Stenoria analis, Schaum, 1859
publication ID |
https://doi.org/ 10.5169/seals-985862 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.8071181 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/039B8792-6348-894E-FF7B-4EA2EB4CFA4D |
treatment provided by |
Carolina |
scientific name |
Stenoria analis |
status |
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Am Standort 1 wurden die ersten Imagines von
am 5.8.2018 beobachtet. Gegen 100 Individuen schwärmten vormittags in der spärlichen Vegetation. Zeitweise hielten sich auf einer Fläche von ca. 400 cm 2 rund 40 Imagines auf. Da einige Individuen mit Sand bedeckt waren, ist davon auszugehen, dass sie erst frisch aus dem Boden gekrochen waren. Ebenfalls konnten Paarungen beobachtet werden, wobei sich verschiedentlich mehrere Männchen um ein Weibchen scharten ( Abb. 1 View Abb ). Auch nach erfolgter Paarung flogen Männchen zu dieser Stelle; möglicherweise ein Hinweis auf eine olfaktorische Partnerfindung. Am 8.8.2018 legten zahlreiche Weibchen ihre Eipakete an verschiedenen Pflanzen ab. Die späteste Eiablage wurde am 26.8.2018 beobachtet. Die ersten Triungulinen schlüpften am 19.8.2018, die letzten nach dem 8.9.2018; noch am 30.9.2018 wurden aktive Triungulinen beobachtet. Da die Kiesgrube von Wald umgeben und teilweise beschattet ist, dauerte es bei einigen Gelegen mindestens 18 Tage bis zum Schlüpfen der Larven.
Bei der ersten Begehung des Standorts 2 am 7.8.2018 wurden ebenfalls zahlreiche Weibchen bei der Eiablage beobachtet ( Abb. 2 View Abb ); letzte Imagines konnten noch am 24.8.2018 festgestellt werden. Die Mehrzahl der Larven schlüpfte ab dem 19.8.2018. Am 24.9.2018 konnten keine lebenden Larven mehr gefunden werden. Vereinzelt hingen tote Larven noch in den Fäden der Eigelege. An beiden Standorten deckt sich das Auftreten der Triungulinen mit der Hauptflugzeit der Seidenbienen-Männchen.
In der öffentlichen Grünfläche (Standort 3) wurde bei einer einmaligen Begehung am 6.8.2018 ein einzelnes kopulierendes Paar festgestellt. Im Privatgarten (Standort 4) schwärmten gemäss Aussage der Besitzerin um die Mittagszeit des 10.8.2018 rund ein Dutzend Käfer-Imagines. Bei einer kurzen Nachkontrolle Mitte Nachmittag wurde ein in der Vegetation sitzendes Individuum festgestellt.
Eiablage
Die Eiablage fand überwiegend in unmittelbarer Nähe der Nistplätze von Colletes hederae an verschiedenen Pflanzen statt, u.a. an Pinus silvestris , Hypericum perforatum , Salix sp. , Rubus fruticosus aggr., Daucus carota , Buddleja davidii , Solidago canadensis , Cichorium intybus , Conyza canadensis , Erigereon annuus , Dianthus carthusianorum , Centaurea jacea , Calamagrostis sp. Genutzt wurden sowohl dürre wie grüne Pflanzenteile. Die Eier wurden häufig an der Unterseite der Blätter abgelegt, aber auch an den Stängeln und Samenständen ( Abb. 3 View Abb ). Am Standort 2 fanden sich die Gelege auffallend häufig an den Rispen von Calamagrostis ; bis zu 10 Gelege konnten an einzelnen Rispen gezählt werden. Teilweise erfolgte die Eiablage auf bereits bestehende Gelege. Die Eier wurden teilweise nur wenige Zentimeter über dem Boden abgelegt, vereinzelt aber auch zwischen 120 und über 300 cm Höhe (an Salix sp. ).
Triungulinen
Die Triungulinen-Larven bildeten am Schlüpfort dichte Knäuel, wobei ihr Kopf gegen aussen gerichtet war. Zeitweise waren sie unruhig, streckten ihre Beine und krabbelten übereinander. Vermutlich aus den Eihüllen gebildete Fäden hielten die Knäuel zusammen, auch an den Blattunterseiten. Vereinzelt zogen sich Fäden in die Länge, sodass die Larvenaggregation wie an einem Seil hing ( Abb. 4 View Abb ). Einzelne Triungulinen bewegten sich dabei entlang der Fäden zur Blattunterseite hinauf und wieder zurück. Ein Längerwerden der Fäden konnte unter anderem am 8.9.2018 am Standort 1 beobachtet werden. Innerhalb drei Stunden zogen sich die Fäden von 0.5 auf 2 cm in die Länge. Bei einem Knäuel hatten die Fäden eine Länge von 4 cm ( Abb. 5 View Abb ). Bei der Kontrolle am Folgetag wurden dort keine Larven mehr festgestellt. Ein Reissen der Fäden konnte nicht beobachtet werden, ist aber aufgrund der geschilderten Beobachtung anzunehmen. Eine andere Aggregation hing zuerst 2 mm, 90 Minuten später rund 1 cm unterhalb des Blattes, 24 Stunden später jedoch wieder unmittelbar am Blatt. Ein Abwandern über die Pflanzenstängel wurde nie beobachtet. Jedoch sind auf Filmaufnahmen einzelne Triungulinen nachweisbar, die auf dem Boden herumlaufen. Es ist anzunehmen, dass diese bei Paarungsversuchen oder beim sich Putzen der Bienen auf den Boden gelangten.
Nur wenige Male konnte beobachtet werden, dass eine Biene in eine Larvenaggregation flog. Dabei konnte sie sich erst nach mehreren Sekunden wieder aus den Fäden befreien. In dieser Zeitspanne wechselten die Triungulinen auf die Biene. Eine Reaktion fliegender Colletes -Männchen auf die Triungulinen-Knäuel wurde sehr selten beobachtet. In einem Experiment wurden mehrmals Larven-Aggregationen in unmittelbare Nähe der Nistplätze und in den bevorzugten Flughorizont der Seidenbienen gebracht. Weder männliche noch weibliche Bienen reagierten darauf. Während einer zweistündigen Beobachtungsspanne wurden vier Kontakte, die eher zufällig erschienen, zwischen den Bienen und den Larven beobachtet, jedoch in der überwiegenden Mehrzahl flogen die Bienen daran vorbei. Fünf Male wurde beobachtet, wie sich eine Biene der Larven-Traube näherte, ihre Fluggeschwindigkeit verlangsamte, dann aber abrupt abdrehte. Andreas Müller und Mike Hermann beobachteten ein Bienenmännchen, das sich im langsamen Suchflug einer Larventraube näherte und dann diese attackierte (A. Müller pers. Mitt.).
Bei den Begehungen an mehreren aufeinander folgenden Tagen wurde festgestellt, dass sich einzelne Larvenaggregationen auf wenige verbleibende Triungulinen verkleinert hatten. Meist blieben die Triungulinen-Knäuel jedoch über mehrere Tage ohne sichtbare Veränderungen. Einzelne Aggregationen blieben mindestens 14 Tage zusammen.
Triungulinen wurden sowohl auf männlichen wie weiblichen Individuen von C. hederae festgestellt. Die Anzahl Larven pro Biene schwankte zwischen einigen wenigen und mehr als hundert ( Abb. 6 View Abb ). Selbst bei frisch geschlüpften Weibchen, die sich an den Nesteingängen mit Männchen paarten, wurden Triungulinen festgestellt ( Abb. 7 View Abb ).
Am 30.8.2018 wurden zufällig 30 männliche Bienen – sowohl über den Nistplätzen schwärmende wie Blüten besuchende – gefangen und auf Triungulinen untersucht. Auf ausnahmslos allen Individuen konnten Triungulinen gefunden werden. Zwar wurden Triungulinen an allen behaarten Stellen auf Kopf und Thorax gefunden, auffällig oft klammerten sie sich aber auf der Kopfunterseite der Bienen in der Nähe der Mandibeln fest. Weitere Kontrollfänge in andern Beständen bestätigten die hohe Befallsrate (A. Müller, pers. Mitt.). Mehrmals wurde versuchsweise ein Individuum auf ein zweites gehalten, um eine Paarungsstellung zu simulieren. Immer wechselten einzelne Triungulinen rasch vom oberen Tier auf das untere.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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