Populus L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 652-649

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/A1905F42-91C9-5ED8-8FC2-DFFC6F690BE4

treatment provided by

Donat

scientific name

Populus L.
status

 

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Pappel

Meist Bäume, seltener Sträucher. Zweige hellgrau bis dunkelbraun oder fast schwarz. Blätter meist lang gestielt (Stiel meist ½ so lang bis länger als die Spitze), im Umriβ 3eckig, vieleckig, herzförmig oder oval bis rundlich, selten lanzettlich (wie bei Salix ), gezähnt oder wenig tief geteilt, mit oder ohne Drüsen am Übergang von Blattspreite zu Blattstiel. Nebenblätter früh abfallend. Pflanzen 1geschlechtig. Blütenstände ( Kätzchen) in achselständigen Ähren oder ährenartigen Trauben, zylindrisch, nicht oder kurz gestielt, wenigstens nach der Blüte hängend, stets vor den Blättern erscheinend. In den Blüten keine Drüsen vorhanden. ♂ Blütenstände: Jede Blüte mit 1 Tragblatt; Tragblatt gezähnt bis zerschlitzt, kahl bis zottig und lang behaart (wichtige Merkmale für die Unterscheidung der Arten!). Staubblätter 8-30. ♀ Blütenstände: Tragblätter wie bei den ♂ Blüten; Fruchtknoten kahl, auf kurzem Stiel, aus 2 Fruchtblättern, mit mehreren Samenanlagen; Narben meist 2, 2teilig. Samen mit Haarschopf. Windbestäubung.

Die Gattung Populus umfaßt ca. 160 Arten (nach Engler 1964 nur 40 Arten!). Verbreitung eurasiatisch-nordamerikanisch, mit Zentren im Mittelmeergebiet, in Ostasien, im atlantischen und pazifischen Nordamerika

Nordamerikanische und ostasiatische Pappelarten werden häufig in Parkanlagen angepflanzt, spielen in der Forstwirtschaft jedoch keine Rolle (Marcet, mündlich).

Die meisten Populus arten sind diploid (2n = 38); Smith (1943) fand 38 diploide Arten, und darunter 2 Arten, die auch triploide Chromosomenzahlen (2n = 57) besitzen ( P. alba , P. tremula ). Geschlechtschromosomen sind in der Gattung Populus nicht mit Sicherheit nachgewiesen (Westergaard 1958).

Pappeln erzeugen bei weitem den gröβten Holzzuwachs unter unsern Bäumen. Da das Interesse an Pappelholz ständig steigt, wird in den letzten Jahren der Anbau von speziell gezüchteten oder selektionierten Pappelrassen (sie werden durch Stecklinge vermehrt und bilden Klone) außerhalb unserer Wälder versucht. Dabei sind Bastarde (s. dort!) von besonderer Bedeutung. Auf schweren, undurchlässigen, wechselfeuchten, vernäßten oder trockenen und flachgründigen sowie basenarmen Böden ist der Pappelanbau nicht lohnend.

Untersuchungsmaterial

Junge Blätter an Kurztrieben ( Bäume entwickeln oft nur noch Kurztriebblätter) eignen sich für die Untersuchung besser als ältere Kurztriebblätter, da wichtige Merkmale, wie Behaarung und Drüsen, an älteren Blättern oft nicht mehr beurteilt werden können. Zuverlässiger sind Blattmerkmale an den Blättern von Langtrieben zu beurteilen (man nehme Blätter aus dem mittleren Teil von Langtrieben). Unsere 3 Arten lassen sich am ein- fachstsn an den Merkmalen der Tragblätter der Blüten unterscheiden. Die Bastardschwärme der P. euramericana lassen sich nur an jungen Blättern zuverlässig vom einen Elter, unserer P. nigra , abtrennen, da nur an jungen Blättern der Rand bewimpert ist (Merkmal des andern Elters, der amerikanischen P. deltoides Marsh. ).

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