Cannabis sativa L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 704

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/B2395C5E-46C9-F1C8-EFA6-2B03083E62AD

treatment provided by

Donat

scientific name

Cannabis sativa L.
status

 

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Hanf

1 jährig; 0,5-3,5 m hoch, mit langer Pfahlwurzel. Stengel aufrecht, meist verzweigt, rauh behaart; mit unten gegenständigen, oben oft wechselständigen Blättern. Blätter im Umriß rundlich, bis zum Grunde radiär 5-11teilig, die einzelnen Abschnitte ( Teilblätter) schmal lanzettlich, der Mittelabschnitt (in der Richtung der Fortsetzung des Blattstiels) am gröβten, 5-20 cm lang, 5-8mal so lang wie breit, die dem Blattstiel benachbarten Abschnitte am kleinsten; alle Abschnitte gezähnt (an der Spitze und am Grund ein kurzes Stück ohne Zähne), oberseits dunkelgrün, rauh behaart, unterseits heller, weich behaart; Blattstiel bis etwa 5 cm lang; Nebenblätter vom Grunde an verschmälert, bräunlich. ♂ und ♀ Blüten auf verschiedenen Pflanzen (2 häusig). ♂ Blütenstände rispenartig. ♂ Blüten mit 5 freien, ca. 5 mm langen, spitzen Perigonblättern, die einen grünen, rauh behaarten Mittelstreifen und einen häutigen Rand haben; Staubblätter 5. ♀ Blüten einzeln oder zu 2 in Blattachseln; jede Blüte von einem grünen Vorblatt umschlossen; Perigon klein, verwachsen, häutig, nur die untere Hälfte des Fruchtknotens umschlieβend; Fruchtknoten aus 2 Fruchtblättern, 1 fächerig, 1samig, mit 2 Narben. Reife Frucht vom Vorblatt umschlossen, eine 3-5 mm lange Nuß. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 20: Zahlreiche, übereinstimmende Zählungen, zusammengestellt in Löve und Löve (1961). Geschlechtschromosomen eindeutig feststellbar und Geschlechtsdetermination (XY-Typ) geklärt; Literatur zusammengestellt von Westergaard (1958) und Menzel (1964).

Standort. Kollin. Auf Schuttplätzen oft verwildert (Vogelfutter); im Süden des Gebiets gelegentlich Ackerunkraut.

Verbreitung. Ursprünglich wahrscheinlich zentralasiatische Pflanze (vielleicht auch in Südosteuropa ursprünglich); heute vor allem in subtropischen Gebieten als Kulturpflanze verbreitet ( Öl, Fasern), in gemäßigten Zonen Kulturrelikt oder eingeschleppt.

Bemerkungen. Nach pollenanalytischen Untersuchungen (Zoller 1960) begann im Gebiet gleichzeitig südlich und nördlich der Alpen im 5. Jahrhundert ( Völkerwanderungszeit) der Anbau von Hanf; im Spätmittelalter (11. und 12. Jahrhundert) wurde der Anbau von Hanf zusammen mit dem Ackerbau bis auf Höhen von 1500 m ausgedehnt. Gegen das Ende des 19. Jahrhunderts hat der Hanfanbau im Gebiet seine Bedeutung verloren.

Kingdom

Plantae

Phylum

Tracheophyta

Class

Magnoliopsida

Order

Rosales

Family

Cannabaceae

Genus

Cannabis

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