Tycherus longicarinus DILLER

Diller, E., 2006, Bemerkungen zu Gattungen der Phaeogenini und Neubeschreibungen paläarktischer Arten (Insecta: Ichneumonidae, Ichneumoninae, Phaeogenini), Linzer biologische Beiträge 38 (2), pp. 1255-1268 : 1255-1268

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.13320077

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/03B387A3-127F-3B68-4F47-C7C42B97FB98

treatment provided by

Felipe

scientific name

Tycherus longicarinus DILLER
status

sp. nov.

Tycherus longicarinus DILLER View in CoL nov.sp. (Abb. 3, 9, 12)

H o l o t y p u s ♀, [ Deutschland, Bayern] Nürnberg, 25.6.1987 [leg. R. Bauer] (coll. Zoologische Staatssammlung München).

P a r a t y p u s ♀, [ Deutschland, Bayern] Nürnberg, 26.5.1990 [leg. R. Bauer] (coll. Zoologische Staatssammlung München).

♀: 5,5-6,5 mm Körperlänge

Kopf: Glänzend, überwiegend weitläufig punktiert. Supraclypealfovea konkav, glatt, zwischen und über den Antennalscleriten befinden sich Quercarinulae. Tempora und Genae breit. Supraclypealarea gewölbt, seitlich zu den Facialorbitae durch eine sanfte Rinne und zum Clypeus durch eine deutliche Furche getrennt. Der gewölbte Clypeus ist glatt und trägt wenige Punkte, der relativ dicke Endrand ist schwach, schmal konkav und chagriniert. Die oberen Mandibelzähne sind länger als die unteren. Die chagrinierten Malarräume sind etwa 3/4 so lang wie die Mandibelbasenbreiten. Die Treffpunkte der Genal- und Oralcarinae sind relativ weit von den Mandibelbasen entfernt. Zwischen den Mandibelbasen und den Treffpunkten der beiden Carinae ist die Oralcarina schwach konkav (Abb. 9).

Flagella: 24 Glieder. Die ersten 4 Glieder sind länger als breit. Ab der Mitte verbreitern sich die Flagella etwas, um sich zum Ende wieder zu verjüngen. Ab den 3. Flagellagliedern treten mehr oder weniger vereinzelte Sinnesleisten auf.

Thorax: Glänzend. Mesoscutum weitläufig punktiert, auf dem Vorderteil feiner und dichter punktiert und schwach chagriniert. Notauli ganz kurz an der Basis des Mesoscutums angedeutet. Collare chagriniert, hinten mit wenigen Längscarinulae. Scutellum mit wenigen Punkten, auf der Basalhälfte schwach gerandet. Mesopleurum dichter punktiert, Speculum glatt. Sternauli im Basaldrittel schwach eingeprägt.

Propodeum: Glänzend. Area basalis kurz. Area superomedia wesentlich länger als breit (Abb. 3), seitlich kurze, schwache Quercarinulae. Costulae etwas hinter der Mitte der Area superomedia. Area petiolaris mit starken Quercarinulae, von den Areae posteroexterna, die unregelmässige Carinulae aufweisen, deutlich durch Seitencarinae getrennt. Areae superoexterna weitläufig, tief punktiert. Areae dentipara mit schwachen, unregelmässigen Carinulae. Areae spiraculifera mit Quercarinulae. Areae metapleuralis mit dichten, unregelmässigen Quercarinulae und vereinzelten Punkten. Areae coxalis schwach punktiert.

Flügel: Areola fünfseitig. Cuibitus zum Endrand erloschen. Nervellus oppositus.

Beine: Glänzend. Vorder- und Mittelcoxae leicht punktiert und teilweise schwach chagriniert. Hintercoxae mit je einer sehr langen, schräg plazierten, relativ geraden Leiste, die aus dem Hinterrand der Coxae entspringt und sich über die Mitte zieht, parallel dazu viele kleine Carinulae (Abb. 12), lateral und dorsal punktiert. Vorder- und Mittelfemora mit vereinzelten Punkten. Hinterfemora ab der Endhälfte dicht punktiert. Tarsi chagriniert.

Abdomen: Glänzend und dicht punktiert. Petiolus und Postpetiolus mit Längscarinulae (Abb. 3). Hinterrand des Postpetiolus glatt. Die breiten Thyridiae sind von der Basis des 2. Tergits deutlich entfernt. Der Raum zwischen den Thyridiae ist schmal. Ab der Tergitbasis bis zu den Thyridiae und zwischen ihnen sind schwache Längscarinulae ausgebildet (Abb. 3). Das 2. Segment ist etwa so lang wie breit, die weiteren sind quer. Der Ovipositor ragt kaum über das Abdomenende.

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Färbung: Schwarz. Eine auffällige Kastanienbräunung haben längliche Flecken auf den Facialorbitae, das Collare, die Pronotumecken, die Tegulae, schwach das Hinterende des Scutellums, die Coxae und Trochantelli sowie dorsal die Trochanter, kurze Basen der Femora und ein schmales Ende der Vorder- und Mittelfemora und Tarsi, die Tergite 2-4 und die Seiten des 5. Tergits. Die Leisten auf den Hintercoxae sind dunkel. Die schwarzbraunen Flagella haben auf den Gliedern 7-10 (8-10) einen weissen Ring und sind vom Ring bis zum Ende ventral hellbräunlich. Weiss sind auch die Flügelbasen und die Endkanten der Tergite 5-7.

Das Männchen von Tycherus longicarinus nov.sp. ist unbekannt.

D i f f e r e n t i a l d i a g n o s e Von der Ausdehnung der Coxaeleisten entspricht Tycherus longicarinus nov.sp. in etwa Tycherus ophtalmicus ophtalmicus WESMAEL 1845 . Bei beiden Arten entspringen die Leisten aus dem Hinterrand der Coxae, jedoch verlaufen die Leisten bei T. longicarinus verhältnismässig gerade bis über die Mitte der Coxae (Abb. 12), und bei T. ophtalmicus sind sie kräftiger und bilden vor der Mitte einen Winkel und einen zusätzlichen schwachen, flachen Grat. Die Clypeusbildung ist bei beiden Arten ähnlich, sie hat eine kräftig gewölbte Form mit einem schmalen, leicht konkaven Endrand, was bedeutet, dass beide Arten in die selbe Gruppe der Gattung Tycherus gehören. In der Struktur des Abdomens entspricht T. longicornis Tycherus fuscicornis WESMAEL 1845 , jedoch gehört T. fuscicornis in die Artengruppe, die sich durch einen flacheren Clypeus mit einem nicht konkaven, relativ geraden und kaum strukturierten Clypeusendrand unterscheidet.

Tycherus longicarinus nov.sp. ist charakterisiert durch die auffallend kastanienbraune Färbung und durch die langen, über die Mitte ausgedehnten, aus dem Ende der Hintercoxae entspringenden Leisten.

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Hymenoptera

Family

Ichneumonidae

Genus

Tycherus

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