Orobanche L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Orobanchaceae, Birkhaeuser Verlag : 260-251

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292249

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/A985D85C-6D64-B81A-C089-C5AE8A354492

treatment provided by

Donat

scientific name

Orobanche L.
status

 

Orobanche L.

Sommerwurz, Würger

Pflanzen 1 jährig ( O. ramosa ) oder 2 jährig bis ausdauernd (meist 1-3 Jahre von der Keimung bis zur Blüte; nach der Fruchtbildung stirbt die Pflanze ab; durch Knollenbildung an sekundären Haustorien kann sich die Pflanze gelegentlich vegetativ erneuern); im obern Teil sind unsere Arten drüsig behaart. Stengel einfach (nur bei O. ramosa verzweigt), aufrecht, hellgelb bis braun oder violett, am Grunde (im Boden) oft knollig verdickt. Blüten in einer wenig- bis vielblütigen, vor der Blütezeit dichten, später verlängerten und lockeren Ähre oder Traube (die untern Blüten gelegentlich gestielt). Krone weiß, gelb, braun, rot, violett oder blau, oft dunkler geadert; Kronrand 2lippig und fein und unregelmäßig gezähnt; Oberlippe ungeteilt oder 2teilig; Unterlippe 3teilig. Staubfäden unten kahl oder mit drüsenlosen Haaren, oben meist mit einzelnen kleinen Drüsenhaaren. Staubbeutel kahl oder mit wenigen Haaren (nur bei O. arenaria dicht behaart). Fruchtknoten aus 2 Fruchtblättern; Griffel meist mit einzelnen Drüsenhaaren, mit 2teiliger oder trichterförmiger Narbe. Narbe weiß, gelb, lila, rot, braun oder violett (an Herbarmaterial Farbe meist nicht mehr feststellbar). Samen eiförmig, sehr klein (ca. 0,001 mg schwer), 0,2 - 0,5 mm lang, dunkelbraun, mit wabenartiger Oberfläche, bis weit über 1500 Samen je Fruchtkapsel (in der einheimischen Flora sonst nur bei den Orchidaceae so kleine Samen!).

Die Gattung Orobanche , die von Beck (1930) monographisch bearbeitet wurde, umfaßt etwa 90 eurasiatische und mediterrane und etwa 10 amerikanische Arten. Chromosomengrundzahlen: n = 12 und 19.

Die Systematik der im Gebiet vorkommenden Arten bedarf einer experimentellen Überprüfung. Es ist namentlich abzuklären, wie weit die Wirtsspezifizät der einzelnen Arten geht und wie weit sie mit morphologischen Merkmalen gekoppelt ist. Bei der amerikanischen O. uniflora L. sind apomiktische Sippen bekannt (Jensen 1951). Die Arten der Gattung Orobanche sind allgemein an warme Standorte gebunden. Infolge der sehr leichten Samen ist eine Verbreitung über weite Strecken durch den Wind möglich.

Die Arten Nr. 1-3 werden gelegentlich auch als eigene Gattung Phelipaea Desf. abgetrennt.

Untersuchungsmaterial

Zur sicheren Bestimmung von Orobanche arten ist es meist notwendig, beim Sammeln die Wirtspflanzen zu suchen (zur eindeutigen Identifizierung muß die unterirdische Verbindungsstelle zwischen Orobanche und Wirtspflanze sorgfältig freigegraben werden) sowie die Farbe der Krone und der Narbe zu notieren.

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