Centaurea nemoralis Jord.

Info Flora, 2021, Info Flora Schweiz - Asteraceae, https://www.infoflora.ch/de/flora/asteraceae.html (accessed 2023-10-20) : -

publication ID

292499

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.10915657

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/A48223F0-767D-4710-42BA-3B8330B536E7

treatment provided by

Plazi

scientific name

Centaurea nemoralis Jord.
status

 

Centaurea nemoralis Jord. View in CoL

Schwarze Flockenblume

Art ISFS: 99300 Checklist: 1010900 Asteraceae Centaurea Centaurea jacea aggr. Centaurea nemoralis Jord.

Bestimmungsschlüssel

Zusammenfassung

Artbeschreibung (nach Lauber & al. 2018): 20-90 cm hoch. Stängel unter den Köpfen meist verdickt. Untere Blätter eiförmig bis lanzettlich, fein gezähnt oder ganzrandig, ungeteilt oder fiederteilig. Blüten purpurn, die äusseren kaum vergrössert. Hülle 1-1,5 cm lang und ebenso dick. Hüllblätter mit schwarzen, kammförmig gefransten Anhängseln, die den grünen Teil der Hülle meist ganz verdecken. Früchte ca. 3 mm, Pappus ca. 1 mm lang, dunkel.

Blütezeit (nach Lauber & al. 2018): 7-10

Standort und Verbreitung in der Schweiz (nach Lauber & al. 2018): Magere Wiesen, Waldränder / kollin(-montan) / M, J

Verbreitung global (nach Lauber & al. 2018): Westeuropäisch

Ökologische Zeigerwerte (nach Landolt & al. 2010) 323-442.h.2n=22(44)

Status

Status IUCN: Stark gefährdet

Nationale Priorität: 3 - Mittlere nationale Priorität

Internationale Verantwortung: 1 - Gering Erhalten/ Fördern Gefährdungen Kleine, isolierte Vorkommen Ungeeignete Pflege (zu häufige, zu frühe Mahd (insbesondere zu früher Emdschnitt)) Eutrophierung der (Ginster-)Heiden Ungeeignete Beweidung (Intensive, Tritt, Frass) Rückgang der Lebensräume Konflikte mit BFF- und Vernetzungsprojektvorschriften

Ökologie

Lebensform Mehrjähriger Hemikryptophyt

Lebensraum Lebensraum nach Delarze & al. 2015

5.1.2 - Mesophiler Krautsaum (Trifolion medii)

Ökologische Zeigerwerte nach Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F mässig feucht Lichtzahl L hell Salzzeichen --
Reaktionszahl R sauer (pH 3.5-6.5) Temperaturzahl T kollin ( Laubmischwälder mit Eichen)
Nährstoffzahl N mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich Kontinentalitätszahl K subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name ( Checklist 2017): Centaurea nemoralis Jord.

Volksname Deutscher Name: Schwarze Flockenblume Nom français: Centaurée des bois Nome italiano: Fiordaliso boschivo

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
= Centaurea nemoralis Jord. Checklist 2017 99300
= Centaurea nemoralis Jord. Flora Helvetica 2001 2253
= Centaurea nemoralis Jord. Flora Helvetica 2012 2238
= Centaurea nemoralis Jord. Flora Helvetica 2018 View Cited Treatment 2238
= Centaurea nemoralis Jord. Index synonymique 1996 99300
= Centaurea nemoralis Jord. Landolt 1977 3011
= Centaurea nemoralis Jord. Landolt 1991 2429
= Centaurea nemoralis Jord. SISF/ISFS 2 99300
= Welten & Sutter 1982 1900

Status Indigenat: Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (nach Walter & Gillett 1997): Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN: Stark gefährdet

Zusätzliche Informationen Kriterien IUCN: B2ab(iii)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) stark gefährdet (Endangered) B2ab(iii)
Mittelland (MP) stark gefährdet (Endangered) B2ab(iii)
Alpennordflanke (NA) stark gefährdet (Endangered) B2ab(iii)
Alpensüdflanke (SA) --
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) --

Status nationale Priorität /Verantwortung

Nationale Priorität 3 - Mittlere nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
GE Vollständig geschützt (25.07.2007)
TG Vollständig geschützt (01.01.2018)
Schweiz --
VD Vollständig geschützt (02.03.2005)

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft: Z - Zielart weitere Informationen
Umweltziele für die Waldbewirtschaftung: Z - Zielart weitere Informationen

Erhalten/ Fördern Gefährdungen und Massnahmen Kleine, isolierte Vorkommen Schutz aller Fundstellen (Mikroreservate) Bewirtschaftungsverträge für alle Vorkommen anstreben Regelmässige Bestandeskontrollen alle 2-3 Jahre ausgewählter bestände Ex-situ Vermehrung von indigenem Material (Samen) und Wiederansiedlung an ursprünglichen (oder potentiellen) Fundstellen, Vernetzung bestehender Populationen (z.B. auf Rissmörane im Kt. Bern und Aargau, auf Biodiversitätsförderungflächen neue Stellen durch Einsaat in Waldsäume schaffen) Auf BFF mit Vernetzung sollte der Altgrasstreifen, entgegen den Auflagen, immer im selben Bereich, am Waldrand stehen gelassen werden! Die Nutzung oder Pflege des Waldsaums sollte wie oben dargelegt erfolgen. Für BFF mit Centaurea nemoralis , bei denen der Bewirtschafter beraten wird, sollte mit einem Meldesystem sichergestellt werden, dass der Bewirtschafter bei einer Kontrolle seiner BFF keine Abzüge bekommt (die Waldsaumpflege könnte ausnahmsweise auch im Winter gemacht werden, dann könnte es so aussehen, als hätte der Bewirtschafter entgegen der ÖAV die Fläche nicht genutzt). Ob eine derartige Behandlung der Waldsäume auf BFF mit Vernetzung allein mit Beratung machbar ist, ist fraglich. Falls die Bewirtschafter einverstanden sind, wäre ein Naturschutzvertrag besser. Ungeeignete Pflege (zu häufige, zu frühe Mahd (insbesondere zu früher Emdschnitt)) Späte Mahd (Herbstreinigungsschnitt; falls Balkenmähereinsatz, erst ab Obktober) Früher Schnitt unbedingt verbieten Material abführen (nicht einfach mulchen) Weidepflege nur selektiv, z.B. Brombeeren zurückschneiden Eutrophierung der (Ginster-)Heiden Stufigen Waldrand mit Krautsaum zulassen, keine Düngung in Pufferstreifen, keine Intensivnutzung bis in den Krautsaum hinein Förderung der extensiven Landwirtschaft ohne Dünger Ungeeignete Beweidung (Intensive, Tritt, Frass) In Gebieten mit Vorkommen nur extensive Beweidung erlauben Eventuell auszäunen der Populationen und pflegen Bewirtschafter sensibilisieren Rückgang der Lebensräume Gehölz oder Waldrand regelmässig zurückschneiden Erhalten oder Fördern von eher nährstoffarmen, kalkarmen Böden und späte Mahd, damit die spätblühende Art versamen kann Konflikte mit BFF- und Vernetzungsprojektvorschriften Anpassung der jeweiligen Verträge auf die Bedürfnisse von Centaurea nemoralis (z.B. Altgrasstreifen dort, wo es für deren Förderung Sinn macht) In-situ Massnahmen Close Mehr Informationen R. Höcker, 2008: Centaurea nigra L. subsp. nemoralis (Jord.) Gremli (Hain-Flockenblume) Verbreitungsinseln in Nordbayern, RegnitzFlora - Mitteilungen des Vereins zur Erforschung der Flora des Regnitzgebietes Band 2, S. 31- 43

GBIF Dataset (for parent article) Darwin Core Archive (for parent article) View in SIBiLS Plain XML RDF