Fulgoromorpha

Sára, A. & Riedle, M., 2009, Untersuchungen zur Zikadenfauna (Hemiptera, Auchenorrhyncha) zweier Weingärten nördlich von Wien, Linzer biologische Beiträge 41 (2), pp. 1767-1792 : 1770-1773

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5280153

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/A60C9B31-A613-FFE8-FF5C-FCBBFD94FED9

treatment provided by

Carolina

scientific name

Fulgoromorpha
status

 

Fulgoromorpha

Insgesamt wurden 21 Fulgoromorpha-Arten an den beiden Standorten gefunden ( Tab. 1).

Cixius sp. wurde nicht erneut belegt. Arten dieser Gattung sind v.a. Waldarten, die an Laub- und Nadelgehölzen leben.

Hyalesthes obsoletus wurde schon in der vergangenen Publikation genannt, allerdings konnte er seither sowohl in Klosterneuburg, als auch in Langenzersdorf regelmässig nachgewiesen werden. Er besiedelt Brachen, Ruderalbiotope und Störstellen auf Trokkenrasen und gilt als stark gefährdet. Die Hauptwirtspflanze ist Convolvulus arvensis.

Ausserdem konnte 2008 erstmals Hyalesthes philesakis nachgewiesen werden. Diese Art lebt polyphag an Laubgehölzen in trockenwarmen Gebüschen und Waldsäumen. In Österreich gilt er als vom Aussterben bedroht (CR) und zählt daher als besonders wertvoller Nachweis. In Klosterneuburg konnten nur 2 Individuen auf Gelbtafeln nachgewiesen werden, während in Langenzersdorf 9 Tiere gefunden wurden.

Pentastiridius -Arten kommen in Gewässernähe vor, konnten jedoch nicht wieder gefangen werden.

Reptalus panzeri konnte erneut belegt werden. Sie lebt an trockenwarmen, offenen Weg-

säumen in der Krautschicht und auf Sträuchern. In Österreich wurde die Gefährdung als Vorwarnstufe (NT) eingeordnet.

Asiraca clavicornis lebt an trockenen, gestörten Standorten an Kräutern und wurde regelmässig aber in geringer Zahl beobachtet. In Österreich steht sie auf der Vorwarnstufe (NT).

Von Delphax crassicornis wurde überraschend am Weingartenstandort in Langenzersdorf 1 Exemplar nachgewiesen. Diese Art bewohnt üblicherweise Verlandungszonen von Stillgewässern und ernährt sich von Phragmites australis . Ausserdem gilt sie in Österreich als stark gefährdet (EN).

Dicranotropis hamata ist eine Offenlandart und meist an gestörten Standorten zu finden. Sie ernährt sich von Gräsern und war an beiden Standorten häufig anzutreffen, allerdings nur in den Laubsaugerfängen.

Ditropsis flavipes lebt auf trockenem Grünland an Bromus erectus . Die Art gilt in Österreich als stark gefährdet (EN). Am Standort Langenzersdorf konnten im Mai 2009 einige Individuen belegt werden.

Von Eurybregma nigrolineata , welche mässig trockene, meist gestörte Standorte besiedelt, wurden sowohl makroptere als auch brachyptere Individuen in geringer Zahl nachgewiesen. Als Nahrung dienen ihr hochwüchsige Gräser.

Eurysula lurida ist in Ruderalfluren und Hochgrasbeständen anzutreffen, wo sie an Calamagrostis epigejos und C. canescens lebt. Es wurden nur Einzeltiere in Klosterneuburg gefangen.

Von Jassidaeus lugubris konnte 1 Individuum in Klosterneuburg nachgewiesen werden. Die Art lebt auf vegetationsarmen Trockenrasen an Schwingel-Arten der Festuca ovina - Gruppe und gilt in Österreich als vom Aussterben bedroht (CR).

Javesella dubia lebt an frischen bis mässig nassen Standorten, vermutlich auf Salzwiesen nahe Seen und Flüssen an Gräsern der Gattung Agrostis . Von dieser Art wurde nur 1 Individuum auf einer Gelbtafel nachgewiesen.

Javesella pellucida lebt als Offenlandart an eher nährstoffreichen Standorten an Gräsern. In Langenzersdorf war sie regelmässig in den Laubsaugerfängen zu finden, jedoch waren nur einzelne Individuen auf den Gelbtafeln.

Laodelphax striatella gilt als Pionierart bzw. Kulturfolger und ernährt sich von Gräsern. Diese Art wurde sowohl mit dem Sauger als auch mit Gelbtafeln sehr oft gefangen. Es konnten brachyptere und makroptere Tiere erfasst werden.

Megadelphax sordidula bewohnt Wiesen, in intensiv genutzten Gebieten nur noch Wegränder. Als Nahrungspflanze nutzt sie Arrhenatherum elatius . An beiden Standorten wurden Einzelindividuen auf Gelbtafeln belegt.

Ribautodelphax albostriata lebt auf trockenem Grünland und Brachen an Poa pratensis . 2009 konnten einige Tiere mit dem Laubsauger in Langenzersdorf gefangen werden.

Vom Europäischen Laternenträger, Dictyophara europaea konnten am Standort Langenzersdorf im Spätsommer regelmässig einzelne Tiere beobachtet werden. Er lebt polyphag an Gräsern, Kräutern und Laubgehölzen und ist in Österreich gefährdet (VU).

Issus coleoptratus lebt in Wäldern, Waldsäumen, Gebüschen und Hochstaudenfluren, wo sie sich von Laubgehölzen ernährt. In Langenzersdorf wurde ein Exemplar belegt.

Tettigometra atra konnte 2009 wieder belegt werden. Ausserdem wurde 2009 ein Exemplar von Tettigometra virescens mit dem Laubsauger gefangen.

Beide Arten halten sich in Wiesen und Säumen auf und ernähren sich polyphag von Kräutern und Gräsern. Beide wurden nur am Standort Langenzersdorf nachgewiesen und gelten in Österreich als stark gefährdet (EN).

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