Pulsatilla montana (Hoppe) Rchb.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Ranunculaceae, Birkhaeuser Verlag : 57

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/97FFFE43-958C-61EE-D749-868D68EF8247

treatment provided by

Donat

scientific name

Pulsatilla montana (Hoppe) Rchb.
status

 

Pulsatilla montana (Hoppe) Rchb.

( Anemone montana Hoppe )

Berg-Kuhschelle

Die meisten Haare auf der Oberseite der grundständigen Blätter nach der Blüte und zur Fruchtzeit ca. 1 mm lang oder kürzer, Blätter ohne seidigen Glanz; die meisten Blattzipfel nicht über 2 mm breit. Perigonblätter 2-3 cm lang, dunkel-blauviolett. - Blüte: Frühling.

Zytologische Angaben. 2n = 16: Material aus Oberitalien (Gavi), Sitten und Chur (Rosenthal 1936), aus den Alpen (Baumberger 1969). 2n = 24: Material aus botanischen Gärten (Guinochet 1934). 2n = 32, 48: Material aus botanischen Gärten (siehe Baumberger 1969).

Standort. Kollin und montan, selten subalpin. Kalkhaltige, extrem trockene (meist unter 85 cm Jahresniederschlag), durchlässige Böden mit oft nicht geschlossener Pflanzendecke. Trockenwiesen (Xerobrometum rhaeticum Br.-Bl. 1915, Festucetalia vallesiacae Br.-Bl. und Tx. 1943).

Verbreitung. Mittel- und südeuropäische Gebirgspflanze (eingeschlossen P. rubra ): Spanische Gebirge ( südwärts bis Kastilien), Pyrenäen, zentralfranzösische Gebirge, Alpen, Karpaten, Gebirge der Balkanhalbinsel, Krim. verbreitungskarte von Meusel (1965). Die Verbreitung von P. montana im engern Sinne ist auf Alpen, Gebirge der Balkanhalbinsel und Karpaten beschränkt; Verbreitungskarten von Rummpelsbacher (1965). - Im Gebiet: Dép. Ain, Wallis, Churer Rheintal, Domleschg, Gebiet von Tiefenkastel, Aostatal, Tessin (Pizzo Campello bei Fusio, Losone, Albigo, diese Angaben sind nach Beceherer 1960 zu bestätigen), Comerseegebiet, unteres Veltlin, Bergamasker Alpen, Vintschgau.

Bemerkungen. Die Pflanzen westlich des Wallis (im Gebiet noch jene im Dép. Ain) werden von Aichele und Schwegler (1957) zu P. rubra (Lam.) Delarbre gestellt. Diese Sippe besitzt 2n = 32 Chromosomen; die Variationsbreite einzelner äußerer Merkmale von P. rubra fällt jedoch nach den statistischen Messungen dieser Autoren praktisch mit jener von P. montana zusammen; wir trennen diese polyploide Sippe deshalb nicht als Art von P. montana ab. Nach Rummpelsbacher (1965) soll P. rubra durch die schmäleren Hochblattzipfel, die feiner gegliederten Blätter eindeutig von P. montana getrennt sein. In der gleichen Arbeit hat RUMMPELSBACHER die Verbreitung, Ökologie, Morphologie und Sippenbildung von P. montana untersucht. Von den 12 Varietäten kommen im Gebiet die Sippe montana und am Alpensüdrand zwischen Comersee und Venetischen Alpen die großblütige Sippe calyciformis vor; diese Sippe am Alpensüdrand ist oft mit P. vulgaris , die dort nicht vorkommt, verwechselt worden.

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