehabt haben, aber A. wadai scheidet als Deutungsmöglichkeit aus folgenden Gründen aus:
Die Mesopleuren sind bei A. wadai unregelmässig sehr grob runzelig. Das Scutellum ist flach mit runzeligen Seitenleisten und das Pronotum oben glatt und glänzend.
Nach BRISCHKE sind die Mesopleuren bei A. thoracicu s nur runzelig punktiert. Der ganze Thorax soll glanzlos und das Scutellum erhaben sein.
Leider blieben meine Nachforschungen nach dem Verbleib des von GYÖRFI (1941) gemeldeten Exemplars von A. thoracicus aus Finnland (leg. LOVÁSZY) erfolglos. Es ist weder in den Sammlungen GYÖRFIs in Budapest und Sopron noch im Museum Helsinki vorhanden.
Biologie: Wirte von A. wadai sind bisher unbekannt. Die Flugzeit erstreckt sich nach den bisherigen Funddaten in Japan vom 3. Mai bis zum 22. September. Das spricht dafür, dass dort zwei Generationen im Jahr auftreten könnten.
Interessanterweise glaubt HACKMAN (briefliche Mitteilung 1988), sein Tier sehr wahrscheinlich durch Lichtfang erhalten zu haben. Darauf deutet der deutliche Besatz mit Schuppen von Lepidopteren ebenfalls hin. Für eine mögliche Nachtaktivität sprechen auch die grossen Komplexaugen und Ocellen.
LEE & CHOI (2004) haben Aphanistes nocturnus als eine nachtaktive Art aus Südkorea beschrieben. Die ange- gebenen Merkmale weichen aber von A. wadai ab, vor allem sind die Mesopleuren nur fein und dicht punktiert und nicht unregelmässig runzelig.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.