Echinodera arcadia STÜBEN, 2019

Stüben, Peter E. & Kramp, Katja, 2019, Neue Echinodera aus Griechenland - Beitrag zur integrativen Taxonomie (Coleoptera: Curculionidae: Cryptorhynchinae), Beiträge Zur Entomologie = Contributions to Entomology (Beitr. Entomol.) 69 (2), pp. 319-330 : 322-326

publication ID

https://doi.org/ 10.21248/contrib.entomol.69.2.319-330

publication LSID

lsid:zoobank.org:pub:0F1225DD-9DC9-4128-93F9-09C6A10A1194

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/6E89A7D2-4C51-4FD2-A847-5E92719EC9E7

taxon LSID

lsid:zoobank.org:act:6E89A7D2-4C51-4FD2-A847-5E92719EC9E7

treatment provided by

Carolina

scientific name

Echinodera arcadia STÜBEN
status

sp. nov.

Echinodera arcadia STÜBEN spec. nov.

urn:lsid:zoobank.org:act:6E89A7D2-4C51-4FD2-A847-5E92719EC9E7

[ Fig. 6 View Fig , 7 View Fig , 9 View Fig , 13 View Fig ]

Typenmaterial: Holotyp: 1 , “ Greece, Arkadia , N Tripoli: Moni Epano Chrepas, Quercus , gesiebt, 24.8.2018, 37°32'32"N 22°19'37"E, 1133 m, leg. Stüben (22)“, coll. Senckenberg, Deutsches Entomologisches Institut ( SDEI). // Paratypen: 1, Angaben wie bei Holotyp, coll. Stüben. GoogleMaps

DNA-Type (CO1) (= Holotyp): 1 Ex.: Angaben wie bei Holotyp, coll. Stüben, Sammler-Nr.: 3172-PST, GenBank: MK 347702 View Materials .

Beschreibung: Grösse: 2,6–3,0 mm (ohne Rüssel).

Elytren: langoval, nach vorne nur wenig, zur Spitze hin breit verrundet: 1,19x–1,23x länger als breit; breiteste Stelle am Ende des 1. basalen Drittels; die Elytrenschei- tellinie, die das Pronotum etwas überragt, bei lateraler Betrachtung zunächst hinter der Basis flach, sie bildet erst weit hinter der Mitte einen Kreisbogen, der zur Spitze hin senkrecht (bzw. sogar etwas einwärts gebogen) abfällt; Elytrenbasis (auffallend) gerade. Das Integument besteht vollständig aus dunkelbraunen Schuppen ohne irgendwelche Aufhellungen, Binden- oder Fleckenzeichnungen (Alleinstellungsmerkmal unter den Echinodera -Arten!). Die wie an einer Perlenschnur aufgereihten kurzen, breiten, höchstens 1,3x längeren als breiten Elytrenborsten abstehend, nur leicht geneigt und mit breiten Zwischenräumen; die etwas gewölbten Intervalle um ein Vielfaches breiter als die schmalen (rinnenartigen) Punktstreifen.

Pronotum: Untersetzt, 1,23x–1,27x breiter als lang; breiteste Stelle am Ende des 1. basalen Drittels; dort bauchig verrundet, zum Vorderrand hin gradlinig enger werdend; ohne eine seitliche Depression. Pronotumscheibe nur geringfügig vor der Basis gewölbt, zum Vorderrand hin flach auslaufend. Integument besteht ebenfalls aus dunkelbraunen Schuppen, die zu den Seiten hin in eine beigefarbene Zeichnung übergeht (ohne markante Fleckenbildung); jedem feinen Punktgrübchen entspringt eine kurze, breite, spatelförmig abgeflachte und nach vorn gerichtete Schuppe.

Aedoeagus: Medianlobus bei lateraler Betrachtung zur Spitze hin stark gebogen [ Fig. 7 View Fig ].

Differentialdiagnose und Diskussion: Die neue Art ist leicht von allen anderen südeuropäischen Echinodera -Arten aufgrund ihres einfarbig dunkelbraunen Schuppenkleides zu unterscheiden (Alleinstellungsmerk-

aus der Laub- und Ästchenstreu der dort dichten – leider von Ziegen zerfurchten – Quercus -Sträucher in einer Höhe von 1100 m

gesiebt. Aufn. Stüben, 24.8.2018.

mal) und gehört zu den Arten mit einem geraden Hinterschienen-Enddorn bei den Männchen [ Fig. 6 View Fig ].

E. arcadia ordnet sich wie folgt in den bekannten Schlüssel der mediterranen, südeuropäischen Echinodera View in CoL -Arten ein (dazu: STÜBEN 2018: 278):

[1] Haken am Ende der Hinterschiene bei den Männchen gerade / [2‘] Borsten kurz, höchstens 1,3x länger als breit / [13‘] Elytrenborsten angehoben / [14‘] Kleine Arten, max. 3,0 mm / [15] die gestreckten Elytren und das Pronotum einfarbig dunkelbraun (nicht braun-weiss-

griechischen Festland und der Peloponnes.

beige durchmischt wie bei E. variegata von Sizilien oder E. corcyrensis von Korfu ).

Die Art ist also im Echinodera -Schlüssel vor den bekannten Arten E. variegata von Sizilien und E. corcyrensis von Korfu zu platzieren. Sie sieht – blendet man die gattungs- spezifischen Merkmale einmal aus (z. B. schmale Augen, fehlende Innensackstruktur des Aedoeagus) – vom Habitus und der monochrom braunen Farbzeichnung her den Arten um Acalles sierrae von der Iberischen Halbinsel zum Verwechseln ähnlich.

Zur molekularen Einordnung der Art im Echinodera -

Dendrogramm siehe weiter unten: [ Fig. 13 View Fig ].

Ökologie: Der Erstautor siebte die Art nördlich von Tripoli (Peloponnes) unmittelbar unterhalb des Klosters von Epano Chrepas aus der Laub- und Ästchenstreu der dort dichten – leider von Ziegen zerfurchten – Quercus - Sträucher in einer Höhe von 1100 m.

Derivatio nominis: Die Art wurde benannt nach ihrem Fundort im Zentrum der Peloponnes, der Landschaft Arkadien (griechisch ΑΡΚΑδίΑ). Die Arkadier galten schon im Altertum als raues Hirtenvolk. Und Ziegenherden sind es noch heute, die die erodierende Landschaft prägen und das Sammeln zwischen den sie begleitenden (Wolfs-)Hunden oft zu einem Abenteuer mit ungewissem Ausgang werden lassen; mit eine Erklärung dafür, warum unter diesen Umständen von der neuen Echinodera -Art nur 3 Exemplare vom Erstautor gesiebt werden konnten.

MK

National Museum of Kenya

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Coleoptera

Family

Curculionidae

Genus

Echinodera

Loc

Echinodera arcadia STÜBEN

Stüben, Peter E. & Kramp, Katja 2019
2019
Loc

E. arcadia

STUBEN, P. E. 2018: 278
2018
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