Inula britannica L.
publication ID |
292499 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.10917879 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/E654F716-3325-7B44-68B4-99024711FA38 |
treatment provided by |
Plazi |
scientific name |
Inula britannica L. |
status |
|
Inula britannica L. View in CoL
Wiesen-Alant
Art ISFS: 214000 Checklist: 1024460 Asteraceae Inula Inula britannica L.
Bestimmungsschlüssel
Zusammenfassung
Artbeschreibung (nach Lauber & al. 2018): 20-90 cm hoch, oben oft verzweigt, nach Knoblauch riechend. Blätter lanzettlich, +/- seidig behaart, fein gezähnt bis ganzrandig, untere kurz gestielt, obere sitzend und +/- umfassend. Köpfe einzeln oder locker-rispig, Durchmesser 3-5 cm. Blüten gelb. Zungenblüten ca. 2 cm lang und 1-2 mm breit, abstehend. Hüllblätter ca. 1 mm breit, mit gebogener Spitze, innere nicht länger als äussere. Früchte 1-1,5 mm lang, behaart, mit 5-6 mm langem Pappus .
Blütezeit (nach Lauber & al. 2018): 7-8
Standort und Verbreitung in der Schweiz (nach Lauber & al. 2018): Sumpfwiesen, Gräben, Schuttplätze / kollin-montan / VS, Rheintal (GR, SG), TI
Verbreitung global (nach Lauber & al. 2018): Osteuropäisch-westasiatisch
Ökologische Zeigerwerte (nach Landolt & al. 2010) 4w + 43+34 + 4.h.2n=32
Status
Status IUCN: Stark gefährdet
Nationale Priorität: 3 - Mittlere nationale Priorität
Internationale Verantwortung: 1 - Gering Erhalten/ Fördern Gefährdungen Kleine, isolierte Populationen Ungeeignete Pflege (Falscher Mähtermin) Entwässerung Verbuschung Ungeeignete Bewirtschaftung Zerstörung des Lebensraums ( Auffüllung, Kiesabbau, Deponie, Weg-, Strassenbau, Unterhalt, Überbauung) Rückgang des Lebensraums
Ökologie
Lebensform Mehrjähriger Hemikryptophyt
Lebensraum Lebensraum nach Delarze & al. 2015
7.1.1 - Feuchte Trittflur (Agropyro-Rumicion) |
Ökologische Zeigerwerte nach Landolt & al. (2010)
Bodenfaktoren | Klimafaktoren | Salztoleranz | |||
---|---|---|---|---|---|
Feuchtezahl F | sehr feucht; Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen) | Lichtzahl L | halbschattig | Salzzeichen | 1 |
Reaktionszahl R | neutral bis basisch (pH 5.5-8.5) | Temperaturzahl T | warm-kollin | ||
Nährstoffzahl N | mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich | Kontinentalitätszahl K | subkontinental (niedrige relative Luftfeuchtigkeit, grosse Temperaturschwankungen, eher kalte Winter) |
Abhängigkeit vom Wasser
Flüsse | 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum |
Ruhiges Wasser | 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum |
Grundwasser | 0 - unbedeutend, keine Bindung. |
Nomenklatur
Gültiger Name ( Checklist 2017): Inula britannica L.
Volksname Deutscher Name: Wiesen-Alant Nom français: Inule britannique Nome italiano: Enula laurentiana
Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken
Relation | Nom | Referenzwerke | No |
---|---|---|---|
= | Inula britannica L. | Checklist 2017 | 214000 |
= | Inula britannica L. | Flora Helvetica 2001 | 2080 |
= | Inula britannica L. | Flora Helvetica 2012 | 2070 |
= | Inula britannica L. | Flora Helvetica 2018 View Cited Treatment | 2070 |
= | Inula britannica L. | Index synonymique 1996 | 214000 |
= | Inula britannica L. | Landolt 1977 | 3126 |
= | Inula britannica L. | Landolt 1991 | 2512 |
= | Inula britannica L. | SISF/ISFS 2 | 214000 |
= | Inula britannica L. | Welten & Sutter 1982 | 1762 |
Status Indigenat: Indigen
Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (nach Walter & Gillett 1997): Nein
Status Rote Liste national 2016
Status IUCN: Stark gefährdet
Zusätzliche Informationen Kriterien IUCN: C2a(i)
Status Rote Liste regional 2019
Biogeografische Regionen | Status | Kriterien IUCN |
---|---|---|
Jura (JU) | regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct) | |
Mittelland (MP) | vom Aussterben bedroht (Critically Endangered) | C1 |
Alpennordflanke (NA) | regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct) | |
Alpensüdflanke (SA) | regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct) | |
Östliche Zentralalpen (EA) | vom Aussterben bedroht (Critically Endangered) | C2a(i,ii); D |
Westliche Zentralalpen (WA) | stark gefährdet (Endangered) | C2a(i) |
Status nationale Priorität /Verantwortung
Nationale Priorität | 3 - Mittlere nationale Priorität |
Massnahmenbedarf | 2 - Klarer Massnahmebedarf |
Internationale Verantwortung | 1 - Gering |
Überwachung Bestände | 2 - Überwachung ist nötig |
Schutzstatus
International (Berner Konvention) | Nein | |
TG | Vollständig geschützt | (01.01.2018) |
VD | Vollständig geschützt | (02.03.2005) |
Schweiz | -- | |
ZH | Teilweise geschützt | (03.12.1964) |
TI | Vollständig geschützt | (23.01.2013) |
Erhalten/ Fördern Gefährdungen und Massnahmen Kleine, isolierte Populationen Schutz aller Fundstellen (Mikroreservate) Ex situ-Vermehrung von Material aller Fundbereiche Regelmässige Bestandeskontrollen (Monitoring) Erfolgskontrolle der Massnahmen Ungeeignete Pflege (Falscher Mähtermin) Da die Art ganz offensichtlich unterschiedliche Blüh-und Fruchtermine hat, ist es wichtig, den Schnittzeitpunkt anzupassen Im Wallis ist Inula britannica bis gegen Ende Mai klein und versteckt in der hohen Vegetation, sie ist sogar so diskret, dass man kaum Pflanzen findet Erfahrungen im Wallis zeigen, dass selbst ein Schnitt Ende Mai nicht etwa kontraproduktiv ist. Vielmehr fördert er die Art, da sie sich nach dem Schnitt mit weniger Konkurrenz und mehr Licht deutlich besser entwickeln kann Hingegen ist es sehr wichtig, dass die zweite Nutzung nicht erfolgt, bevor ein Grossteil der Population in Vollblüte steht / verblüht ist (bei einem Schnitt Ende Mai folgt die Vollblüte im August). Entwässerung Wechselfeuchte Wiesen, Wegränder und Gräben erhalten Verbuschung Entbuschen und teilweise auslichten (z. B. Raron, Waltensburg) Ungeeignete Bewirtschaftung Bewirtschaftungsverträge abschliessen Die Erfahrungen aus dem Wallis zeigen, dass eine extensive Beweidung im Frühjahr die optimale Nutzung darstellt (bis ca. Mitte Mai in sonnigen Lagen, bis maximal Ende Mai in schattigen Lagen; Tierart egal), danach eine erneute extensive Beweidung erst ab Mitte August Für die Beweidung im August sollten nach Möglichkeit Pferdeartige eingesetzt werden, da sie einerseits den Boden etwas öffnen und andererseits mit ihrem Kot die gefressenen Inula-Samen auf der gesamten Weide verteilen (im Gegensatz zu den Wiederkäuern) Es gibt wohl keine einfachere Fördermöglichkeit für Inula britannica (und viele weitere RL-Arten in wechselfeuchten Weiden - Nanocyperion-Arten) Sollten Pflegeschnitte notwendig sein, dürfen diese nicht im Frühjahr nach der Beweidung durchgeführt werden, sondern erst nach der Herbstweide Zerstörung des Lebensraums ( Auffüllung, Kiesabbau, Deponie, Weg-, Strassenbau, Unterhalt, Überbauung) Absprache mit den Betreibern zum Schutz der Art (z. B. Grône) Auf Fundstellen Rücksicht nehmen (z. B. Turtmann) Anpassen von Projekten (soweit möglich) Rückgang des Lebensraums Erhaltung oder Förderung wechselfeuchter Ufergebiete, die gelegentlich kurzzeitig überschwemmt werden (Reduktion Konkurrenten) Förderung von Ersatzbiotopen auf abgetragenen Böden oder Pionierböden in warmen Lagen Ex situ Material Close Mehr Informationen Merkblatt Artenschutz A. Steiner, 2020: Empfehlung zur Förderung von Inula britannica, Praktische Erfahrungen aus dem Kanton Wallis Amt für Natur, Jagd und Fischerei St.Gallen, 2019: Monitoring und Schutz prioritärer Pflanzenvorkommen im Kanton St. Gallen 2016 - 2018 Schlussbericht
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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