Angelica silvestris L.
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/9D2F627D-A6A5-8942-1277-6F7B57FC6F12 |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Angelica silvestris L. |
status |
|
Wald-Brustwurz
2 jährig (meist nach dem erstmaligen Blühen absterbend) oder mehrjährig, oft bis 2 m hoch, kahl oder nur im Bereich der Dolden mit haarähnlichen Papillen. Blätter im Umriß 3eckig, bis 60 cm lang (ohne Stiel), meist 2fach gefiedert; Teilblätter letzter Ordnung groß, meist breit lanzettlich, bis 14 cm lang, 1,2-2,5mal so lang wie breit, oft 2- oder 3teilig, am Grunde oft asymmetrisch, 1fach oder doppelt gezähnt; am Grunde der Teilblätter 1. Ordnung oft ein Paar kleiner blattartiger Gebilde vorhanden, die wie Nebenblätter angeordnet sind; Blattstiel am Grunde mit großer, blasig erweiterter Scheide. Dolden 1. Ordnung mit 20-40 Dolden 2. Ordnung. Hochblätter 1. Ordnung 0-3. Kronblätter bis 15 mm lang, weiß oder grünlich, selten rötlich. Früchte oval, 4-6 mm lang, 3-4 mm breit; Randrippen bis 0,8 mm breit. Griffel zurückgebogen, länger als das Griffelpolster. Der Same ist mit der Fruchtwand verwachsen (vgl. Bemerkungen). - Blüte: Sommer und Herbst.
Zytologische Angaben. 2n = 22: Material aus Skandinavien ( Löve und Löve 1948), aus Island ( Löve und Löve 1956b), aus Finnland (Sorsa 1962Sorsa 1963), aus Ungarn ( Pólya 1950), aus Holland (Gadella und Kliphuis 1966).
Standort. Kollin, montan und subalpin. Frische bis nasse, meist basische, nährstoffreiche, humose, steinige, lehmige oder tonige Böden. Auenwälder, Waldlichtungen, Flachmoore, feuchte Wiesen, Hochstaudenfluren.
Verbreitung. Eurosibirische Pflanze: Nordwärts bis Island, Nordskandinavien (71° NB), Nordfinnland, arktisches Rußland und Sibirien; ostwärts bis Baikalseegebiet; südwärts bis Portugal, Mittelspanien, Korsika, Sizilien. Griechenland, Kaukasus, Südsibirien. - Im Gebiet verbreitet und häufig.
Bemerkungen. Aus der montanen und subalpinen Stufe fast aller europäischen Gebirge wird eine Sippe ( A. montana Brot. ) mit schmäler lanzettlichen Blättern, größeren Dolden und 6-8 mm langen und 5-6 mm breiten Früchten angegeben. Die Merkmale der Gebirgssippe sind durch Übergänge mit der Tieflandsippe verbunden. Die Sippen sollten zytogenetisch untersucht werden.
Früher wurde im Gebiet als Heilpflanze A. Archangelica L. angepflanzt; sie kommt ursprünglich in Skandinavien ( nordwärts bis zum Nordkap), Finnland, Osteuropa und Sibirien ( ostwärts bis ins Obgebiet), Island und Grönland vor (Verbreitungskarte von Hultén 1958). Ob A. Archangelica heute noch im Gebiet verwildert vorkommt, ist unsicher, da die Pflanze oft mit A. silvestris verwechselt wurde; ( über Angaben von Bellinzona und dem Misox vgl. Becherer in «Fortschritte» 1964). Bei A. Archangelica ist zur Blütezeit kein Griffel vorhanden, der Same hängt frei in der Frucht; Chromosomenzahl 2n = 22; Material aus Finnland (Sorsa 1962Sorsa 1963).
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.