Revision der europäischen Gattungen und Arten der Familie Brachychthoniidae (Acari, Oribatei) Teil 1. Allgemeiner Teil: Brachychthoniidae Thor, 1934. Spezieller Teil: Liochthonius v. d. Hammen, 1959, Verachthonius nov. gen. und Paraliochthonius nov. gen. Moritz, M. Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin 1976 52 27 136 7VQ7V Arachnida Brachychthoniidae Liochthonius CoL Animalia Sarcoptiformes 18 45 Arthropoda species leptaleus  Material:  ZMBNr. 422/IV/1: 1 Ad., Holotypus, DDR, Elisenhain bei Eldena, Kreis Greifswald, Buchen-Stieleichen-Hainbuchen-Wald, Zersetzungshorizont, M. Moritzleg.  10. 12. 1957.-  ZMBNr. 422/IV/2-3: 2 Ad., Paratypen, DDR, vom selben Standort.-  ZMBNr. 422/1123/5-27: 23 Ad., Paratypen, Ungarn, Csevharaszt, 45 km suedl. Budapest, Stieleichenklimaxwald auf Flugsandduenen(Pustaformation), Zersetzungshorizont, M. Moritzleg.  1. 10. 1964.-  ZMBNr. 422/U38/28-30: 3 Ad., Paratypen, Ungarn  Voroesbereny, Balaton, Flaumeneichenbuschwald auf Terra fusca, Zersetzungshorizont, M. Moritzleg.  7. 10. 1964.-  ZMBNr. 422/B248/31: 1 Ad., Paratypus, DDR, Tiefensee, Bezirk Frankfurt/Oder, Traubeneichen-Buchen-Lindenwald am Gransee. Suedexp. Diluvialhang, Streuauflage, M. Moritzleg.  20. 9. 1970.-  ZMBNr. 422/B269/32-58: 26 Ad., DDR, Feldberg, Kreis Templin, Rot- und Hainbuchenbestand am O-exponierten Steilufer des Schmalen Luzin, Streuauflage, M. Moritzleg.  5. 9. 1974. Holotypus, Locus typicus: Der Holotypus ist im Zoologischen Museum des Museums fuerNaturkunde der Humboldt-UniversitaetBerlin deponiert. Der Locus typicus ist DDR, Elisenhain bei Eldena, Kreis Greifswald. Der Holotypus stammt aus einem Buchen-Stieleichen-Hainbuchenwald mittleren Alters, in dem die Esche vereinzelt eingeschaltet ist. Eine Strauchschicht fehlt. Die Bodenprobe wurde einem moderartigen Zersetzungshorizont auf braunem bis schwarzbraunem, schwach lehmigem Feinsand mittleten Wassergehaltes am 10. 12. 1957entnommen (vgl. Moritz 1963, p. 153, Standort IV).  Beschreibung: Die Koerperfarbeist gelbbraun bis weisslich. Das Opisthosoma ist vom Prosoma durch Schulterecken abgesetzt. Alle Dorsalborsten sind lang und mit einer breiten velumartigen Randerweiterung versehen. Die Dorsalflecke sind in der Regel undeutlich. Der Koerperhabituserinnert an die Vertreter der horridus-Gruppe. Das Prodorsum ist so lang wie breit oder um ein geringes laenger. Das Rostrum ist staerker aufgewoelbtund vom Prodorsum deutlich abgesetzt. Alle Prodorsumborsten sind deutlich erweitert. Die Rostral- und Lamellarhaare sind fast gleichlang. Die Interlamellarhaare sind mit 15 bis 18 ymam kuerzesten. Der Abstand der Lamellarhaare voneinander ist nur wenig geringer als der der Interlamellarhaare. Die Spitzen beider Borstenpaare sind aufeinandergerichtet. Der Sensillus besitzt eine kurze und breite spindelfoermigeKeule, die kuerzerals der Stiel ist. Sie ist mit nur wenigen dicken und starren Stachelborsten besetzt. 4 bis 5 Stachelborsten stehen in einer Reihe. Die dorsalen Stachelborsten sind laengerals die lateralen und ventralen.   Abb. 8. Liochthonius leptaleus nov. spec., Holotypus. a Dorsalansicht und Sensillus, b Lateralansicht. Der Exobothridialhoeckerist klein. Von seiner Vorderkante verlaeuftwie bei allen Arten der Gruppe eine Linie, verursacht durch den steileren Abfall des seitlichen Prodorsum, bis zu den Lamellarhaaren. Der Seitenrand des Prodorsum ist zwischen der rostralen Aufwoelbungund dem Exobothridialhoecker staerker vorgewoelbt. Die interbothridialen Dorsalflecke nehmen von vorne nach hinten an Groesse gleichmaessigab. Sie sind jeweils um ihren Durchmesser voneinander enfernt. Das vordere Paar liegt zwischen den Interlamellarhaaren. Das Opisthosoma besitzt deutliche Schulterecken. Zwischen seinen 3 Abschnitten ist es aehnlichwie bei den Vertretern der horridus-Gruppe staerkereingezogen. Die Dorsalborsten sind mit einem breiten Randvelum versehen. Besonders stark ist auch die Velumbildung bei den Borsten des Pygidium, die auch staerkergegen die Koerperoberflaeche gekruemmtsind. Die Randvela verlaufen in fast gleicher Breite bis zum Borstenende, wo sie etwas gezackt erscheinen. Die Borsten des vorderen Notogasterschildes sind relativ lang. Die d-Borsten ueberragenden Schildhinterrand um fast ihre halbe Laenge. Die e1- Borsten ueberragenden Hinterrand ihres Notogasterschildes um mehr als ihre halbe Laenge. Die Borsten der 2 hinteren Notogasterabschnitte stehen auf niedrigen Insertionshoeckern.   Tabelle4. Liochthonius leptaleus nov. spec.    EmTaCe Durchschnitt Min.-Max. Holotypus   Gesamtlaenge 165,2 160,0 - 175 168,7   LaengeProdorsum 63,9 65,0 - 70,0 70,0   LaengeNa 42,5 40,0 - 45.0 43.5  Breite Prodorsum 63,3 60,0 - 70,0 65,0  Breite Na 89,1 83,7 - 100,0 90,0   Sensilluslaenge 33,0 31,2 - 35.0 33.8   Keulenlaenge 15,5 13,7 - 17,5 15.2  Keulenbreite 5,0 - 5,0  Abstand ro 11,1 10,0 - 12,0 12,0  Abstand la 18,0 17,5 - 20,0 -  Abstand ila 20,3 19,2 - 21,2 21,2  Abstand c1 35.6 33.2 - 38,2 37.5  Abstand e1 23,0 20,7 - 23.7 -   Laengero 20,4 18,7 - 22,5 22,5   Laengela 20,1 20,0 - 21,2 21,2   Laengeila 16,7 15,0 - 18,0 17.5   Laengec1 18,4 17,0 - 20,0 20,0   Laengee1 21,3 18,7 - 23,7 23,7  Abstand la: ro 1,62 EmTaCe -  Abstand ila: la 1,13 EmTaCe -   Laengee1: Na 0,54 EmTaCe 0,54   LaengeNa: Abstand la 2,36 EmTaCe -   LaengeNa: Abstand c1 1,25 EmTaCe 1,16 Der vordere Pleuralschild Pl1 besitzt einen konkaven Vorderrand und ist dem von L. brevissehr aehnlich.  Systematische Stellung: Liochthonius leptaleus n. sp.ist von L. brevis ausserdurch die geringere Groessedurch die kuerzeren, aber viel breiteren Dorsalborsten und die nur mit wenigen Stachelborsten besetzte Sensilluskeule sowie durch die Anordnung der interbothridialen Maculae zu unterscheiden. Von dem offensichtlich nahe verwandten, etwas kleineren L. propinquusunterscheidet sich die Art u. a. durch die breitere und wenig bestachelte Sensilluskeule und die laengerenc- und d-Borsten. Die d-Borsten ueberragenz. B. bei L. propinquusnicht den Hinterrand des Notogasterschildes. Von Liochthonius dilutus n. sp.ist die Art durch die geringere Groesse, die Sensilluskeule und die Stellung der interbothridialen Maculae zu trennen.  Die vorliegenden Funde der Art beschraenkensich zunaechstauf mehr oder weniger bewaldete sandig-lehmige diluviale Standorte mit mittlerem, aber staerkerschwankendem Wassergehalt durch Insolation. 923932429 Laub- und Mischwälder feuchter bis frischer Standorte 1957-12-10 Substratprobe ZMB M. Moritz Germany 32 m Elisenhain bei Eldena Greifswald 422 / IV / 1 Mecklenburg-Vorpommern Holotypus 923932419 1957-12-10 Substratprobe ZMB M. Moritz Germany 20 m Elisenhain bei Eldena Greifswald 422 / IV / 2 - 3 Mecklenburg-Vorpommern Paratypus 923932423 1964-10-01 Substratprobe ZMB M. Moritz Hungary 125 m Csevharaszt, 45 km suedlich Budapest Csevharaszt 422 / 1123 / 5 - 27 Pest Paratypus 923932415 1964-10-07 Substratprobe ZMB M. Moritz Hungary 200 m - 280 m Voroesbereny, Balaton Balatonalmadi 422 / U 38 / 28 - 30 Veszprem Paratypus 923932411 1970-09-20 Substratprobe ZMB M. Moritz Germany 100 m Suedexp. Diluvialhang am Gransee Tiefensee 422 / B 248 / 31 Brandenburg Paratypus 923932407 1974-09-05 Substratprobe ZMB M. Moritz Germany 100 m am O-exponierten Steilufer des Schmalen Luzin Feldberg 422 / B 269 / 32 - 58 Mecklenburg-Vorpommern