Malaconothrus
publication ID |
Weigmann2006pp102to148 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.6260235 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/E9091D0B-66C1-89C9-284B-87B07A96FB4F |
treatment provided by |
Thomas |
scientific name |
Malaconothrus |
status |
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Malaconothrus View in CoL Berlese, 1904
Typ: Nothrus monodactylus Michael , 1888 ( nachträgliche Typusfestlegung durch Baker & Wharton 1952)
Die Artengliederung für Europa ist seit längerer Zeit vollkommen unübersichtlich: Knülle (1957a) hat alle ihm zugänglichen Populationen einer einzigen Art ("? M. gracilis van der Hammen , 1952") zugeordnet und faßt die anderen europäischen Arten als species inquirendae auf. Sellnick (1960) übernimmt in seine Tabelle die in Willmann (1931) zitierten Arten [ M. egregius (Berlese, 1904), M. globiger Trägardh, 1910, M. monodactylus (Michael, 1888)) sowie die Arten M. gracilis van der Hammen , 1952, M. processus van der Hammen , 1952, und M. punctulatus van der Hammen , 1952, wobei er die von den Autoren verwendeten Artkriterien nicht kritisch kommentiert. Ähnlich unkritisch sind offensichtlich die paläarktischen Arten (hier speziell die in Zentraleuropa vorkommenden) von Balogh & Mahunka (1983) in die Bestimmungstabelle aufgenommen worden, wobei Merkmale der Arten van der Hammens teils nur aus den Abbildungen entnommen wurden; dabei werden M. globiger und M. monodactylus als species inquirendae nicht berücksichtigt. Mahunka (1994b) gibt eine kurze Wiederbeschreibung von M. egregius auf der Grundlage von Typusmaterial der Berlese-Sammlung, welche allerdings im Gegensatz zu den Merkmalen nach Balogh & Mahunka (1983) steht. Luxton (1987a) beschreibt M. monodactylus nach Michaels Typenmaterial neu, zusätzlich einige neue britische Arten. Seine kurze Differentialdiagnose von M. egregius basiert allerdings auf Sammlungsmaterial von van der Hammen, das nicht unbedingt mit Berleses M. egregius identisch sein muß; so ist auch Luxtons Merkmal "(4) setae d1 closer together than setae c1," im Widerspruch zur Wiederbeschreibung von M. egregius von Mahunka (1994b), die nach meinem eigenen Präparatestudium in der Berlese-Sammlung zutreffend ist. Diese Differentialdiagnose von Luxton (1987a) ist auch insofern unzureichend, als die Wiederbeschreibung von M. monodactylus nicht die entsprechend alternativen Differentialmerkmale enthält.
Eigene Untersuchungen von Museumsmaterial (Sammlung Willmann in München und Sammlung Engelmann in Görlitz) mit den Bezeichnungen " M. egregius ", " M. globiger ", " M. gracilis ", " M. monodactylus ", " M. processus " und " M. punctulatus " aus andern Herkünften als dem jeweiligen locus typicus und eigenem Material aus verschiedenen europäischen Regionen haben keine hinreichende Differenzierung der Arten ergeben, die nicht auch durch Variabilität oder präparationsbedingte Formveränderung erklärbar wären. Eine teilweise Klärung hat sich m. E. aus der Durchsicht von Präparaten der Hammen-Sammlung zu M. gracilis , M. punctulatus und M. processus im Vergleich zu Alkoholmaterial von Knülle mit "? M. gracilis " ergeben. Keines der M. gracilis -Individuen wies die von Knülle (1957a) abgebildeten extrem langen Notogasterborsten auf; sie sind eher vergleichbar mit den Beschreibungen von M. gracilis van der Hammen , 1952 und der Wiederbeschreibung von M. egregius (Mahunka 1994b). Auch die Diagnose zu M. processus durch Balogh & Mahunka (1983), derzufolge die d1-Borsten näher beieinander stehen sollen als die c1- und e1-Borsten jeweils zueinander, konnte nach den Präparaten von van der Hammen nicht verifiziert werden; die Tiere zeigen genauso wenig wie die von M. punctulatus der Hammen-Sammlung einen wesentlichen Unterschied zu M. gracilis oder M. egregius . Auch die für M. punctulatus von van der Hammen festgestellten Unterschiede in der Position der Interlamellarborsten in Bezug zum ProdorsumHinterrand gibt es nicht: sie stehen weit ab vom Hinterrand, jedoch nahe an der hinten quer verlaufenden Vertiefung (vgl. Seitenansicht [70b]). Es ist ebenfalls höchst wahrscheinlich, dass M. egregius synonym zu M. monodactylus ist, die nach Luxton (1987a) auch um 400 µm lang ist und nicht um 290 µm, wie von Michael (1888) angegeben; die angenommenen Größenunterschiede hatten Berlese (1904b) zur Neubeschreibung von M. egregius veranlasst. Letztlich bleiben für alle von mir studierten Malaconothrus -Arten und die sie betreffenden Beschreibungen keine wesentlichen Unterschiede erkennbar, die nicht innerhalb der Variabilität liegen könnten: Lage der Notogasterborsten zueinander; Borstenlängen (werden oft aus der Dorsalansicht zu kurz gemessen); Struktur des Ceroteguments; Körperlängen; Seitenvorsprung zwischen Beinen I und II (bei geschrumpften Tieren in Präparaten eckiger als bei Frischmaterial). Dabei ist auch zu bedenken, daß die Arten parthenogenetisch sind und selbst innerhalb von Populationen morphologisch unterschiedliche Clon-Gruppen vorkommen können. Es gibt nur eine gesicherte Art in Mitteleuropa, die M. monodactylus (Michael, 1888) genannt werden muß.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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