Cannabis sativa L.
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/B2395C5E-46C9-F1C8-EFA6-2B03083E62AD |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Cannabis sativa L. |
status |
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Cannabis sativa L. View in CoL View at ENA
Hanf
1 jährig; 0,5-3,5 m hoch, mit langer Pfahlwurzel. Stengel aufrecht, meist verzweigt, rauh behaart; mit unten gegenständigen, oben oft wechselständigen Blättern. Blätter im Umriß rundlich, bis zum Grunde radiär 5-11teilig, die einzelnen Abschnitte ( Teilblätter) schmal lanzettlich, der Mittelabschnitt (in der Richtung der Fortsetzung des Blattstiels) am gröβten, 5-20 cm lang, 5-8mal so lang wie breit, die dem Blattstiel benachbarten Abschnitte am kleinsten; alle Abschnitte gezähnt (an der Spitze und am Grund ein kurzes Stück ohne Zähne), oberseits dunkelgrün, rauh behaart, unterseits heller, weich behaart; Blattstiel bis etwa 5 cm lang; Nebenblätter vom Grunde an verschmälert, bräunlich. ♂ und ♀ Blüten auf verschiedenen Pflanzen (2 häusig). ♂ Blütenstände rispenartig. ♂ Blüten mit 5 freien, ca. 5 mm langen, spitzen Perigonblättern, die einen grünen, rauh behaarten Mittelstreifen und einen häutigen Rand haben; Staubblätter 5. ♀ Blüten einzeln oder zu 2 in Blattachseln; jede Blüte von einem grünen Vorblatt umschlossen; Perigon klein, verwachsen, häutig, nur die untere Hälfte des Fruchtknotens umschlieβend; Fruchtknoten aus 2 Fruchtblättern, 1 fächerig, 1samig, mit 2 Narben. Reife Frucht vom Vorblatt umschlossen, eine 3-5 mm lange Nuß. - Blüte: Sommer.
Zytologische Angaben. 2n = 20: Zahlreiche, übereinstimmende Zählungen, zusammengestellt in Löve und Löve (1961). Geschlechtschromosomen eindeutig feststellbar und Geschlechtsdetermination (XY-Typ) geklärt; Literatur zusammengestellt von Westergaard (1958) und Menzel (1964).
Standort. Kollin. Auf Schuttplätzen oft verwildert (Vogelfutter); im Süden des Gebiets gelegentlich Ackerunkraut.
Verbreitung. Ursprünglich wahrscheinlich zentralasiatische Pflanze (vielleicht auch in Südosteuropa ursprünglich); heute vor allem in subtropischen Gebieten als Kulturpflanze verbreitet ( Öl, Fasern), in gemäßigten Zonen Kulturrelikt oder eingeschleppt.
Bemerkungen. Nach pollenanalytischen Untersuchungen (Zoller 1960) begann im Gebiet gleichzeitig südlich und nördlich der Alpen im 5. Jahrhundert ( Völkerwanderungszeit) der Anbau von Hanf; im Spätmittelalter (11. und 12. Jahrhundert) wurde der Anbau von Hanf zusammen mit dem Ackerbau bis auf Höhen von 1500 m ausgedehnt. Gegen das Ende des 19. Jahrhunderts hat der Hanfanbau im Gebiet seine Bedeutung verloren.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.