Crataegus L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Rosaceae, Birkhaeuser Verlag : 472-471

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/E422E316-3C51-B23E-CD74-3749DDB1CDAC

treatment provided by

Donat

scientific name

Crataegus L.
status

 

Crataegus L.

Weißdorn

Sommergrüne Sträucher oder Bäume, bei unsern Arten stets mit Dornen. Blätter meist fiederteilig, selten und nur bei fremden Arten nicht geteilt, 1-2fach gezähnt. Blüten in doldigen Rispen an Kurztrieben, ⚥, 5 zählig. Kelch 1fach; Kelchblätter bis zur Fruchtreife bleibend, an der Frucht zurückgebogen, abstehend oder aufgerichtet, breit 3eckig bis schmal lanzettlich. Kronblätter breit oval bis rundlich, im Durchmesser 0,4-1 cm, weiß, selten rot. Staubblätter 5-20. Fruchtblätter 1-5, auf dem Rücken ganz oder teilweise mit dem Kelchbecher verwachsen, mit 2 Samenanlagen, aber 1samig, da sich obere Samenanlage nicht entwickelt. Fruchtblätter Steinkerne bildend, von mehligem Fruchtfleisch umschlossen. Griffel 1-3. Scheinfrucht kugelig bis eiförmig, im Durchmesser 0,5-0,8 cm, rot (bei unsern Arten), schwarz oder gelb.

Die Gattung Crataegus ist auf der nördlichen Hemisphäre verbreitet; in Eurasien wurden bisher etwa 90 Arten, in Amerika etwa 1200 Arten unterschieden. Der ungeheure Formenreichtum der Gattung Crataegus in Amerika ist auf teilweise sexuelle Störungen (Apomixis) zurückzuführen, wie dies für die Gattungen Rubus und Potentilla in unserm Gebiet dargestellt ist; doch liegen erst wenige experimentelle Untersuchungen vor. Longley (1924b) hat an 70 amerikanischen Crataegus avten die Chromosomen gezählt und die Pollenentwicklung untersucht: die 13 diploiden Arten (2n = 32) sind besonders im Südwesten verbreitet und entwickeln vollständig normalen Pollen; keine Störungen in der Meiose. Die tri-und tetraploiden Arten weisen durchwegs Störungen auf; je nach dem Grad der Störungen entwickeln verschiedene Arten noch teilweise normalen Pollen. So ist zu vermuten, daß die diploiden Arten normal sexuell und die tri- und tetraploiden Arten apomiktisch sind. Seither haben Palmer (1932), Ricket (1936 Ricket (1937) und Camp (1942) auf Apomixis in der Gattung Crataegus hingewiesen. An 40 Arten (die meisten aus der UdSSR) fand Gladkova (1968) 2n = 34, 51 und 68.

Aus Analogieschlüssen (es sind keine Gattungen aus der Familie der Rosaceae bekannt, die sich in bezug auf Vielgestaltigkeit und Fortpflanzung in der Alten und Neuen Welt grundsätzlich verschieden verhalten) muß man vermuten, daß sich die Gattung Crataegus in Eurasien ähnlich verhält wie in Amerika. Unsere beiden Arten C. Oxyacantha und C. monogyna wurden schon früh als sehr vielgestaltig erkannt. In einer vorläufigen Mitteilung hat Koch (1927) für das Gebiet der Nordostschweiz 6 Arten aufgezählt: C. Oxyacantha , C. monogyna , C. macrocarpa Hegetschweiler , 2 Arten stammten aus der schwedischen Flora ( C. Palmstruchii Lindm. , C. curvisepala Lindm. ), 1 Art C. helvetica , war neu (ohne Diagnose), jetzt als C. oxyacantha L. ssp. walokochiana Hrabetova beschrieben. In dem mehrere 1000 Bogen umfassenden, sorgfältig gesammelten und präparierten Material aus der Nordostschweiz hat W. Koch zahlreiche neue Namen eingeführt, jedoch ohne zugehörige Diagnose und ohne etwas darüber zu publizieren. Auf Grund von Herbarstudien hat Mang (1968) Schlüssel und Diagnosen von 9 Arten (5 davon kommen auch in der Schweiz vor), einigen Unterarten und Bastarden publiziert. Die Gattung sollte im weiten europäischen Verbreitungsgebiet auf experimenteller Grundlage untersucht werden.

Untersuchungsmaterial

Zweige mit reifen Früchten; Früchte sorgfältig präparieren, so daß die Stellung der Kelchblätter erhalten bleibt.

Kingdom

Plantae

Phylum

Tracheophyta

Class

Magnoliopsida

Order

Rosales

Family

Rosaceae

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