Nitella mucronata (A. Braun) Miq.

Info Flora, 2021, Info Flora Schweiz - Characeae, https://www.infoflora.ch/de/flora/characeae.html (accessed 2023-10-20) : -

publication ID

292521

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.10919508

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/C28A5353-BB6D-9480-6048-59052B8B1FBB

treatment provided by

Plazi

scientific name

Nitella mucronata (A. Braun) Miq.
status

 

Nitella mucronata (A. Braun) Miq.

Stachelspitzige Glanzleuchteralge

Art ISFS: Checklist: 50037 Characeae Nitella Nitella arthrodactylée Nitella mucronata (A. Braun) Miq.

Bestimmungsschlüssel

Zusammenfassung

Artbeschreibung Für eine Nitella eher robuste Pflanze variabler Grösse (15 - 40 cm hoch), von Grund auf verzweigt und in seichten Gewässern ein wenig buschige rasenbildend. Sprossachse: 0,4 - 1,2 mm dick. Internodien: 1- bis 2(3)-mal so lang wie die Äste. Rinde: ohne. Stacheln: keine. Stipularen: keine. Quirl: gewöhnlich 6 Äste, wobei jeder Ast von 5 - 6 cm Länge 1- bis 2(3)-mal 2- bis 5-strahlig geteilt ist. Aststrahlen fertiler Astquirle folgen in engeren Abständen. Die Endstrahlen sind hauptsächlich zweizellig und die Endzelle ist am Grund viel schmaler als die vorangehende Zelle und auffallend stachelspitzig am Ende (mucronatus). Monözisch. Gametangien: männliche und weibliche können an jeder Astgabelung verbunden vorkommen; ohne Schleimhülle. Antheridien: einzeln und klein mit einem Durchmesser von 0,2 bis 0,35 mm, gelb-orange. Oogonien: einzeln oder zu zweien, 0,43 - 0,63 mm lang, 0,3 - 0,45 mm breit. Oosporen: graubraun bis schwärzlich, dorsoventral abgeflacht, 0,25 - 0,4 mm hoch und 0,23 - 0,35 mm breit, mit 6 - 7 in Spiralen geflügelten Rippen und einer netzartig gefelderten Aussenwand (unter dem Mikroskop). Bulbillen: fehlend.

Phänologie Die Alge besiedelt dauernd wasserführende, aber auch temporäre Gewässer, wenn bis im Sommer geflutet. In tiefen Gewässern ist sie mehrjährig und behält den vegetativen Spross im Winter, in temporären ist sie einjährig und bildet relativ spät Früchte in der Zeit vom Juni bis anfangs Herbst. Verwechslungsmöglichkeiten Nitella mucronata gehört zu den Nitella-Arten mit mehrzelligen Endstrahlen (Arthrodactylae). Sie wird oft mit N. gracilis verwechselt. Sie unterscheidet sich durch ihre kräftigere Gestalt, ihre stachelspitzigen Endstrahlen und die netzadrige Oosporenaussenwand. Zudem ist sie gegenüber dem Nährstoff- und Kalkgehalt des Wassers viel toleranter.

Standort und Verbreitung in der Schweiz Diese Art konnte in jüngster Zeit im Kanton Genf in einem revitalisierten Kanal sowie im benachbarten Moor (Seymaz, Gy) nachgewiesen werden, ferner im Kanton Zürich in einem Flachmoor ( Gütighausen Weiher) im Wald an der Thur, ausserdem in einem Wasserbecken des Botanischen Gartens der Stadt Bern. Zudem kommt sie noch an der französisch-genferischen Grenze in einer alten Kiesgrube (Pougny, F-Ain) vor. Früher kam die Art im Katzensee (ZH), in der Limmat bei Oberengstringen (ZH), am Bodensee bei Horn (TG) und Konstanz (D), in einem Moor bei Bern (BE) und im bei Yvorne im Chablais vaudois (VD) vor.

Allemeine Verbreitung Kosmopolit. Status

Status IUCN: Stark gefährdet

Nationale Priorität: 3 - Mittlere nationale Priorität

Internationale Verantwortung: 1 - Gering Erhalten/ Fördern Gefährdungen Habitatverlust Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen Gewässereutrophierung Wissenslücken

Ökologie

In der Schweiz präsent in Mooren und im flachen (<1 m) Uferbereich von langsam fliessenden Bächen, aber auch noch in tiefen Kiesgrubenweihern (8 - 10 m), oft auf organisch angereichertem Feinsubstrat. Das Wasser ist mesotroph bis meso-eutroph, neutral oder alkalisch (pH = 6,2 - 7,5). Es sind schattige Standorte im Tiefland mit schwachen Temperatur- und Lichtverhältnissen. Diese Art ist unter den Nitellen ökologisch am tolerantesten. Lebensraum Milieux Phytosuisse (&copy; Prunier et al. 2017)

I.1.1.2.4 - Nitelletum mucronatae

Lebensraum nach Delarze & al. 2015

1.1.1 - Armleuchteralgengesellschaft (Charion)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt Charakterart Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Ruhiges Wasser 2 - Schwerpunktlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name ( Checklist 2017): Nitella mucronata (A. Braun) Miq.

Volksname Deutscher Name: Stachelspitzige Glanzleuchteralge

Nom français: -- Nome italiano: --

Status Indigenat: Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (nach Walter & Gillett 1997): Nein Status Rote Liste national 2012

Status IUCN: Stark gefährdet

Zusätzliche Informationen Kriterien IUCN: --

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN

Status nationale Priorität /Verantwortung

Nationale Priorität 3 - Mittlere nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

Kein internationaler, nationaler oder kantonaler Schutz

Erhalten/ Fördern Gefährdungen und Massnahmen Habitatverlust Alte Abbaustellen von Sand, Kies oder anderen Baurohstoffen erhalten. Kanalisierte Bäche im Wasserlauf und Uferbereich revitalisieren. Altbekannten Standorte aufwerten und wo keine vorhanden, neue Stillgewässer in Auengebieten, im Seeuferbereich und in Moore anlegen. Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen Kleingewässer ( Tümpeln und Weiher) anlegen, die unterschiedliche Tiefen aufweisen und erst im Herbst ganz oder teilweise trockenfallen ( Sommer-Herbstfertilität). Das Trockenfallen sollte möglichst nicht überall gleichzeitig erfolgen und eine natürliche Dynamik ergeben: gewisse regelmässig jeden Sommer, andere nur in sehr heissen und niederschlagsarmen Jahren. Wiederherstellen einer natürlichen Dynamik durch mehr Gewässerraum, der Pionierstandorte generiert. Gewässereutrophierung Den Phosphat- und Nitratgehalt des Wassers auf mesotrophem Niveau halten, indem der Zufluss diffuser Nährstoffeinträge über Boden-Abschwemmungen, Drainagen usw. in die Litoralzone der Seen und Weiher verhindert wird. Breite Pufferzonen im Uferbereich anlegen, aus Sumpfbereichen, Gebüsch- und Gehölzstreifen, Waldstücken. Mit den zur Verfügung stehenden Instrumenten der Landwirtschaftspolitik, extensive Bewirtschaftungen im Einzugsgebiet sowie in unmittelbarer Nähe der Gewässer fördern. Wissenslücken Mehr Wissen über die

Ökologie

der Art in Erfahrung bringen, durch langzeitige Beobachtungen bekannter Vorkommen. Kleingewässer nach der Art verstärkt absuchen ( überwachen), vor allem neu geschaffene und revitalisierte langsam fliessende Bäche sowie Kiesgruben und Moore, um neue Vorkommen in der Schweiz entdecken zu können.

Kingdom

Plantae

Phylum

Charophyta

Class

Charophyceae

Order

Charales

Family

Characeae

Genus

Nitella

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