Holcus mollis L.
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/DC5AACBD-59E9-C800-C50C-EB757C8A344C |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Holcus mollis L. |
status |
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Holcus mollis L. View in CoL View at ENA
Weiches Honiggras
30-100 cm hoch, lange, unterirdische Ausläufer treibend, blaugrün bis graugrün, mit Ausnahme der Stengelknoten kahl oder zerstreut behaart, Stengelknoten bärtig behaart; Habitus wie H. lanatus (Nr. 1). Blätter deutlich rauh; Blatthäutchen nicht behaart, am Rande fein bewimpert; Blattscheiden nicht erweitert. Hüllspelzen kahl, auf dem Kiel rauh, gelblich, fein zugespitzt. Deckspelze der obern, ♂ Blüte mit Granne, die die Hüllspelzen etwa um ⅓ ihrer Länge überragt. - Blüte: Früher Sommer.
Zytologische Angaben. Polyploide Reihe: Von 573 aus verschiedenen Gebieten Englands, Schottlands und einem Fundort in Frankreich untersuchten Pflanzen besaßen 143 die Zahl 2n = 28, 358 die Zahl 2n = 35, 70 die Zahl 2n = 42 und 2 die Zahl 2n = 49. Die tetraploide Sippe (2n = 28) besitzt normale Meiosen und ist fertil; sie ist wahrscheinlich allopolyploid, da die Paarung der Chromosomen in der Meiose unregelmäßig ist; sie bevorzugt trockenere Standorte, während die höher polyploiden Sippen feuchtere bis nasse Standorte (Sphagnumpolster) besiedeln. Die pentaploide Sippe (2n = 35) ist wahrscheinlich durch Rückkreuzung aus einem Artbastard entstanden (s. dort) und ist der vegetativen Fortpflanzung wegen sehr konkurrenzfähig. Die hexaploide Sippe (2n = 42) ist wenig fertil (wahrscheinlich aus der tetraploiden entstanden); in der Meiose entstehen Zellen mit ganz verschiedenen Chromosomenzahlen. Über die Sippe mit 2n = 49 läßt sich nichts aussagen, da Material zuwenig umfangreich. Für apomiktische Fortpflanzung gibt es keine Anhaltspunkte. Sippen meist selbststeril. (Alles nach Jones 1958.) Die Sippen mit 2n = 28, 35 und 42 Chromosomen lassen sich nach äußern Merkmalen auch statistisch nicht unterscheiden (Jones und Carroll 1962). Es scheint, daß Pflanzen mit aneuploiden Chromosomenzahlen, die gemäß den experimentellen Untersuchungen häufig entstehen müssen, trotz vegetativer Fortpflanzung wenig lebensfähig sind, denn sie wurden in natürlichen Populationen nur sehr selten gefunden; gleiche Verhältnisse liegen bei Agrostis tenuis vor. Löve und Löve (1942b 1944b) und Litardière (1949a) fanden an Material aus Westeuropa nur 2n = 28.
Standort. Kollin und montan, selten subalpin. Kalkfreie, trockene bis feuchte, sandige bis lehmige Böden. Naturwiesen, Äcker, lichte Wälder (z. B. Querco-Betuletum Tx. 1929).
Verbreitung. Europäische Pflanze: Nordgrenze in Norwegen bei 64° NB, Südschweden, Baltikum; südwärts bis in die mittelspanischen Gebirge, Sardinien, Korsika, Süditalien, Rhodopen (griechisch-bulgarisches Grenzgebirge); Ostgrenze in Westrußland. Verbreitungskarte von Meusel (1964). - Im Gebiet verbreitet, aber nur in den Gegenden mit kalkfreien Böden häufig.
Bemerkungen. Es bleibt festzustellen, ob im Gebiet auch verschieden polyploide Sippen vorkommen und ob sie sich ökologisch ähnlich verhalten wie die Sippen in England.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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