Poecilochthonius italicus
publication ID |
ORI10014 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.6284298 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/A69BE845-BFD2-FCF9-6265-1DD548C75992 |
treatment provided by |
Thomas |
scientific name |
Poecilochthonius italicus |
status |
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Poecilochthonius italicus View in CoL (Berlese, 1910) (Abb. 7a bis d)
Brachychthonius brevis var. italicus Berlese , 1910a: p. 220, Taf. 19, Fig. 40.
Brachychthonius italicus : van der Hammen 1959, p. 20.
In dem hier aus Europa vorliegenden, als Brachychthonius beziehungsweise Poecilochthonius italicus (Berlese, 1910) bezeichneten Material lassen sich 2 Formen unterscheiden, die unter anderem in der unterschiedlichen Größe, durch lange oder kurze Dorsalborsten sowie durch die Anordnung der ps 1- und ps2-Borsten auf dem Pygidium differieren. Der differentialdiagnostisch auffälligste Unterschied besteht aber in der Länge und Stärke der Dorsalborsten (e1 = 16,5 bis 20,5 µm oder e1 = 22,5 bis 28,7 µm). Zwischen beiden Formen ließen sich bisher keine Übergänge feststellen, so daß sie als selbständige Taxa bewertet werden müssen.
Berlese (1910a, Fig. 40) bildet nun als italicus ein leicht gequetschtes Tier mit kurzen Dorsalborsten ab, dessen übrige Merkmale dagegen besser mit der langborstigen Form übereinstimmen. Das Typusexemplar von italicus Berlese gehört aber eindeutig der langborstigen Form an, wie sich Dr. Bernini (briefl. Mitteilung) durch einen Vergleich mit entsprechenden, in dieser Arbeit genannten Exemplaren überzeugen konnte. Auch sammelte er mehrere Tiere vom Locus typicus, die alle mit der langborstigen Form über-. Berlese hat demzufolge die Dorsalborsten wesentlich zu kurz gezeichnet, so daß die Ähnlichkeit der Dorsalskulpturen beider Formen zur Identifizierung der in Mittel- und Nordeuropa häufigeren kurzborstigen Tiere mit italicus Berlese geführt hat.
Somit können nur die kleineren, lange Dorsalborsten besitzende Tiere den wahren italicus Berlese repräsentieren, während die kurzborstige Form, wie nachfolgend ausgefuehrt wird, als Poecilochthonius spiciger (Berlese, 1910 a) bezeichnet werden muß.
Material: IZS: 1 Ad., Italien, Basiluzzo GoogleMaps (Isle Eolie), humus sotto Pistacia lenticus , F. Bernini leg. 31. 3. 1971.
ZMB Nr. 430/B108 : 9 Ad., 3 N3, DDR, Jonastal GoogleMaps , 8 km WSW Arnstadt, Thüringen, 400 m, südexponierter Trockenhang, Graswurzelfilz auf Kalkschiefer, M. Moritz leg. 3.8.1965. - ZMB Nr. 430/B214 : 2 Ad., DDR, Muecheln bei Halle, suedexponierter Kalkschotterhang GoogleMaps , Trockenrasenbewuchs auf Kalkschotter, schattig und feucht, M. Moritz leg. 1. 11. 1970. - ZMB Nr. 430/B291 : 1 Ad., Österreich, Südkärnten, Umgebung von Miclauzhof GoogleMaps , Rotbuchenwald mit eingestreuten Fichten und Föhren, R. Schuster leg. 16. 4. 1961 et ded. - ZMB Nr. 430/U4 : 9 Ad., Ungarn, NW-Auslaeufer des Bueckgebirges , suedostexponierter tertiaerer Loeshang GoogleMaps , Grassteppe, M. Moritz leg. 25. 9. 1964.
Typus, Locus typicus: Der Typus befindet sich als mikroskopisches Präparat der Coll. Berlese im Institute Sperimentale per la Zoologia Agraria Firenze.
Der Locus typicus ist Italien, Florenz GoogleMaps .
Beschreibung: Farbe goldgelb bis rötlicbgelbbraun. Dorsalborsten lang und verhält- dick. Die Randborsten des Notogaster erreichen die Ansatzstellen der nächst- Borsten. Dorsalfelder glatt und einfach umrandet.
Prodorsum relativ breit und kurz, das durchschnittliche Verhältnis zwischen Länge und Breite beträgt 1,04. Hinter den Interlamellarhaaren fällt das Prodorsumprofil schräg zum etwas niedrigeren Hals- oder Basisteil ab, vor den Interlamellarhaaren verläuft das Profil dagegen im leicht konvexen Bogen bis zum Rostrum, das nicht besonders abgesetzt ist. Die Lateralzähne des Rostrum sind zu einem etwas unregelmäßig gestalteten flachen dreieckigen Zahn verschmolzen, von dem nur caudal eine Nebenspitze von der ebenfalls gerundeten Hauptspitze abgesetzt ist (Abb. 7bc). Die vorderen Medianfelder des Prodorsum sind wellig, die hinteren dagegen glattumrandet. Die Prodorsumhaare sind lang und ziemlich steif. Die Lamellar- und Interlamellarhaare sind bedeutend länger als die Rostralhaare. Lamellar- und Interlamellarhaare haben gleichen Abstand.
Der runde Exobothridialhöcker erreicht den Lateralrand des Prodorsum. Die schlanke Sensilluskeule ist allseitig mit feinen und langen Borsten besetzt. Das durchschnittliche Längenverhältnis zwischen Keule und Sensillusstiel beträgt 1,83.
Notogaster sich nur leicht caudad verjüngend, Schultereckcn nur wenig vorstehend. Die Dorsalfelder sind glatt und nur einfach umrandet. Die verschmolzenen Medianfelder des Notogasterschildes Na bilden ein zusammenhängendes Längsband, das durch je eine durch wenige Punkte angedeutete Querlinie in der vorderen Hälfte und in der Mitte untergliedert ist. Die hintere, caudad spitz auslaufende Hälfte des Medianbandes ist in der Regel bauchig erweitert, nicht aber taillenartig eingeschnürt wie bei P. spiciger . Der Kutikularring ist vollständig geschlossen. Er liegt in der vorderen transversalen Begrenzung eines großen dreieckigen Rosettenfeldes, das durch Verschmelzung der lateralen und caudalen Felder zustandegekommen ist. Lediglich eine schräg nach hinten verlaufende sehr feine Linie ist als Rest ursprünglicher Feldgrenzen in diesem Dreiecksfeld erkennbar.
Die Notogasterborsten sind lang und steif. Die d1-Borsten überragen den Hinterrand des Notogasterschildes Na mit mehr als einem Drittel ihrer Länge. Die Randborsten erreichen fast die Ansatzstellen der jeweils nächstfolgenden. Die f1-Borsten des Pygidium über- in der Aufsicht den Ansatzpunkt der h1-Borsten. Die ps1-Borsten überragen den Hinterrand des Pygidium mit einem Drittel ihrer Länge. Die ps2-Borsten stehen lateral in gleicher Höhe neben den medianen ps1-Borsten. Von dorsal sind daher beide Borsten nebeneinander in gleicher Höhe am Pygidiumrand erkennbar.
Systematische Stellung: Poecilochthonius italicus ist mit der im folgenden beschriebenen P. spiciger (Berlese) nahe verwandt. Beide Arten wurden im europäischen Material bisher nicht auseinandergehalten. Die differentialdiagnostischen Merkmale sind bei P. spiciger genannt.
P. italicus kommt zwar mit P. spiciger sympatrisch in Mitteleuropa vor, dürfte aber ihren Verbreitungsschwerpunkt als termophile Art in Südeuropa haben.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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