Olophrinus baliensis, Schülke, 2006
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5434382 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/EF3B87C4-506D-1C66-F293-FE81FF5F51FC |
treatment provided by |
Valdenar |
scientific name |
Olophrinus baliensis |
status |
sp. nov. |
Olophrinus baliensis View in CoL spec. nov. ( Abb. 1 View Abb a-k, 2a-i, Karte 1 View Karte 1 )
H o l o t y p u s -: " INDONESIA, BALI Danau Buyan, 1300 m 19.- 21.2.1994 Bolm lgt. / HOLOTYPUS Olophrinus baliensis spec. nov. det. M. Schülke 2005 [rot]" (SMNS).
P a r a t y p e n -: gleiche Daten , 5, 9 ( SMNS, cSch) ; " Indonesien Bali Batukaru 700 m Bergregenwald 09.06.94 Wunderle" 1 (cWun) ; "INDO: BALI Mt. Agung above Besahik Temple Löbl , 31.X.-1.XI.91" 1 Ex. ( MHNG). Alle Paratypen mit einem Etikett: " PARATYPUS Olophrinus baliensis spec. nov. det. M. Schülke 2005 [gelb]" .
Messwerte des Holotypus (in mm): KBr: 1,08; HBr: 2,52; HL: 1,35; FBr: 2,55; FNL: 1,85; FSL: 2,18; VKL: 4,00; GL (bis Segment V): 4,62; AL: 0,32; AedL: 1,35. Indizes: KBr/HBr: 0,43; KBr/HL: 0,80; HBr/HL: 1,86; HBr/FBr: 0,99; HL/FNL: 0,67; FBr/FSL: 1,17. Längenverhältnis der Fühlerglieder I-XI: 15:9:13:12:11:11:11,5:11,5:11,5:10,5:14. Länge/Breite der Fühlerglieder III: 3,25; IV: 2,67; V: 2,31; VI: 2,20; VIII: 2,30; X: 1,75; XI: 2,33.
Beschreibung: In Habitus ( Abb. 1a View Abb ), Punktierung und Mikroskulptur von O. striatus praktisch nicht zu unterscheiden. Körpergrösse etwa 5,2 bis 6,0 mm.
Färbung: Kopf ( Abb. 1b View Abb ), Pronotum und Elytren dunkelbraun bis schwarzbraun, Abdomen braun, Hinterränder der Segmente kaum heller. Beine hellbraun, Taster und die vier Basalglieder der Antennen gelb. Antennen ab Glied 5 angedunkelt, Apex des Gliedes 11 etwas heller.
Elytren mit jeweils sieben vollständigen Diskalreihen dichter, etwas vertieft stehender Punkte, ausserhalb der vollständigen Punktreihen wie bei O. striatus mit zwei aus maximal 10 Punkten bestehenden kurzen Reihen in den Hinterwinkeln der Elytren, Punktreihe 8 manchmal reduziert. Am Aussenrand der Elytren befindet sich jeweils eine vollständige Lateralpunktreihe. In den Punkten inserieren nur sehr kurze, meist völlig abgeriebene Haare.
Mikroskulptur und Punktierung: Kopf, Pronotum, Scutellum, Elytren und Abdomen kräftig mikroskupturiert, wie bei O. striatus auf dem Kopf wirbelförmig, auf Pronotum, Scutellum und Elytren querwellig (Maschenweite 1,5 bis 2 Maschen / 10 µm), auf dem Abdomen etwas weitläufiger quermaschig (Maschenweite 1 bis 1,5 Maschen / 10 µm). Die bei den untersuchten Exemplaren von O. striatus auf dem Kopf und dem Pronotum angedeutete feine Grundpunktierung fehlt bei O. baliensis .
Männchen: Vordertarsenglieder 1 bis 3 erweitert. Sternit VI ( Abb. 1c, g View Abb ) am Hinterrand mit einer schmalen und flachen Ausrandung in der Mitte und einer Reihe aus etwa 12 wie bei O. octolineatus weniger eng stehenden kurzen Borsten sowie einem Paar längerer Borsten. Sternit VII (Abb, 1d, h, i) am Hinterrand mit breiter und tiefer, am Grunde abgerundeter Mittelausrandung, entlang der Ausrandung mit etwa 25 kurzen kammförmig angeordneten Borsten. An den Seiten der Ausrandung befinden sich beidseits zwei längere Borsten, vor der Ausrandung ein mehr oder weniger dreieckiges Feld aus etwa 25 bis 30 spitzen kleinen Borsten. Sternit VIII ( Abb. 1e View Abb ) tief und breit, mehr oder weniger abgerundet dreieckig ausgerandet, die Ausrandung deutlich tiefer als bei O. striatus , die Längsmitte des Sternits erreichend. Entlang den Seiten der Ausrandung befinden sich wie bei O. striatus einige kleine Borsten, vor der Ausrandung ohne weitere Beborstung. Tergit VIII ( Abb. 1f View Abb ) sechslappig, die beiden Mittellappen durch einen schmalen spitz dreieckigen Einschnitt getrennt. Tergit IX mit zweispitzigem Apex. Sternit X breit und stark unsymmetrisch. Aedoeagus ( Abb. 1k View Abb , 2a View Abb ) kompakt mit breitem Basalteil des Medianlobus. Internalsack mit einem kräftigen Flagellum, das etwa zweimal im Basalteil des Medianlobus aufgerollt ist. Parameren etwas unsymmetrisch, schlanker als bei O. striatus .
Weibchen: Vordertarsenglieder 1 bis 3 fast so stark wie beim erweitert. Tergit VIII ( Abb. 2b, c View Abb ) fünflappig, der Mittellappen in eine lange Spitze ausgezogen, deutlich länger als die inneren Seitenlappen. Die am Grunde nur wenig abgerundeten Einschnitte zwischen Mittellappen und den inneren Seitenlappen enden nicht auf einem Niveau mit den Einschnitten zwischen den inneren und äusseren Seitenlappen. Sternit VIII (Abb. d-f) sechslappig mit tiefem Mitteleinschnitt, dieser erreicht etwa die Längsmitte des Sternits. Apikale Beborstung der Mittellappen umfangreich, aus etwa 10-14 hellen Borsten bestehend. Segment IX breit ( Abb. 2g View Abb ), Tergit X ( Abb. 2h View Abb ) am Hinterrand breit abgerundet und mit einem feinen Haarsaum versehen. Proximale Gonocoxite breit und apikal abgerundet, distale Gonocoxite schlank, etwa drei mal so lang wie die schlanken Styli ( Abb. 2g, h View Abb ). Spermathek ( Abb. 2i View Abb ) schwach sklerotisiert, ähnlich wie bei O. striatus und O. octolineatus .
Verwandtschaftsbeziehungen und Differentialdiagnose: Die vorliegenden Exemplare wurden zunächst als Olophrinus octolineatus identifiziert. Die detaillierte Untersuchung ergab jedoch (bei ausserordentlicher Variabilität, z.B. in der Form der Ausrandung am Hinterrand von -Sternit VII ( Abb. 1h, i View Abb )) geringe Unterschiede in der Punktierung der Elytren und der Form und Beborstung der männlichen und weiblichen Abdominalsegmente. Olophrinus baliensis unterscheidet sich von O. octolineatus durch folgende Merkmale:
• Elytren in den Aussenwinkeln mit jeweils zwei kurzen Punktreihen,
• Ausrandung am Hinterrand des -Sternit VI schmaler, Beborstung unregelmässiger und enger,
• Borstenfeld vor der Ausrandung am Hinterrand von -Sternit VII weniger umfangreich,
• -Sternit vor dem tiefen und breiten Mittelausschnitt ohne weitere (feine) Beborstung,
• Mittellappen des -Tergit VIII deutlich gestreckt, viel länger als die inneren Seitenlappen,
• Einschnitte zwischen Mittellappen und inneren Seitenlappen des -Sternit VIII nicht das Niveau der Einschnitte zwischen inneren und äusseren Seitenlappen erreichend.
Von O. striatus , dem die Art in der Punktierung der Elytren gleicht, ist die Art durch die Form der Ausschnitte am Hinterrand von -Sternit VI-VIII, die Beborstung der Sternite, die schlankeren Parameren des Aedoeagus und das fünflappige -Tergit VIII zu unterscheiden. Olophrinus loebli aus Nordindien, dessen Männchen bisher unbekannt ist, unterscheidet sich von O. baliensis durch die umfangreicheren Punktreihen 8 und 9 auf den Elytren und unterschiedliche Proportionen des Mittellappens von -Tergit VIII und des Mitteleinschnitts am Hinterrand von -Sternit VIII.
Entsprechend der Ausbildung der männlichen und weiblichen Geschlechtsmerkmale ist Olophrinus baliensis wahrscheinlich mit O. octolineatus und O. loebli verwandt.
Derivatio nominis: Der Name der Art ist vom Namen der indonesischen Insel Bali abgeleitet.
Verbreitung und Bionomie: Bisher nur auf der indonesischen Insel Bali gefunden ( Karte 1 View Karte 1 ), die Fundorte liegen soweit bekannt in Bergwäldern, nähere Fundumstände sind nicht bekannt.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.