Carduus acanthoides L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Unterfamilie _ tubuliflorae, Birkhaeuser Verlag : 428

Carduus acanthoides L.

Weg-Distel

Unterscheidet sich von C. nigrescens (Nr. 5) durch folgende Merkmale: 30-120 cm hoch; stachelloser oberer Stengelteil meist bedeutend kürzer als der Blütenkopf; Blätter nicht filzig behaart, nur mit vereinzelten mehrzelligen Haaren; längste Stacheln über 5 mm lang, stechend; Köpfe einzeln oder zu 2 - 4 am Ende der Zweige gehäuft, 1,5 - 2,5 cm dick und wenig länger; Kronen 1,5-1,7 cm lang; Früchte 2,5 - 4 mm lang. - Blüte: Sommer und früher Herbst.

Zytologische Angaben. 2n = 22: Material aus Rußland (Poddubnaja-Arnoldi 1931), aus Schweden (wohl adventiv) ( Löve und Löve 1944b), von verschiedenen Stellen aus Polen ( Górecka 1956), aus Kanada (adventiv) (Moore und Mulligan 1956, Moore und Frankton 1962), aus Ungarn (Baksay 1958), aus Dänemark (Larsen in Löve und Solbrig 1965a).

Standort. Kollin. Trockene, nährstoffreiche Lehmböden in warmen Lagen. Schuttplätze, Wegränder, Weiden, Rebberge.

Verbreitung. Südeuropäische Pflanze: Südrußland, Balkanhalbinsel; west- und nordwärts vereinzelt bis Spanien, Irland und Norddeutschland (in Nord- und Mitteleuropa kaum einheimisch); in Südamerika eingeschleppt. - Im Gebiet: Nur eingeschleppt (z. B. Elsaß, Gegend von Belfort, Dép. Doubs); selten.

Bemerkungen. Die von Chassagne und Arènes (1936) geäußerte Ansicht, daß C. acanthoides ein Bastard zwischen C. nutans (Nr. 3b) und C. crispus (Nr. 7) sei, ist angesichts der Chromosomenzahlen (2n = 22 bei C. acanthoides , 2n = 16 bei den vermuteten Elternarten) nicht wahrscheinlich.